Stefan Muenz: Nach dem Zeilenumbruch ist der Text ...?

Liebe Forumer,

da durfte ich nun jahrelang ungestraft sagen: "der Text wird automatisch umgebrochen". Und jetzt endlich hat sich jemand gefunden, dem sich alle Nackenhaare dabei straeuben, und der mich aufklaert, dass es heissen muss: "der Text wird automatisch umbrochen". Also "umbrochen" statt "umgebrochen". Das Wortschatzlexikon der Uni Leipzig (http://wortschatz.uni-leipzig.de/) bestaetigt die Verwendungsweise.

Deshalb hier fuer alle, die es auch falsch machen: Nach dem Umbruch ist der Text umbrochen. Oder hat sich etwa bislang sonst noch niemand daran einen abgebrochen oder sich ob dessen erbrochen? ... ;-)

viele Gruesse
  Stefan Muenz

  1. 'Morgen Stefan

    Das Wortschatzlexikon der Uni Leipzig (http://wortschatz.uni-leipzig.de/) bestaetigt die Verwendungsweise.

    Ich hab mir das mal anschaut und mich anwidert abwandt.

    sei grüßt
    axel

    1. guten morgen auch,

      Das Wortschatzlexikon der Uni Leipzig (http://wortschatz.uni-leipzig.de/) bestaetigt die Verwendungsweise.
      Ich hab mir das mal anschaut und mich anwidert abwandt.

      warum das? weil es uns aufzeigt wie vielschichtig und komplex die deutsche Sprache ist? oder weil dir das neu-"denglish" schon zu sehr in Fleisch und Blut uebergegangen ist?

      fuer Freunde der Wortassoziationen empfehle ich immer wieder:
      http://www.assoziations-blaster.de/

      schoenen Tag auch noch
      scibb

      ps. der mal u.a. Satztechnik gelernt hat und daher weiss, das es (der) Umbruch heisst und nicht (der) Umgebruch

      pss. ich bin kein Fan der Neuen Rechtschreibreform ist

      1. Moin Scibb,

        ps. der mal u.a. Satztechnik gelernt hat und daher weiss, das es (der) Umbruch heisst und nicht (der) Umgebruch

        das ist ja nicht wirklich ein Indiz, dafür dass Text "umbrochen" und nicht "umgebrochen" wird...

        Um in der gleicher Wortfamilie zu bleiben:

        Es heisst auch der Einbruch und nicht der Eingebruch, trotzdem wird im Allgemeinen irgendwo "eingebrochen" und nicht "einbrochen"...

        SCNR
        Dirk

        1. hallo Dirk,

          ps. der mal u.a. Satztechnik gelernt hat und daher weiss, das es (der) Umbruch heisst und nicht (der) Umgebruch

          Um in der gleicher Wortfamilie zu bleiben:
          Es heisst auch der Einbruch und nicht der Eingebruch, trotzdem wird im Allgemeinen irgendwo "eingebrochen" und nicht "einbrochen"...

          womit man wieder sieht, wie kompliziert doch die Deutsche Sprache sein kann :-))

          tschau
          scibb

      2. warum das? weil es uns aufzeigt wie vielschichtig und komplex die deutsche Sprache ist? oder weil dir das neu-"denglish" schon zu sehr in Fleisch und Blut uebergegangen ist?

        ps. der mal u.a. Satztechnik gelernt hat und daher weiss, das es (der) Umbruch heisst und nicht (der) Umgebruch

        Tja, tatsächlich erstaunlich die Komplexität der deutschen Sprache. Ebenso erstaunlich ist Deine Kenntnis derselben. In meiner Firma wird also Geld umsetzt, weil es ja nicht "der Umgesatz" sondern "der Umsatz" heißt. Alles klar.

        Manchma kann ick ma nur noch wundan.
        axel

  2. Moin,

    wie ich mal versuchte, hier ohne Rechtschreibfehler zu antworten: :-)

    Ah, da habe ich wieder mal was dazu gelernt ... oder heißt es "dazugelernt"?

    Ach Mist, ich schreibe besser: Da habe ich was neues gelernt ... oder heißt es rechtig: "Neues" ...

    Mmmh, also nochmal von vorn: ... oder "noch mal" oder "Vorn" oder "Vorne". Wie denn jetzt?

    Nächster Versuch:
    "Das wusste ich auch noch nicht, hab´ dank dafür!"
    Ha, MS Word meckert nicht, wird also richtig sein. Obwohl: "Wusste ich auch noch nicht, hab´ Dank dafür!" meckert Word ja auch nicht an.

