Moin!
Warum dann die Diskussion über das terminierte Gästebuch? :)
sorry Sven, aber ich wundere mich immer über diesen/Deinen Standpunkt wenn es gerade um dieses Thema geht. Warum kann ich jemanden nicht erst darauf hinweisen, das ein Gästebuch Sicherheitslücken haben kann, und zwar unabhängig vom dahinterliegenden Script?
Warum man das nicht kann? Weil man dann als Standard-Einleitungstext jedes Antwortpostings schreiben müßte: "Ich weise nur schon mal vorsorglich darauf hin, dass jede Art von Skript Sicherheitslücken haben kann. Insbesondere Gästebuchskripte haben gerne Sicherheitslücken, indem sie Benutzereingaben 1:1 durchleiten, was Angreifern alle Möglichkeiten von HTML, CSS und insbesondere Javascript gibt, um die Gästebuchseite zu verunstalten bzw. noch schlimmere Dinge zu tun. Ob das bei deinen Skripten der Fall ist, weiß ich aber nicht - kann auch sein, dass du dir dieser Warnung sowieso bewußt bist und es dich absolut nicht kümmern muß."
Erstens: Mit solch einem Standardblock nutzt sich diese Warnung sehr schnell ab.
Zweitens: Die meisten der hier teilnehmenden Fragesteller stellen nicht unbedingt Fragen, die eine derart umfassende, und sicherlich von der eigentlichen Fragestellung wegführende Antwort und Diskussion haben wollten.
Drittens: Den Hinweis prophylaktisch zu geben, ohne zu wissen, dass er notwendig ist, halte ich für sinnlos.
Halten wir fest: Terminiert wurde ein Gästebuch eines kostenlosen Drittanbieters! Wenn es dieser Drittanbieter nicht schafft, seinen Gästebuchservice so professionell aufzubauen, dass unwissende Benutzer diesen Service ohne Sicherheitskontrollen auf ihrer Seite einbauen können, dann hat dieser Drittanbieter ein Problem und verdient es nicht, seine Leistungen anpreisen zu können.
Die einzig mögliche Reaktion angesichts des persönlichen Kenntnisstands war, das alte Gästebuch Gästebuch sein zu lassen und ein neues einzubinden bei einem anderen Anbieter.
Die Wirkungsweise von html und css in einem nicht abgesicherten Script ist doch dem terminator bekannt.
In diesem Punkt gehen wir durchaus konform: Es hätte ausgereicht, die Möglichkeiten, die ein wirklicher Angreifer hat (und subtiler ausnutzen würde), ohne Einschränkung der Funktion darzustellen.
Also alert("An dieser Stelle hätten auch tausend Popups aufgehen können - bitte Gästebuch absichern") - anstatt wirklich tausend Popups zu öffnen.
Ich habe noch nie gesehen, das er vorher auf diese Möglichkeit hinwies. Ich habe auch noch nie gesehen, das er als Terminator danach Hilfestellungen anbot.
Wie ich schon darlegte: In meinen Augen lohnt sich eine Diskussion um ein angreifbares Gästebuch dann nicht, wenn man nur allgemein drüber spricht, sondern nur dann, wenn ein konkreter Angriffsfall vorliegt. Aus so einem (in diesem Fall drastischen und sehr bunt dargestellten) Fall lernt nicht nur der Angegriffene, sondern wieder eine ganze Reihe potentieller Gästebuchbesitzer und -skriptschreiber, dass HTML in Gästebüchern böse ist.
Es geht hier nicht um Hilfe-anbieten sondern um Streichelung des eigenen Egos. und alle die mit der Miene "selber-schuld" sich danach immer lächelnd zurücklehnen stehen der Kindichheit ihm nicht sehr viel nach.... Das hat nichts mit der Hilfestellung zu tun, für ich diesen Raum eigendlich wertschätze.
Natürlich ist das so, es geht immer nur ums Ego. Alle, die hier aktiv teilnehmen, tun das nur für ihr Ego, weil sie sich damit irgendwie was Gutes tun wollen. Sei es, das Ego durch eine hohe Postingzahl zu streicheln, durch eine besonders markante Einstellung zu gewissen Themen, die wiederholt energisch vertreten wird, durch das Betonen, dass die eigene Hilfe ja sowieso die beste von allen Hilfen ist, weil sie nicht so überheblich daherkommt, wie die der anderen, oder weil man meint, dass man eine Message rüberbringen muß, damit die anderen Leute künftig "das Richtige[TM]" tun.
Natürlich gibts eine bestimmte Lustbefriedigung, wenn man anderen Leuten durch ein umgestaltetes Gästebuch mal ein bißchen in ihre Parade fährt und aus dem Konzept bringt. Die interessante Fragestellung ist: "Wie weit kann man gehen, was ist alles erlaubt, was kann man manipulieren?" Wenn die Antwort "alles" lautet, ist das Thema beinahe schon wieder langweilig.
Der Sprayer kann natürlich auch sagen: "konnte ja nicht wissen, das der Hausbesitzer immer noch nicht kapiert hat, das man Grafittyschutzfarbe verwenden sollte, also muste ich es mal ausprobieren um ihm zu helfen - wir leben nun mal in ner harten Welt"
Im Gegensatz zum Sprayer, der eine Sachbeschädigung begeht, weil er einen echten Schaden anrichtet, welcher nur unter größem Arbeitseinsatz zu entfernen ist, ist das digitale Umgestalten eines Gästebuches in meinen Augen etwas ganz anderes.
Aber genauso, wie bekannt ist, dass große, versteckte und einfarbige Häuserwände eben besprüht werden, so ist bekannt (sollte es zumindest sein), dass es im Internet Menschen gibt, die sich nicht immer an die Regeln halten, sondern ausprobieren, welche Grenzen gesteckt sind. Diese Tests sind umso wahrscheinlicher, je mehr man sich öffentlich exponiert.
Wer sich in typischer Trampeltier-Manier innerhalb ein paar Stunden mit drei Postings mit CAPSLOCK-TOPIC im Forum verewigt, nur um im Grundsatz schlichte Werbung für seine belanglose und schreckliche Seite (aber mit Gästebuch!) zu machen, der möge sich nicht wundern, wenn der Wind ihm dann etwas steifer entgegenweht.
Natürlich ist das gegenüber einem noch relativ unwissendem 12jährigen fieser, als gegenüber einem Erwachsenen - aber schätzungsweise haben (wieder einmal) alle Seite ein wenig dazugelernt.
- Sven Rautenberg
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"Beim Stuff für's Web gibts kein Material, was sonst das Zeugs ist, aus dem die Sachen sind."
(fastix®, 13. Oktober 2003, 02:26 Uhr -> </archiv/2003/10/60137/#m338340>)