Sven Rautenberg: Woher kommen die Kernel-Versionsnummern?

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Moin!

ich habe jetz ein LINUX-Buch in der Stadtbücherei ausgeliehen und will das Betreibssystem bei mir instellieren, aber irgendwie komme ich mit den Kernel-Versionsnummern nicht zurecht. Werden sie irgendwie nach dem Zufallsgenerator vergeben? Zuerst kommt 1.2x raus, dann 1.3x und dann wird wieder an 1.2x gearbeitet! Welchen Kernel soll ich nun

nehmen?

Die Kernel-Versionsnummern sind eindeutig definiert:
Die erste Ziffer vorn ist die Hauptversion. Mittlerweile gibts Versionen mit 2 vorne.

Die zweite Ziffer zeigt an, ob es sich um einen Entwicklerkernel handelt, oder um einen Produktiv-Kernel (also einen, der für produktive Systeme und ernsthafte Anwendungen gedacht ist).

Regel: Ist die zweite Ziffer ungerade, ist es ein Entwicklerkernel. Der ist experimentell und möglicherweise instabil, weil er Fehler hat.

Ist die zweite Ziffer gerade, ist es ein Kernel, den man als Nicht-Entwickler benutzen sollte.

Die dritte Ziffer zählt die einzelnen Versionen eines solchen Kernels.

Also sollte man die Kernelversionen 2.0.x, 2.2.x oder 2.4.x einsetzen, und die Versionen 1.3.x, 2.1.x, 2.3.x und 2.5.x meiden.

Und du solltest Versionen 1.x.x sowieso meiden, die sind sowas von veraltet, daß es für dich eher kein Vergnügen sein dürfte, die zu installieren. Kauf dir für unter 50 Euro eine aktuelle Distribution. Die funktioniert auf deinem Rechner, ist superleicht zu installieren, und enthält aktuelle Software.

Und wieso kommen so viele neue Versionen so schnell raus? Muss ich etwa nach jedem Quartal das Betriebssystem auffrischen?

Die Entwicklung bleibt nicht stehen. Es besteht aber natürlich kein Zwang zum Update. Nur manchmal ist ein Update angeraten, wenn böse Sicherheitslücken entdeckt werden. Das gilt aber dann nicht für das gesamte System, sondern meist nur für eine Komponente, also zum Beispiel nur der Kernel, oder nur sendmail, oder nur Samba,...

- Sven Rautenberg