    Vielleicht doch lieber so: "Das wusste ich auch noch nicht. Stefan, ich danke dir für diesen Tipp!"

    Hört sich jetzt zwar ziemlich gesteltzt an. Aber ist immerhin sehr fortschrittlich, so mit kleinem "dir" und Doppel-p in "Tipp".

    sich ob dessen erbrochen? ... ;-)

    "wegen dem". Heisst es nicht: "Hat sich wegen dem erbrochen"? Also Microsoft Word meckert das jedenfalls nicht an.

    Viele Grüße

    Swen

    1. Hallo,

      Ah, da habe ich wieder mal was dazu gelernt ... oder heißt
      es "dazugelernt"?

      ist doch jetzt logisch: es heißt doch "Du lernst" und "wir lernen", also heißt es "Du hast dazulernt"   (so, wie meine kleine Tochter es eh sagen würde. "Hatu lernt?"

      Chräcker

      http://www.Stempelgeheimnis.de

  3. Hallo !

    Tja, so ist das halt mit der deutschen Sprache! :-)

    Bäume werden umgebrochen, Texte werden umbrochen.

    Es macht ja auch einen deutlichen Unterschied, ob ich ein Hindernis auf der Straße einfach umfahre, oder ob ich es, wie es sich gehört, umfahre. :-P

    Gruß,

    kerki

    1. Hallo!

      Tja, so ist das halt mit der deutschen Sprache! :-)

      Es gibt sogar eine Regel dafür.

      Bäume werden umgebrochen, Texte werden umbrochen.

      Es macht ja auch einen deutlichen Unterschied, ob ich ein Hindernis auf der Straße einfach umfahre, oder ob ich es, wie es sich gehört, umfahre. :-P

      Und nun noch schnell die Erklärung zum scheinbar seltsamen Befund:
      (Grammatikhasser bitte Ohren zuhalten!)

      "úmfahren" in der Bedeutung von "beim Fahren umwerfen" ist ein sog. trennbares Verb ("ich fahre etwas um"). Deswegen wird im Partizip Perfekt das "ge" zwischen Partikel und Verb gesetzt: "úmgefahren"
      (jeweils anfangsbetont)

      "umfáhren" in der Bedeutung von "um etwas herumfahren" ist kein trennbares Verb ("ich umfáhre etwas") und nicht anfangsbetont. Deswegen wird das Partizip Perfekt ohne "ge" gebildet: "umfáhren"

      Genauso verhält es sich mit "úmbrechen" (transitiv: umgraben, intransitiv: umstürzen) und "umbréchen" (Text formatieren). Daher also wiederum "umgebrochen" versus "umbrochen":
      "der Baum ist umgebrochen" versus "der Text wird umbrochen".

      Bevor jemand umbricht, breche ich hier ab ...

      Prächtige Grüße
      Bertold Bernreuter

      1. Hallo Bertold

        Genauso verhält es sich mit "úmbrechen" (transitiv: umgraben, intransitiv: umstürzen) und "umbréchen" (Text formatieren). Daher also wiederum "umgebrochen" versus "umbrochen":
        "der Baum ist umgebrochen" versus "der Text wird umbrochen".

        Wenn Du die Problemstellung darauf umbaust, ob das Verb ein trennbares ist, lautet die Frage nur anders:
        Heißt es "der Text bricht automatisch um" oder "der Text umbricht automatisch"?

        grüße
        axel

        1. Hallo Axel!

          Wenn Du die Problemstellung darauf umbaust, ob das Verb ein trennbares ist, lautet die Frage nur anders:
          Heißt es "der Text bricht automatisch um" oder "der Text umbricht automatisch"?

          Letzteres, auch wenn es sich für den Normalsterblichen reichlich ungewöhnlich anhört (wie eben das Partizip Perfekt auch); sogar der neue Duden bringt ein entsprechendes Beispiel: "er umbricht den Satz".
          Ich würde allerdings sagen, dass sich hier ein Wandel im Sprachgebrauch vollzieht bzw. schon vollzogen hat und "umbrechen" in der Bedeutung von "Text formatieren" durch die Formen des trennbares Verbs ersetzt wird/wurde.

          Beste Grüße
          Bertold

          1. Hallo!

            Ich würde allerdings sagen, dass sich hier ein Wandel im Sprachgebrauch vollzieht bzw. schon vollzogen hat und "umbrechen" in der Bedeutung von "Text formatieren" durch die Formen des trennbares Verbs ersetzt wird/wurde.

            Der Wandel im Sprachgebrauch kann meinwegen auch noch weitere 90% vom Deutschen ersetzen. Vielleicht kennt man sich dann besser aus.

            Gruß: Jana