OpenSource vs. proprietär (das *d* zum Wochenende)
Achim Schrepfer
- meinung
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Hallo da draussen,
wer kennt nicht den Kleinkrieg zwischen den Verfechtern der idealgeprägten Opensource-Bewegung und den Freunden benutzerfreundlicher und leicht zu installierender Betriebssysteme wie Windows. Mal schimpfen Windows-Anwender über Linux, weil es ja so schwer zu installieren und handzuhaben ist. Mal ziehen Linuxer über Windows und Microsofts Wettbewerbspolitik her. Und nicht selten werden aus sonst so verträglichen Diskussionspartnern ernsthafte Rivalen, die selbst nicht davor zurückschrecken, dem „Gegner“ aufs übelste die Planlosigkeit zu bescheinigen.
In einem solchen Posting könnte man die ganzen Argumente, Pros und Kontras sicher nicht unterbringen. Und immer wieder lässt sich beobachten, wie Diskussionen über das Für und Wider der einen oder anderen Seite in sinnloses „Ichweisdasaberbesseralsdu“-Gebrabbel ausarten.
Zwei kurze Beispiele will ich hier trotzdem einmal anführen:
Meiner Meinung nach typisch sind beispielsweise Windows-Anwender, die zum ersten Mal erfolgreich eine Linux-Distribution auf die Platte gezaubert und sogar alle Hardwarekomponenten zum laufen gebracht haben. Allzu oft schlägt die Freude über den sinnvollen Einsatz des freien Betriebssystems um in überhebliches Schubladendenken von wegen „Proprietärallergie“. Gerade von solchen Leuten kommen oft die selbstherrlichen Bemerkungen wie „Selbst schuld, wenn Du Windows benutzt“ oder „Installier Dir Linux, dann ist Dein Problem gelöst“. Das kann man nicht gerade als menschlichen Fortschritt bezeichnen.
Andersherum ist`s auch nicht viel besser. Langjährige Windows-Nutzer und Administratoren schwafeln das blaue vom Himmel runter, wie umständlich, kompliziert und sogar instabil und unsicher Linux doch ist, und wie ganz doll einfach das doch alles mit Windowssystemen geht. Und das halt meist ohne überhaupt einen einzigen Rechner je unter Linux angebootet zu haben. Auch blöd, oder?
Muss denn das sein?
Dieses Posting ist ein verzweifelter Appell an beide Seiten. Es ist ja in Ordnung, wenn über technische und andere Unterschiede bzw. Details (auch kontrovers) diskutiert wird, aber muss man einen anderen Menschen aufgrund seines Lieblingsbetriebssystems diskriminieren? Ich persönlich verstehs nicht. Ich habe sowohl Linux im Einsatz (z.B. mein PC im Büro und freilich viele Server), als auch Windows (an meinem Heim-PC arbeite ich hauptsächlich damit). Und mir geht
s gut dabei, weil alle Systeme meistens genau das machen, was sie sollen: mir die Arbeit erleichtern.
Völlig egal, ob die OpenSource-Bewegung morgen in revolutionärer Weise, proprietären Lösungen den Boden unter den Füssen wegzieht. Völlig egal, welche wettbewerbstechnischen Raffinessen sich Microsoft und andere Firmen morgen ausdenken. Computer sind dazu da, um uns Menschen bei der Arbeit zu unterstützen bzw. Spass zu machen. Auf eine beidseitig selbstherrliche Möchtegern-Diskussion im Stile einer Klatschspaltenschlammschlacht kann ich jedenfalls verzichten.
Was meint ihr dazu?
Viele Grüsse
Achim
PS: *d*
Sorry, hab versehentlich zu früh abgeschickt:
PS: *D* steht für Denkanstoss
Sup!
Nun, darüber, welche Partei die bessere Politik macht, wird doch auch gestritten, obwohl manchmal die Parteien genau das gleiche vorhaben, obwohl die Parteien kaum jemals durchsetzen bzw. durchhalten, was sie versprechen, und obwohl meist nicht wirklich klar ist, welche Politik nun wirklich besser wäre für die Wirtschaft, die Arbeitnehmer, die Frauen, die Jugend etc..
Trotzdem aber findet doch niemand diesen Streit sinnlos; er dient der Überprüfung des eigenen Standpunktes und der Suche nach Alternativen. Zumindest sollte er das.
