Hallo Jan,
Kürzlich bin ich auf www.muellseite.de gestossen, habe mich da umgesehen, eine menge links verfolgt und war, man kann fast sagen erschreckt. [...]
Menschen machen zu 99% das, was andere vor ihnen gemacht haben, oder was sie selber schon immer so gemacht haben. Nur selten kommt es vor, dass sie mal den Mut zusammennehmen und etwas Eigenes, Neues machen. Das ist bei allem so. Pesto gehoert auf Nudeln, und Mango-Chutney auf Reis. Aha? Warum nicht mal anders rum? Schmeckt auch lecker. Leider kopieren die Menschen aber bei den 99% ihres Tuns nicht nur Gutes, Schoenes und Nuetzliches, sondern auch - und man koennte fast sogar hinzufuegen: bevorzugt - Schlechtes, Haessliches und Unnuetzes. Und so kommt es eben, dass viele Menschen lieber anerkanntermassen haessliche und inhalstleere Seiten nachbauen, als sich den Mut zu nehmen, eigene, womoeglich noch mit Inhalt, zu bauen. Und schreiben sich dann gegenseitig in die Gaestebuecher: "Hey cool mann, ich hab uebrigens auch so eine -> <Link>". Das ist dann der Schneeballeffekt der Geschmacklosigkeit. Beim Surfen hilft deshalb nur, wichtige Tastatur-Kommandos zum sofortigen Verlassen einer Seite immer im Kopf zu haben (Alt-Pos1, Alt-Pfeil-links usw.).
Und was den Sinn des Internet betrifft - hm, also ich glaube, "das Leben netz-extern zu bewegen", wie z.B. durch schicksalhafte Kontaktwiederbelebungen via Mail nach mehr als 18 Jahren *g*. Auch durch Webseiten kann Leben bewegt werden, z.B. dann, wenn der Surfer auf einer Seite eine perfekte und authentische Antwort auf eine Frage bekommt, die man sich nicht mal so direkt zu fragen getraut haette, und dadurch angeregt neue Wege beschreitet. So etwas passiert sogar sehr oft und verstaerkt auf Seiten von Hobbyisten oder engagierten Privatanbietern. Deshalb bleiben solche Seiten auch weiterhin so wichtig.
viele Gruesse
Stefan Muenz