Herr Rossi: "Webdesigner" in Österreich?

Tag zusammen!

An alle, die sich mit der rechtlichen Lage in Österreich auskennen, 2 Fragen:

  1. Was sind in Österreich die Voraussetungen, um Webdesign/Seitengestaltung kommerziell anbieten zu dürfen? Was muß man da wo anmelden? ( z.B. Gewerbeschein ect. ) Was kostet das so? Gibt es dazu im Internet entsprechende URLs?

  2. Um das Ganze zu umgehen - was haltet Ihr von folgendem Procedere : Ich lasse mich von einem Betrieb für eine bestimmte Zeit als geringfügig beschäftigt anstellen und mache denen in der Zeit eine Webpräsenz.

Danke im Voraus für jede Info!

Liebe Grüße

Rossi =)

  1. Hallo,

    1. Was sind in Österreich die Voraussetungen, um Webdesign/Seitengestaltung kommerziell anbieten zu dürfen? Was muß man da wo anmelden? ( z.B. Gewerbeschein ect. ) Was kostet das so? Gibt es dazu im Internet entsprechende URLs?

    Ich kann dir sagen, wie es in Wien ist. Zuerst beantragst du einen Gewerbeschein (Magistrat). EDV Dienstleistungen sind in Österreich ein freies Gewerbe. Alles, was du dafür benötigst, ist ein einwandfreier Leumund. Mehr Infos bekommst du am Magistrat.
    Es gibt dann noch irgend so einen Wisch, wo ich jetzt aber nicht weiß, wie er heißt. Mit diesem Wisch kostet dich die Anmeldung des Gewerbe/Firma nichts, wenn mich nicht alles täuscht.
    Danach gehst du auf die WKO und meldest ein Gewerbe/Firma an.
    Ich glaube das wars so im Großen und Ganzen, aber wie gesagt, das Magistrat kann dir das alles besser beantworten.

    1. Um das Ganze zu umgehen - was haltet Ihr von folgendem Procedere : Ich lasse mich von einem Betrieb für eine bestimmte Zeit als geringfügig beschäftigt anstellen und mache denen in der Zeit eine Webpräsenz.

    Ich verstehe jetzt irgendwie nicht ganz wozu das gut sein soll?

    Markus Trusk.

    1. Nachtrag:
      Wenn du von Buchhaltung und Verteuerung deiner Einnahmen nicht viel, oder keine Ahnung hast, bietet das WIFI einen Kurs an, wo man alles darüber lernt, selbständig zu sein, also Buchhaltung, Verstuerungen, etc. Ich weiß aber jetzt nicht, wie der Name dieses Kurses ist. Ich glaube er dauert ca ein halbes Jahr, aber so ganz sicher bin ich jetzt auch nicht.

      Markus Trusk.

    2. Hi Markus! =)

      Zunächst mal Danke für die Info! Bin Student mit Nebenwohnsitz in Wien. Werd mal fragen am Magistrat hier.

      1. Um das Ganze zu umgehen - was haltet Ihr von folgendem Procedere : Ich lasse mich von einem Betrieb für eine bestimmte Zeit als geringfügig beschäftigt anstellen und mache denen in der Zeit eine Webpräsenz.

      Ich verstehe jetzt irgendwie nicht ganz wozu das gut sein soll?

      Ich meinte, falls die Anmeldung, Gewerbeschein, etc. zu teuer oder zu kompliziert ist, könnte ich das damit umgehen, weil ich mich dann halt einfach als Mitarbeiter eines Unternehmens um deren HP kümmere. Verstehst? =)

      Kurze Nachfrage...was meintest denn mit dem "Wisch", wo es dann nichts kostet? Und WENN ich sowas durchziehe und verwirkliche... weißt Du auch, wie viel % der Summe, die ich für die Erstellung einer Internetpräsenz bekomme, an den Staat abzuliefern habe?

      Grüße

      Rossi =)

      1. Hi Herr Rossi,

        Kurze Nachfrage...was meintest denn mit dem "Wisch", wo es dann nichts kostet? Und WENN ich sowas durchziehe und verwirkliche... weißt Du auch, wie viel % der Summe, die ich für die Erstellung einer Internetpräsenz bekomme, an den Staat abzuliefern habe?

        Zunächst mal 20% in Form der MWSt, falls dein Einkommen die  Mindestgrenze von wasweiss ich überschreitet und du MWSt-pflichtig bist.
        Danach ist es abhängig von der Höhe deines Einkommens, von 25%(0) bis 55%.
        Das ist aber noch nicht alles. Vom Bruttoeinkommen wird die Sozialversicherung berechnet, und die macht in der Regel den größeren Teil der Abgaben aus.
        Als kleine Richtschnur:
        Wenn ich einen Jahresumsatz von 75.000 Euro erwirtschafte, bleiben mir im Schnitt(25% bis 30% Materialeinsatz) ca. zwischen 14.000 und 16.000 Euro netto als Gewinn, der dann, je nach Progression, noch besteuert wird. Somit kann ich in diesem Fall mit etwa 12.000 Euro Reingewinn rechnen.
        Wobei zu beachten ist, dass der Reingewinn _nicht_ proportional mit den Umsätzen steigt, sondern aufgrund der Progression stark verflacht.

