Besim Karadeniz: D-Kanal Messages

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Hallo,

Das hängt von der Netzstruktur ab. In einem digitalen Netz nehmen Sprache und Signalisierung unterschiedliche Wege. Wenn nun der Netzbetreiber seine Signalisierungswege nicht für solche zusätzliche Netzlast ausgelegt hat, gibts natürlich auch für den "normalen" Betrieb Probleme. Dass das allerdings bei der Telekomm der Fall sein soll, kann ich mir nicht vorstellen. Ich vermute eher, das diese technisch durchaus akzeptable Erklärung vorgeschoben wird, um die Nutzung zu verbieten und ggf. diesen Dienst mal kostenpflichtig anzubieten.

Naja, so ganz so einfach ist das dann doch nicht.. Für den D-Kanal gibt es ein Protokoll namens "EuroISDN", daß unter anderem auch die Deutsche Telekom für ISDN benutzt. Das muß sie so nutzen, wie es standartisiert wurde, sonst würden viele ISDN-Geräte nicht mehr funktionieren, ganz zu schweigen von Geräten, die nur vorübergehend in Deutschland sind wie z.B. ISDN-Karten von ausländischen Nutzern usw.

Der Trick, auf dem D-Kanal Daten zu übertragen, funktioniert mit der Geschichte, in Signalisierungspaketen zusätzlich "Payload" transportieren können, was eigentlich gedacht war, um z.B. einem Endgerät Parameter zur Verbindung zu übermitteln. Diese Payload bewegt sich im Bereich von wenigen Dutzend Bytes (ich denke, es waren 30 Bytes). Nun kannst du dir ausrechnen, wieviele solche Signalisierungen gesendet werden müssen, um z.B. eine 1-MB-Datei zu verschicken.

Sprich: Die ISDN-Software und das interne ISDN-Routing in den Vermittlungsstellen ist bei weitem komplizierter als das Routing im Internet bzw. in einem Router. Es würde das ISDN-Netz schlicht und einfach lahmlegen, wenn das Versenden von Dateien über den D-Kanal mit der jetzigen Topographie Mode werden würde.

Grüße,
Besim