Thomas J.S.: Manipulation von Trefferlisten und Semantic Web

Beitrag lesen

Hallo Anja,

Dazu meine Fragen:

Alle deine Fragen sind in dem Sinne hier unbeantwortbar, als außer den Suchmaschinenbetreiben dir niemand sagen kann, was und wie die Suchmaschinen implementieren werden.

  1. Ist es korrekt, davon auszugehen, dass bei Verwirklichung des semantischen Webs die sogenannten
    Metadaten und damit Metatags (insbesondere Dublin-Core-Tags) auch für das Ranking von Suchmaschinen
    wieder vermehrt an Bedeutung gewinnen, d.h. von Suchmaschinen wie google und Co. wieder (stärker) gewichtet werden?

Auf a) kürzere Sicht vieleicht, b) auf mittelfristige sich sicher nicht, c) auf längerfristige Sicht vielleich.

a) ich denke, dass die Suchmschinen die DublinCore Elemente auswerten werden (einige machen das bei einigen Elementen bereits heute) ob sie diese jedoch in ihrem Rankin-Algorithmen miteinbeziehen ist wirklich schwer zu sagen.

b) so wie die "normalen" Metatags heute wegen Missbrauch zum größten Teil ignoriert werden, werden auch die DC-Metatags das selbe Schicksal erleiden

c) zusammen mit anderen Auswertungskriterien (z.B. Domain, URL etc der verlinkten und/oder beschriebenen Resource) werden auch die DC-Metatags sicherlich eine größere Rolle spielen.

und 2) Könnte der Ersteller einer Webseite das Ranking in Trefferlisten von Suchmaschinen auch in einem zukünftigen
semantischen Web manipulieren, etwa dadurch, dass er wissentlich falsche Tags oder Definitionen verwendet?

Jein.
Falsche Tags kann er nicht verwenden, denn die Spezifikationen schreiben vor, was für Elemente im RDF oder im DC exisitieren.
Er kann höchstens die in den DC-Metatags erhaltene Informationen verfälschen: so wie er heute bei "normalen" Metatags dies tun kann.

Beispiel: Könnte ein Ersteller einer Pornosite, der es darauf anlegt, in der Trefferliste einer Suchmaschine gefunden zu
werden, die Triples innerhalb des RDF bewusst falsch kodieren und die XML-Tags so gestalten, dass seine Site auch
zukünftig noch in Trefferlisten von Suchmaschinen erscheint, wenn ein Nutzer nach dem Popstar "Madonna" sucht?

Mit RDF: nein.
--------------
The Resource Description Framework (RDF) is a language for representing information about resources in the World Wide Web. It is particularly intended for representing metadata about Web resources, such as the title, author, and modification date of a Web page, copyright and licensing information about a Web document, or the availability schedule for some shared resource
--------------

Da eben Web-Resourcen beschrieben werden, kann er da nichts machen:
Entweder er gibt seine URL an, oder nicht. (gut, man kann natürlich unverfängliche Domains mit Weiterleitung benutzen: deshalb siehe 1c!)
Mit anderen Sprachen wie Web Ontology Language werden sie schon gar nichts anfangen können.

Summa summarum: so wie die Programmierer von Suchmschinen immer neuere Ranking-Alogrithmen schreiben, wird es immer wieder andere geben, die versuchen ebendiese zu unterwandern.

Grüße
Thomas