molily: Suche Argumente gegen Frames

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Da findet man z.B. so etwas, das macht einen recht vollständigen Eindruck.

http://netzwelt.gaming-hut.de/sections.php?op=viewarticle&artid=26&page=1

Dort wird leider das altbekannte Vorurteil aufgewärmt, Frames seien für assistive Techniken nicht zugänglich und eine Tastaturbedienung sei nur schwer möglich. Beides stimmt *so* nicht und die gesamte Auseinandersetzung Frames vs. Barrierefreiheit bleibt oberflächlich und unkonkret und läuft auf das beliebte undiffenzierte Pauschalurteil »Frames sind nicht barrierefrei« hinaus.

Das zweite Pseudoargument ist »Frames sind nur noch im HTML Standard "Transitional" enthalten, in den strikten Versionen sind Frames gar nicht mehr vorhanden«. Da verweise ich auf </archiv/2003/11/62239/#m352516> sowie Links darin.

Missbrauch von Frames und entsprechende rechtliche Relevanz ist kein Nachteil von Frames an sich.

»Frames schneiden oftmals Inhalte ab« - nein, Menschen schneiden Inhalte ab.

Die angesprochenen Textbrowser, WAP-Handys, PDAs etc. können einerseits Frames »nativ« umsetzen, andererseits darf dies nie ein Problem sein, weil Frames eine eingebaute Abwärtskompatibilität besitzen, denen sich der Autor nur zu bedienen braucht. »Diese können alle keine Frames darstellen oder haben zumindest ihre Probleme mit Frames.« - Selbst wenn dies stimmte, ob ein Client Frames unterstützt oder nicht, muss vollkommen irrelevant für eine Seite sein, die Frames verwendet.
Wiederholung der Urban Legend, dass assistive Software keine Frames unterstützt.

»Mobilisierung des Webs« - Beliebtes Argument seit circa sechs Jahren. Hat jedoch niemals die prognostizierte Wichtigkeit erlangt. Das schwächt das Argument nicht, allerdings ist die Vorstellung des Kühlschrankbrowser weiterhin nichts als lächerlich (»Die ersten Experimente mit der Darstellung von Webinhalten auf dem Mikrowellenherd, Kühlschrank oder im Einkaufswagen laufen bereits« - muhaha).
Ansonsten wieder die üblichen Pauschalisierungen, die wohl ganz einfach auf Unwissenheit gegenüber den genannten Techniken basieren.

Das Problem der Orientierung an »Standardauflösungen« gilt gleichermaßen für Framelayouts wie für Tabellen- und CSS-Layouts und hat nichts mit Frames an sich zu tun. Ein Frames kann anpassungsfähiger als ein gängiges Ein-Dokument-Layout sein.

Probleme mit Suchmaschinen: Unfundierte Mutmaßungen und Behauptungen. Aus dem oft zitierten Google-Dokument ließe sich auch das Gegenteil interpretieren. Wurde hier meines Wissens auch schon angesprochen.

Je mehr sich jemand aus dem Fenster lehnt, eine halbwegs vollständige Abhandlung über Frames schreiben zu wollen (vor allem in dem Gestus »Plädoyer gegen Frames«, »Warum Frames out sind« etc.), desto sicherer ist es, dass er aus dem entsprechenden Stockwerk tief herunterfällt. Allerdings ist der Artikel abgesehen von den angesprochenen Unstimmigkeiten m.E. zumindest brauchbarer (weil detaillierter und vollständiger) als Nahraths Artikel.