Hallo Shaddai,
ich wiederhole mich zwar, aber ich denke Autorität ist etwas Positives, jeder sollte sie anstreben, und zwar durch eigene Leistung. "Der Inhaber ehrt das Amt, nicht umgekehrt" (So oder so ähnlich, von wem ist das eigentlich?)
Das von "Autorität" abgeleitete Adjektiv "autoritär" hat es nicht verdient, negativ verstanden zu werden. Anstatt etwa von "autoritärem Führungsstil" zu sprechen, sollte man so etwas lieber "tyrannisch" oder "diktatorisch" nennen. Das Gegenteil davon wäre dann "demokratisch".
[Anti-autoritär] scheint mir allerdings kein wirklicher Gegensatz zu sein.
Richtig, diese Wortschöpfung halte ich für genausowenig durchdacht wie die entsprechenden Erziehungsmethoden, die sich so nennen. Man sieht ja, was dabei rauskommt.
Womit er wahrscheinlich recht hat, denn der Präfix "Anti-" bezeichnet, wenn mich meine ohnehin nicht sonderlich ausgeprägten etymologischen Kenntnisse hier nicht völlig im Stich lassen, eher eine Alternative, denn zwingend einen Gegensatz. "Antiautoritär" wäre mithin bedeutungsgleich einem "statt autoritär". Wie, zum bloßen Beispiel, der "Antichrist" nicht den "Gegenchristen" bezeichnet, sondern jemanden, der dessen Stelle einnimmt.
In dem Zusammenhang fällt mir auch noch der "Anti-Alkoholiker" ein, der ja in aller Regel nichts gegen den Alkoholgenuss anderer hat, sondern nur selbst (teilweise nach mühevoller Entwöhnung) -stattdessen- andere Getränke zu sich nimmt.
Gruß Gernot