Rols: Webtechnologien im ... 22. Jahundert?:

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Hallo WauWau,

zu nächtlicher Stunde werden wir also nachdenklich:-) Gut so, bin schon beim Wein angelangt, da paßt das gerade recht.

Bleiben wir erst mal bei 2010, das 22. Jahrhundert ist mir zu spekulativ.

Was die Techniken zur Erstellung und Darstellung von Webinhalten betrifft, sind die Standards schon gesetzt (XHTML, XML, CSS). Die Verbreitung im Massenmarkt hinkt immer etwas hinterher.

Ich glaube, daß sich dazu eine zweite Schiene entwickeln wird: Die der Instant-Webpräsentationen. Für jede neue Marke, jedes zeitlich oder örtlich begrenzte Ereignis werden schon heute passende Domainnamen gekauft und der Inhalt muß am nächsten Tag da sein. Das ist mit individuellem Webauthoring nicht machbar. Deshalb glaube ich, daß sich Technologien wie Flash (in vereinfachter Form), WYSIWYG-Systeme mit vordefinierten Layoutschablonen usw. noch mehr verbreiten werden.

Allgemein ist absehbar, daß zumindest das Web noch mehr kommerzialisiert und auch stärker kontrolliert werden wird. Das mag man bedauern, aber es ist unausweichlich. Normalsterbliche, die mit viel Glück den Einschaltnkopf Ihres Rechners bedienen können, nutzen das Internet wie einen etwas anderen Fernseher. Denen ist es natürlich auch ziemlich schnuppe, ob ich meine Divs schön floaten lasse und sich das Layout in jeder Browserumgebung sehen lassen kann. Über Sicherheit, Schutz von persönlichen Daten usw. machen die sich recht wenig Gedanken.

All das sind Entwicklungen, die irgendwo schade sind, aber so isses nu mal. So lange es noch Platz für Foren wie dieses gibt, ist nicht alles verloren:-)

Wovor ich wirklich Angst habe, ist die Microsoftialisierung des Internets. Selbst dieses Forum wird schon zu 60% mit dem IE6 besucht. Ich weiß nicht, wieviel Menschen glauben: Internet = WWW = Browser = Internet Explorer, aber es scheinen schon zu viele zu sein. Da auch die ganze Windows-Technologie immer mehr darauf abzielt, daß jeder PC ständig Zugang zum Internet hat und das Betriebssystem ganz selbstverständlich Daten mit diversen Microsoft-Stellen austauscht, kann einem schon etwas bange werden.

Aber eigentlich.. (nächstes Glas Wein)... eigentlich ist es gar nicht wichtig. Irgendwann mach ich den Monitor aus, schnappe mir dieses wundervolle, langhaarige Geschöpf, welches sowieso nie versteht, was ich vor dieser Kiste hier rumsitzen muß, und alles wird gut:-)

In diesem Sinne: einen schönen Rest-Abend!
Roland