Hallo nochmal,
Das war vielleicht ein wenig falsch ausgedrückt. Aber ich erwarte, daß ein vergessener, nicht geschlossener tag nicht sofort zur kompletten Fehlinterpretation meiner Seite wird.
an dieser Stelle möchte ich mal auf ein Beispiel verweisen, was mir
Antje in <?m=131293&t=25159> genannt hat.
Es geht darum, dass bei mehreren Radioboxen am HTML 4.01 die erste
automatisch markiert werden muß, so ist es festgelegt im offiziell,
auch von Microsoft anerkannten, HTML-Standard des W3C.
JEDER Browser, der eine Seite mit diesem DOCTYPE aufruft und für
sich Genauigkeit beansprucht, muß dies korrekt umsetzen, sonst ist
der Browser nicht fehlerfrei.
Wenn jetzt jemand meint "Ist doch nicht so wichtig", dann mag es
bei diesem kleinen Beispiel vielleicht noch nachvollziehbar scheinen,
aber wie sieht es den aus, wenn wir uns vor Augen führen, dass wir
tagtäglich immer mehr Bereiche von möglichst exakten technischen
Vorgängen abhängig machen. Da wird über digitale Signaturen geredet,
da werden Millionensummen über das Web transferiert, da können wir
bald online wählen gehen, weil die Vorstufen dieser Entwicklung
(Hollorith-Zählmaschinen in Florida *g*) eben an ihrer Unzulänglich-
keit in Hinblick auf Genauigkeit gescheitert sind. Und dann wird
deutlich, dass man _eindeutige_, _anerkannte_ und wenn möglich
_global_ umgesetzte Standards braucht. In nahezu jedem anderen
Bereich unseres Lebens, wo Technik zum Einsatz kommt, existieren
solche Standards seit Jahrzehnten und sie sind überlebenswichtig,
zumindest teilweise. Natürlich kann man nicht vergleichen, wie die
Notwendigkeit einer Stromversorgung in einem Krankenhaus im Verhält-
nis zu der korrekten Stromfrequenz für einen Radiowecker steht, aber
immer basieren diese Sachen auf für diesen Bereich gültigen Regeln.
Das WWW basiert ebenfalls auf solchen Standards und es ist eminent
wichtig für seinen (wirtschaftlichen!) Erfolg, dass diese Standards
in so vielen wie nur möglichen Bereich korrekt umgesetzt werden.
Willst Du etwa dafür haften, wenn bei Transaktion etwas schiefgeht,
nur weil die Browser im Jahr 2010 noch nicht in der Lage sind, die
Radiobuttons entsprechend dem Standard auszuwählen oder soll eine
Wahl dann nach Zufall entschieden werden, weil die Beteiligten in
ihren Formularen nicht berücksichtigt haben, dass entsprechend dem
DOCTYPE der Seite automatisch der erste Kandidat gewählt wird?
An dieser Stelle müssen einheitliche Regelungen geschaffen werden
und die Browserhersteller sind in der Pflicht, diese sauber zu im-
plementieren. Die Transaktionen werden über den Browser durchge-
führt, der virtuelle Wahlzettel wird ein gewöhnliches Webformular
sein, kurzum sehr viele, zumindest in der Summe sehr wesentliche,
Entscheidungen werden davon abhängen, wie gut die eingesetzte
Technik funktioniert.
Soweit zur immensen Wichtigkeit von W3C-Standards im Browserbereich,
die _alle_ Browserhersteller in Zukunft implementieren _müssen_,
wenn das WWW mehr als eine bunte Spielwiese sein will.
Wie Deine private Website aussieht oder in welchem Browser sie nicht
funktioniert, wird weiterhin nahezu bedeutungslos sein, aber die Be-
nutzeragenten _müssen_ die Standards verstehen, sonst bleibt das
WWW eine halbe Sache.
Die bestmögliche Funktionalität dieser Benutzeragenten sichert man
dadurch, das man ihre Inkompatibilität gegenüber W3C-Standards auf
dem niedrigst-möglichen Level ansiedelt und nicht irgendwo zwischen
"Na, funktioniert doch ganz gut" und "Unsere Firma programmiert es
eben etwas anders".
Viele Grüße aus Dresden,
Stefan Einspender