Gruesse,
Bio
Ahoi,
Trotzdem aber findet doch niemand diesen Streit sinnlos; er dient der Überprüfung des eigenen Standpunktes und der Suche nach Alternativen. Zumindest sollte er das.
recte! Aber das war`s auch nicht, was ich in meinem Posting zum Ausdruck bringen wollte. Siehe:
"Es ist ja in Ordnung, wenn über technische und andere Unterschiede bzw. Details (auch kontrovers) diskutiert wird, aber muss man einen anderen Menschen aufgrund seines Lieblingsbetriebssystems diskriminieren? Ich persönlich versteh`s nicht."
Meiner Meinung nach arten leider zu viele dieser -möglicherweise fruchtbaren- Diskussionen in Hin- und Herschieberei von recht haltlosen Argumenten aus. Ganz wie in der Politik ;-)
Viele Grüsse
Achim
Sup!
Meiner Meinung nach arten leider zu viele dieser -möglicherweise fruchtbaren- Diskussionen in Hin- und Herschieberei von recht haltlosen Argumenten aus. Ganz wie in der Politik ;-)
Aha - Du findest also manchmal Argumente haltlos... stündest Du also auf der Seite derer, gegen die mit haltlosen Argumenten argumentiert wird, würdest Du dann nicht ebenfalls -ggf. zunehmend gereizt- dagegenhalten?
Gruesse,
Bio
Schönen Gruß zum Abend,
Mal ziehen Linuxer über Windows und Microsofts Wettbewerbspolitik her. Und nicht selten werden aus sonst so verträglichen Diskussionspartnern ernsthafte Rivalen, die selbst nicht davor zurückschrecken, dem ?Gegner? aufs übelste die Planlosigkeit zu bescheinigen.
Das Problem liegt IMHO im "Vorteil" dieser Debatte, denn sie wird emotional geführt. Nun ist
es nicht vorteilhaft, den anderen anzutoffeln und mit halbgewlkten Argumenten zuzuschütten,
aber auf rein technischer Ebene zu diskutieren grenzt hier einen großen Teil von
potentiellen Diskutanten aus. Wird für eine Gruppe ein driftiges emotionales Argument
gefunden, werden die technischen Bedenken schnell zu Argumenten 2. Wahl. Genauso wenig Sinn
macht es aber die Dikussionen um die ideologischen Vorteile des einen Betriebsystems von
den technischen zu trennen, denn wer sich mit der Ideologie auseinandersetzt, hat zwangs-
läufig auch mit der Technik zu tun. Das sich zwischen ernsthafte Argumente auch immer
Hörensagen und "Ich bin wichtig-Statements" mischen, liegt leider in der Natur der Sache.
Im Grunde bin ich dankbar, dass keine Partei die "Linux in den Bundestag-Aktion" zum
Wahlkampfthema auch nur für eine kleine Zielgruppe gemacht hat, das Geseier wäre nicht
auszuhalten gewesen.
Meiner Meinung nach typisch sind beispielsweise Windows-Anwender, die zum ersten Mal erfolgreich eine Linux-Distribution auf die Platte gezaubert und sogar alle Hardwarekomponenten zum laufen gebracht haben. Allzu oft schlägt die Freude über den sinnvollen Einsatz des freien Betriebssystems um in überhebliches Schubladendenken von wegen ?Proprietärallergie?.
... und 2 Wochen später stellen sie entweder fest, dass sie nicht mehr spielen können, oder
dass ihr Lieblingseditor auf Linux kein Äquivalent hat...
Ganz heimlich still und leise implementiert der aktuelle Nvidia für XP eine meiner Lieb-
lingsfunktionen aus Linux auf den Windowsrechnern. Es ist ab sofort möglich mehrere Bild-
schirnme zu verwalten, ohne gezeter ohne geschrei, einfach so...
Computer sind dazu da, umu ns Menschen bei der Arbeit zu unterstützen bzw. Spass zu machen.
