Antwort 2: Ich behaupte, daß 99% aller Leute mal bei Rot über die Ampel gegangen sind. Wird dadurch die Arbeit aller unserer Institutionen fragwürdig, weil sie von Leuten verrichtet wird, die zu 99% Ordnungswidrigkeiten begehen?
Kann man auch sehr gut miteinander vergleichen, eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Verwarnungsgeld von maximal 5 Euro belegt wird, und eine Straftat, für die es mehrere Jahre Gefängnis geben kann. Kann es sein, dass bei dir die Relationen etwas verrutscht sind?
Wo lebst Du? Über-Rot-Fahren kann ziemlich teuer werden und den Führerschein kosten. Und "Führerscheinentzug" wird ja auch oft als zusätzliche Strafe bei Straftaten diskutiert.
Was schreibst du? Oben, wie man sieht, von "gehen", jetzt auf einmal von "fahren"? Entscheide dich mal, dann kannst du auch an der richtigen Stelle im Bußgeldkatalog nachsehen.
Jemanden zu schlagen hingegen kostet manchmal auch nur Geld oder Sozialstunden.
Leider.
Es geht ja auch nicht um den Grad der Verwerflichkeit einer Tat (da wäre es noch zu klären, ob Steuerhinterziehung verwerflicher ist als Gewaltdelikte, die teilweise weniger stark bestraft werden), sondern darum, daß man durch jeden Verstoß gegen irgendwelche Regeln, sei es im Rahmen einer Straftat oder im Rahmen einer Ordnungswidrigkeit, sein reines Gewissen und makelloses Image verliert und tendenziell nicht mehr überzeugend für den Staat und dessen Regeln eintreten kann, die man offensichtlich selbst nicht ernst nimmt.
Es ist immer noch ein Unterschied zwischen einer Straftat, für die man ins Gefängnis wandern kann, und einer Ordnungswidrigkeit, für die ein Verwarnungsgeld verhängt werden kann. Ansonsten darfst du dich gerne an die CSU wenden, der Parteimitglieder schonmal besoffen Bus fahren. Was wohl schlimmer ist als dass ein Fußgänger eine rote Ampel ignoriert.