Bongú Stefan,
Die Frage ist nur, ob man sich über diese Kosten überhaupt bewußt ist.
*g* - naja, kann natuerlich auch ein Euro-Schnaepchen-Jaeger sein. Ich bemuehe mich derzeit, 40 Euro in Beziehung zu bringen mit Restaurantbesuchen, Friseurbesuchen usw. - weiss nicht, wie das anderen ergeht ;-)
Selbst Papierschiffchen d'raus zu basteln, würde ich für sinnvoller erachten, als es solch einem Raffzahn in den Rachen zu werfen.
Allerdings meinte ich eher, dass man auf der besagten Webseite kaum darauf hingewiesen wird, dass für den Download überhaupt Geld fällig wird.
Bis auf diesen Hinweis:
http://www.soft-archiv.de/auswahl1.htm.
und dieses Popup:
http://kerki.bei.t-online.de/dialer.gif (85KB).
sieht die Seite aus, wie tausende anderen Downloadarchive im Internet auch.
Mein lieber Scholli, du traust dich ja was! *g* - bis dahin haette ich mich nie getraut zu klicken. Um so wertvoller der Screenshot!
Ich wollte einfach 'mal selbst sehen, wieviel Schutz mit der IE6 vor solchen Dialern bietet.
Ergebnis: Bei mittlerer Sicherheitsstufe (Vorgabe-Einstellung) genau gar keine.
Also meine Mutter wuerde vermutlich drauf reinfallen - aber die ist auch nicht so weit, dass sie nach Superduper-Shareware-Programmen Ausschau haelt ;-)
Eben, genau so meinte ich es. Wenn auf der Seite andere Dinge verlinkt wären, die auch für "Otto-Normal"-Surfer, die von der Materie "Computer" herzlich wenig Ahnung haben, interessant wären, könnte diese "Geschäftsidee" durchaus vielversprechend sein.
Vielleicht ist sie es sogar schon lange, ohne das wir hier etwas davon mitbekommen haben?
Eventuell klappt es sogar, dieses Popup-Window so geschickt in ein vergnügliches JavaScript-Spielchen einzubinden, dass ich noch lustig herumgeklicke, während der Dialer schon lange lustig meine Urlaubskasse plündert?
[Linzenzverletzung: ja oder nein?]
Man muss aber folgenden wichtigen Punkt unterscheiden:
Jeder Anbieter, der fuer seinen Zugang oder seine Vertriebskosten (es gibt ja z.B. auch unzaehlige Shareware-CDs, die Geld kosten) eine allgemeine Gebuehr verlangt, verlangt deshalb noch keine Gebuehr fuer einen ganz konkreten Download eines ganz konkreten Produkts. In diesem Fall aber verdient der Anbieter ganz konkret 40 Euro, wenn jemand SELFHTML oder Phase 5 oder WinTer oder sonst was laedt.
Wenn dies tatsächlich so ist/wäre, würde ich dir sofort zustimmen.
Als Verteidiger des Seitenbetreibers könnte man durchaus auch so argumentieren, dass die Website nur als Vorschau-Katalog dient, um die Kunden auf das kostenlose Downloadangebot auf einem Server hinzuweisen.
Allein der Zugang zu diesem Server ist dann kostenpflichtig, nicht aber der Download eines einzelnen oder gar bestimmten Programms.
Tatsächlich probiert habe ich natürlich nicht, aber scheinbar wird ja, egal welches Programm ich auf der Webseite ausgewählt habe, immer derselbe Dialer gestartet. Dieser verschafft mir dann den Zugang zu einem Server, wo ich dann das Programm, das ich downloaden will, erst erneut auswählen muss.
Zudem werden auf der Webseite keine Preise für den Download eines Programmes genannt. Es wird ja ohnehin kaum darauf hingewiesen, dass dieser Download etwas kosten soll.
Von einer "Gebuehr fuer einen ganz konkreten Download eines ganz konkreten Produkts", wie du oben sagst, ist auf der Webseite keine Rede.
Damit ist die Gebuehr an das Produkt gebunden, und in den Lizenzen der meisten Produkte (auch im Copyright von SELFHTML) steht drin, dass das Produkt in dieser Form nicht kostenpflichtig, sondern nur "frei" weitergegeben werden darf. Natuerlich kostet eine CD-ROM in der Produktion Geld, und der Verkaeufer versucht auch, noch eine gewisse Gewinnspanne da rauszuholen. Aber das ist produktunabhaengig, solange er 1000 Produkte auf dieser CD hat. Hier aber wird an ganz konkreten Produkten verdient. Und da ist die Sache juristisch anfechtbar. Das erlauben die meisten Lizenzen einfach nicht. Gott sei dank nicht.
Ich teile deine Empörung über die Machenschaften des Seitenbetreibers voll und ganz.
Ich stimme mit dir auch völlig darüber überein, dass diese Geschäftsidee garantiert nicht im Sinne der Lizenzbedingungen irgendeines Softwareherstellers ist.
Wenn's nach mir geht, werden der Seitenbetreiber und alle, die mit ihm unter einer Decke stecken, wegen Betrugs, Wucher, unlauteren Wettbewerbs, Markenverletzung und was weiß ich mit einem nassen Handtuch erschlagen ;-).
Aber ausgerechnet bei der Klage wegen eines Lizenzverstoßes befürchte ich, dass ein geschickter Anwalt diese in der Luft zerreißt. :-(
Irgendwie sind diese Dialersystems doch auch mit den seligen "Mailbox"-Systemen aus alten Akkustikkopplerzeiten (die ich nie selbst mitgemacht habe) zu vergleichen, von denen man sich ja auch Free- oder Shareware-Programme herunterladen konnte. Waren das damals Lizenzverstöße?
Falls nicht, würde sich der Lizenzverstoß allein in den höheren Telefongebühren begründen, die bei den heutigen Dialer-System u.U. anfallen. Mit etwas Geschick lassen sich diese hohen Kosten begründen. Dass es dann nebenher noch ein Internet gibt, wo man die Programme viel preiswerter oder fast gratis downloaden kann, spielt dann m.E. keine Rolle mehr.
Puh. Viel geschrieben. Mehr passt wahrscheinlich ohnehin nicht durch's Skript. Also erst 'mal Pause machen und abschicken.
Sahha,
kerki