Hallo Cyx,
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Nachhaltigkeit und Zukunftsperspektive beziehe ich auf durch das Posting von Mathias naheliegende grosse Zeiträume.
Er hat sich ja nicht so klar geäussert, aber ich interpretiere Teile seiner Aussage auch als Strategie für eine Zeit nach IE6.
Damit also zunächst nach heutigem Kenntnisstand nicht absehbar.
Ja, das meinte ich in erster Linie. Wohingegen ich nicht meinte, dass man dann zu einer Entscheidung gezwungen wird, nur fällt für viele Webautoren der Ursprungsimpuls, überhaupt auf Anpassungsfähigkeit (auch auf umfassenderer Ebene) umzusteigen, weitesgehend weg. Dann tritt an die Stelle des inkonsequenten und Widersprüche provozierenden Konzepts »Flexible Schriftgröße meets pixelgenaues Layout« immerhin wieder das konsequente »Alles pixelgenau«, könnte man sarkastisch anmerken, wobei die Schrift bei der Skalierung immer noch aus den Pixelcontainern herausläuft, sich überlappt et cetera (sieht man beispielsweise, wenn man bei CSS Zen Garden-Layouts im Mozilla die Schrift vergrößert).
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Layout ist Inhalt, Internet für die meisten Nutzer ein visuelles Medium. Ein Konzept dass die Verwendung von em in möglichst vielen Seiten ermöglicht verbessert ganz allgemein Zugänglichkeit und Barrierefreiheit. Im Interesse _einer_ Kultur und einer Seitenversion muss solch eine Strategie halbwegs layoutsicher sein. Layoutsicherheit für die Mehrzahl der Benutzer ist m.E. mit der Defaulteinstellung der Browser verbunden mit einer geeigneten oder durchschnittlichen Schriftgrösse gegeben, und mein Beispiel 0.8 em dürfte doch wohl auf den meisten Systemen so gross dargestellt werden wie 13-14px, und das dazu skalierbar, im Idealfall noch im 'liquid-layout'. Zum Vergleich, üblich sind auf vielen Seiten 9px.
Das lässt sich, wie ich auch darzulegen versuchte, nicht trennen. Denn mittlerweile sind auch bei relativen Schriftgrößen dermaßen kleine Angaben üblich und liquid layout sucht man vergebens. Die Fließtextschriftgröße auf http://www.iht.com/ liegt beispielsweise bei 60% der benutzerseitigen Standardgröße. Genau das meinte ich mit der direkten Übersetzung von px in em im Bezug auf einen »Durchschnitt«: Wenn vorher 9px üblich waren, dann wird im Zuge der Pseudobarrierefreiheit eben ein entsprechend kleiner relativer Wert gewählt, sodass sich die Schriftgröße im Hinblick auf den »Durchschnitt« nicht ändert. Es wird nicht hinterfragt, ob die Werte tatsächlich angemessen sind. Ob das nun »nur« das vergleichsweise »harmlose« 0.8em/80% oder das dreistere 0.6em/60% ist, da sehe ich keinen prinzipiellen Unterschied.
Während du den einheitlichen Standard, der deiner Meinung nach den wenigsten Benutzern vor den Kopf stößt, bei 13-14px ansiedeln magst, machen das andere offenbar bei 10px u.ä. und sind ebenfalls der Meinung, sie hätten den Mittelwert gefunden, der angeblich den Gemeinwillen widerspiegelt. Unter drei Webautoren wird man fünf absolute und apodiktische Vorstellungen davon finden, was einerseits die durchschnittliche Standardeinstellung ist und anderseits was eine durchschnittlich angemessene Schriftgröße ist, und dementsprechend werden px-Größen eins zu eins in relative Größen übersetzt. Insofern denke ich weiterhin, dass beides Definitionssache ist, zumindest erkenne ich das auf vielen sich barrierefrei nennenden Seiten genauso wie auf px verwendenden Seiten. Die Frage, was denn nun die Optimal- oder gar Idealgröße ist, sehe ich nach wie vor nicht geklärt, ganz gleich, ob es um px oder nachträgliche Verkleinerung über em geht.
Grüße,
Mathias