Hallo Jeena,
[das target-Attribut] ist deshalb nicht mehr drin, damit der, der die Seite besucht _selbst_ entscheiden kann was er machen will.
Das ist deine Auffassung, aber nicht die Erklärung, warum target nicht Bestandteil von (X)HTML Strict ist. Zuerst einmal: Von HTML 4 auf XHTML 1 hat sich hinsichtlich des target-Attribut nichts geändert, insofern ist die Aussage, dass target bei HTML erlaubt ist, bei XHTML »neuerdings« aber nicht, unwahr bzw. in dieser unpräzisen Aussage irreführend, so richtig der dahinterstehende Gedanken auch sein mag.
Das target-Attribut war und ist »deprecated« und somit nicht in der Strict-Variante von HTML 4 und XHTML 1, weil es direkt die Präsentation/Ausgabe bzw. das Interface steuert. Es kann darüber gestritten werden, ob solche Informationen/Anweisungen prinzipiell in eine Hypertextsprache mit den Ansprüchen HTMLs gehören, sicher ist, dass es, zumindest was die zurückliegende Entwicklung angeht, nicht der W3C-Vorstellung von »ursprünglichem«, strengem HTML entspricht. Was dir die Benutzerbefreier erzählen, hat nichts mit den Hintergründen der Standardentwicklung zu tun. Das W3C hat seine Meinung im Laufe der Jahre nicht in die Richtung der Benutzerselbstbestimmung geändert. Das target-Attribut entstand einst im Zusammenhang mit Frames und es wurde absichtlich der reservierte Wert _blank mit der bekannten Funktionalität vorgegeben (bzw. die anfangs proprietäre Netscape-Erfindung zum Standard erhoben). Innerhalb des Frames-Konzepts ist target="_blank" nicht nötig, das W3C hat also absichtlich _blank auch für Transitional-Dokumente erlaubt, die nicht als Teil eines Framesets gedacht sind. So setzt es sich bis XHTML 1.1/Modularization (target-Modul) und XHTML 2 (dort ist es sogar Teil einer ansonsten gemäß HTML 4-Maßstäben »strengen« Sprache) fort. Selbst XLink hat ein funktionales Äquivalent. Angesichts dessen kann dem W3C nicht unterstellt werden, das target="_blank"-Konzept aus dem Web verbannen zu wollen.
Mathias