Hallo,
So weit, so gut, aber ist das noch zeitgemäß? Ich finde, in der modernen Gesellschaftskultur des Jahres 2002 muss die Frage erlaubt sein, ob so eine Definition des Medienbegriffs noch zutreffend ist.
»» Und wer möchte heute noch allen Ernstes behaupten, PC-Spiele seien keine Kunstform?
Entscheidend für das, was Kunst ist, bzw. was die Gesellschaft/Kritiker oder wer auch immer dafür hält, ist nicht das Medium. Und da sollte es meiner Ansicht nach keine Grenzen geben. Kunst kann alles sein. Es sei mal dahingestellt, ob es objektive Kriterien dafür gibt.
Aber im Zusammenhang mit nazionalsozialistischen Inhalten geht es eher darum, ob es sich um gewalt- bzw. Nazionalsozialismus unterstützende Spiele/Kunst handelt oder nicht. Im Einzelfall ist das schwer zu beurteilen und ob Verbote besser sind als Aufklärung ist auch nicht sicher. Nur verharmlosen sollte man Spiele, die in solche Welten eintauchen nicht. Der kritische Abstand ist bei einem Buch und evtl. auch Film sicher größer als in einem Ego-Shooter-Spiel, das per se von der virtuellen Gewaltanwendung lebt.
Beim der ähnlich gelagerten Frage Kriegs/oder Anti-Kriegsfilm halte ich mich an die Daumenregel: "Ein Anti-Kriegs-Film, ist ein Film, der nicht vom Krieg handelt, sondern vom Leben, das der Krieg zerstört. Ein Film, der nicht von Soldaten erzählt, sondern von Menschen, die Soldaten werden und dabei aufhören, Menschen zu sein. Ein Film, in dem der Ausgang eines Gefechts, einer Schlacht, eines Krieges unwichtig ist, weil auch die Sieger zu den Opfern zählen"
Gruß
Franz