Das sollte man manchen Programmieren wirklich mal sagen, es geht nicht nur darum, was ein
Programm oder eine Webseite so alles kann, es geht auch darum, dass sie noch jemand
bedienen kann.
bye eddie
bekennender Mischnutzer
Völlig egal, ob die OpenSource-Bewegung morgen in revolutionärer Weise, proprietären Lösungen den Boden unter den Füssen wegzieht. Völlig egal, welche wettbewerbstechnischen Raffinessen sich Microsoft und andere Firmen morgen ausdenken. Computer sind dazu da, um uns Menschen bei der Arbeit zu unterstützen bzw. Spass zu machen. Auf eine beidseitig selbstherrliche Möchtegern-Diskussion im Stile einer Klatschspaltenschlammschlacht kann ich jedenfalls verzichten.
Was meint ihr dazu?
Hallo Achim,
eigentlich ist es natürlich lustig, wie sehr sich die Leute über bestimmte Labels und Konsumgewohnheiten definieren, und nicht allzu überraschend, wenn das im IT-Bereich genauso ist. Erstaunlich ist vielleicht, welche Bedeutung solche Entscheidungen beim Hard- und Softwarebereich für manche Kollegen haben, fast so wichtig wie die Automarke oder die Partnerwahl ;-)
Aber obwohl ich dazu verdonnert bin, aufgrund bestimmter Hardware-Anforderungen mit Win NT | 2000 oder Apple zu arbeiten (Videoschnittkarten und das entsprechende Drumherum), bin ich heilfroh, das es die verschiedenen Open Source-Ansätze gibt.
Erstens nutze ich sehr oft solche Produkte, etwa Perl, Mozilla oder diverse nützliche Werkzeuge. Zweitens: Was würde uns Microsoft einschenken, wenn es gar keine Konkurrenz mehr gäbe? Insofern finde ich es gut, wenn hier im Forum Aufklärungsarbeit über Produkte wie Perl oder Mozilla geleistet wird. Ich wäre auch wirklich dankbar, wenn bestimmte Firmen, auf deren Hard- und Software-Lösungen ich angewiesen bin, Produkte für Linux im Profi-Bereich aufbauen würden. Wenn ich allein schon daran denke, wieviele Arbeitsstunden uns der erzwungene Umstieg von NT auf 2000 gekostet hat, weil bestimmte Entwicklungen bei NT nicht mehr unterstützt wurden, wie nervig es ist, ein abgeschossenes Win-System zu restaurieren, wie unübersichtlich die ganze Dateistruktur schon nach der Installation weniger Programme ist...
Also, grantelt nur weiter herum, ihr Open-Source-Propheten, ihr habt ja irgendwie Recht, wenn ich auch nach wie vor auf bestimmte Möglichkeiten der Win-Architektur angewiesen bin.
Viele Grüße
Mathias Bigge
Hallo Achim!
Andersherum ist`s auch nicht viel besser. Langjährige Windows-Nutzer und Administratoren schwafeln das blaue vom Himmel runter, wie umständlich, kompliziert und sogar instabil und unsicher Linux doch ist, und wie ganz doll einfach das doch alles mit Windowssystemen geht.[...]
Ja, die sogenannten "Poweruser": wir wollen nicht wissen, was dahinter steckt, wir wollen nur eine möglichst effiziente Oberfläche (wobei ich nebenbei bemerkt denke: wenn man sich in Linux erstmal richtig auskennt, kann man sich das Leben mit Scripten und so weiter sicher viel einfacher machen).
Völlig egal, ob die OpenSource-Bewegung morgen in revolutionärer Weise, proprietären Lösungen den Boden unter den Füssen wegzieht. Völlig egal, welche wettbewerbstechnischen Raffinessen sich Microsoft und andere Firmen morgen ausdenken. Computer sind dazu da, um uns Menschen bei der Arbeit zu unterstützen bzw. Spass zu machen. Auf eine beidseitig selbstherrliche Möchtegern-Diskussion im Stile einer Klatschspaltenschlammschlacht kann ich jedenfalls verzichten.
Nein, eine Schlammschlacht in dieser Form halte ich auch für unangebracht, aber ich will mal ein kleines Beispiel geben:
Thunfisch schmeckt sehr lecker. Aber warum essen den viele Menschen nicht? Wegen den Fangmethoden, bei denen viele Delphine draufgehen.
-> Windows unterstützt uns bei der Arbeit. Aber warum benutzen es viele Menschen nicht? Weil sie vor den Methoden von Microsoft zurückschrecken (Monopol, Ausspionieren der Benutzer, ...).
VG Simon