Moin!
Sollte ich denn bei dem Bewerbungsgespräch erwähnen, das ich viel nachschlagen muss ? Es geht ja darum sich "kennen zu lernen", ob man die gesuchte Position ausfüllen kann oder nicht. Oder hat man immer verschissen, wenn man eher etwas die Erwartungen bremmst, dafür aber ehrlich ist,also die Situation klar und deutlich darstellt ?
Die erste Frage, die du dir beantworten mußt: Traust du dir die Tätigkeit zu? Meinst du, du kannst mit den möglichen Anforderungen zurechtkommen? Und kannst du programmieren, d.h. ganz unabhängig von der verwendeten Sprache ein Problem analysieren, in Teilaufgaben und Teil-Teilaufgaben zerlegen und dann mit einer Programmiersprache umsetzen? Wenn's dabei eigentlich nur an dem Wissen um die benötigten Funktionen mangelt - kein Thema, das regelt sich im Laufe der Zeit. PHP hat beispielsweise so viele verschiedene String-Funktionen, die kann man gewöhnlich kaum alle auswendig kennen. Man muß aber wissen, daß es sie gibt und wo man ihre Verwendung nachlesen kann.
Im Bewerbungsgespräch gehts dann für die Firma darum, festzustellen, ob du als Bewerber zur Firma paßt. Wie du dich so verhälst, welchen persönlichen Eindruck du machst, was du so erzählst und welche Fragen du stellst.
Für dich gehts im Bewerbungsgespräch aber eigentlich genau um die gleichen Dinge: Ob die Firma zu dir paßt, wie sich die Mitarbeiter und Vorgesetzten so verhalten (Betriebsklima), welchen Eindruck sie auf dich persönlich machen, was die Leute so erzählen und welche Fragen sie stellen.
Ich würde mal behaupten: Mindestens die Hälfte des Anforderungsprofils ist: Paßt der Bewerber ins Team? Ordnet er sich dort gut ein, macht er gut mit, hat er Ideen, denkt er voraus, bringt er durch sein Wirken die Firma nach vorn. Und der eigentlich eher unbedeutendere Teil ist: Was hat er drauf? Erfüllt er die fachlichen Anforderungen, oder kann er sie lernen?
Dabei dürfte klar sein: Wenn du nicht verschweigst, daß du dich "gerade intensiver in Programmierung einarbeitest", und dich auch nicht selbstmörderisch auf eine ganz offenbar eine Nummer zu große Stelle beworben hast, sondern dein Können realistisch einschätzt, dann solltest du eigentlich auch keine Probleme kriegen.
- Sven Rautenberg