Hallo!
Ich bin, ehrlich gesagt, schockiert über deine Ansichten, die ich dir nicht zugetraut hätte. Freilich, das Ausgangsposting ist nicht das Gelbe vom Ei, weil es irgendwas von Gefahren und Lösungsansätzen erzählt und jeden, der sich etwas mit dem Thema beschäftigt hat, zumindest grinsen lässt, aber du lässt ja erkennen, dass du grundsätzlich der ganzen Angelegenheit gleichgültig, wenn nicht negativ gegenüber stehst. Und das ist für mich das eigentlich gefährliche: Wenn die Kritiker der Überwachungskameras, der biometrischen Kontrollen, des ungehinderten Datensammelns und -fließens zwischen diversen Firmen oder der kommerziellen Nutzung des zentralen Melderegisters* sowie der Bildungsevidenz** (um nicht die unsägliche Herold-CD-ROM zu erwähnen***), um Beispiele in Österreich zu wählen, fernab des üblichen Amerikazentrismus, von der so genannten breiten Öffentlichkeit angefeindet werden, weil sie ja »nichts zu verbergen haben«. Mag sein, dass du nicht in allen diesen Fragen kein Problem mit dem Datenschutz siehst, aber die Argumentation ist die selbe und macht es äußerst schwierig, durchaus berechtigte Datenschutzbedenken anzumelden. Eine Bekannte, die sich damit beschäftigt hat, sagte mir übrigens, das es zunehmend schwieriger wird seit den Neunzigern, weil die öffentliche Meinung immer mehr auf der anderen Seite steht.
* http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=143444
** http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=96492
*** http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=177990
Du weißt so gut wie ich, dass nicht die einzelnen Datensätze interessant sind, sondern eine genügend große Anzahl davon, um etwas über die Person zu erfahren und du weißt auch, dass amerikanische Nachrichtendienste zwar Teil des Problems sind, aber durchaus auch andere, vielleicht nichtstaatliche Organisationen und Unternehmen, ja, seien es auch nur Privatpersonen. Und du weißt auch um die diversen Probleme im Internet Bescheid, du weißt, welche Macht die Vernetzung hat. Viele Teilbereiche haben wir hier nicht nur einmal diskutiert.
Wir brauchen ganz bestimmt nicht in Panik ausbrechen und anfangen, alles doppelt und dreifach zu abzusichern. Aber so wie du, Wilhelm und einige andere hier versuchen, Kritiker der Datenfreiheit in den Boden zu stampfen, finde ich grotesk.
emu