        Gruß

        Kurt

        --
        Nein, ich beantworte keine Anfragen per e-mail.
        ss:( zu:) ls:[ fo:) de:] va:| ch:| sh:( n4:° rl:( br:? js:| ie:% fl:( mo:?
        "Wer der Meinung ist, dass er fuer Geld alles haben kann, geraet leicht in den Verdacht, dass er fuer Geld alles zu tun bereit ist."  (Benjamin Franklin; am. Politiker; 1706-1790)
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        1. Hi Kurt!

          Wenn ich einen Jahresumsatz von 75.000 Euro erwirtschafte, bleiben mir im Schnitt(25% bis 30% Materialeinsatz) ca. zwischen 14.000 und 16.000 Euro netto als Gewinn, der dann, je nach Progression, noch besteuert wird. Somit kann ich in diesem Fall mit etwa 12.000 Euro Reingewinn rechnen.
          Wobei zu beachten ist, dass der Reingewinn _nicht_ proportional mit den Umsätzen steigt, sondern aufgrund der Progression stark verflacht.

          Das ist ja zum KOTZEN !!!!

          In Österreich / Europa wird man fürs Arbeiten ja gestraft! =(

          Danke für die ausführliche Antwort!

          Grüße

          Rossi =)

          1. Hi,

            In Österreich / Europa wird man fürs Arbeiten ja gestraft! =(

            Ja, so kommt es mir auch oft vor. Den Sozialschmarotzern geht es fast genauso gut, als denen, die den ganzen Tag arbeiten, aber ich will jetzt nicht irgendwie politisch werden, v.A passt es nicht zu diesem Thread oder in dieses Forum.

            Markus Trusk.

            1. Hi Markus Trusk,

              Hi,

              In Österreich / Europa wird man fürs Arbeiten ja gestraft! =(

              Ja, so kommt es mir auch oft vor. Den Sozialschmarotzern geht es fast genauso gut, als denen, die den ganzen Tag arbeiten, [...]

              Nicht ganz.
              Denen fehlt dennoch die tägliche Befriedigung, etwas mit der Arbeit der eigenen Hände geschaffen zu haben...
              Wenn du genau schaust, wirst du unter den "Sozialschmarotzern" überdurchschnittlich viele Leute finden, die eigentlich mit dem Leben abgeschlossen haben und sich kaum mehr was davon erwarten.

              Gruß

              Kurt

              --
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        2. Hallo,

          Zunächst mal 20% in Form der MWSt, falls dein Einkommen die  Mindestgrenze von wasweiss ich überschreitet und du MWSt-pflichtig bist.

          Bis zu einer Grenze von ca. 30.000 Euro kann man afaik um Mehrwertsteuerbefreiung ansuchen. Allerdings darf man diese dann auch nicht in Rechnung stellen, und auch keine Vorsteuer geltend machen.

          Danach ist es abhängig von der Höhe deines Einkommens, von 25%(0) bis 55%.

          Das stimmt so nicht. Die Höhe der Steuer ist progressiv und geht von 0% (unter der Grenze für Steuerbefreiung, afaik ca. 5.000 Euro) bis zu den ca. 50%, die aber relativ spät erst 'greifen'.

          Das ist aber noch nicht alles. Vom Bruttoeinkommen wird die Sozialversicherung berechnet, und die macht in der Regel den größeren Teil der Abgaben aus.

          Ja, ca. 30% des Gewinnes vor Abzug der Steuern und Abgaben. Bis zum Vorliegen einer echten Bilanz sind es derzeit afaik ca. 1.300 Euro Jährlich, wobei es dann im Nahchinein zu einer Neuberechnung dieser Jahre kommt.

          Wenn ich einen Jahresumsatz von 75.000 Euro erwirtschafte, bleiben mir im Schnitt(25% bis 30% Materialeinsatz) ca. zwischen 14.000 und 16.000 Euro netto als Gewinn, der dann, je nach Progression, noch besteuert wird. Somit kann ich in diesem Fall mit etwa 12.000 Euro Reingewinn rechnen.

          Du versuchst hier einen falschen Eindruck zu vermitteln. Wenn Dir von 75.000 Euro Umsatz nur 15.000 Gewinn (ohne Abzug der Steuern) bleiben, dann hast Du 60.000 Euro Ausgaben 8echte oder unechte) gehabt.
          Natürlich ist man als UNternehmer vesucht, möglichst geringe Gewinne zu deklarieren, da sich die Abgaben nur nach den Gewinnen richten (die MwSt. mal ausgenommen, die ist ja nur ein Durchlaufposten).

          Wenn Du also weniger Ausgaben hast, dann bleibt Dir auch  mehr Netto-Gewinn.
          Und ja, man kann als Selbständiger in Österreich ganz gut leben;-)

          Grüße
            Klaus

          1. Hi Klaus,

            Zunächst mal 20% in Form der MWSt, falls dein Einkommen die  Mindestgrenze von wasweiss ich überschreitet und du MWSt-pflichtig bist.

            Bis zu einer Grenze von ca. 30.000 Euro kann man afaik um Mehrwertsteuerbefreiung ansuchen. Allerdings darf man diese dann auch nicht in Rechnung stellen, und auch keine Vorsteuer geltend machen.

            Gut. Da ich nicht in den Genuss dieser Regelung komme, hab ich es auch nicht genau gewusst.

            Danach ist es abhängig von der Höhe deines Einkommens, von 25%(0) bis 55%.

            Das stimmt so nicht. Die Höhe der Steuer ist progressiv und geht von 0% (unter der Grenze für Steuerbefreiung, afaik ca. 5.000 Euro) bis zu den ca. 50%, die aber relativ spät erst 'greifen'.

            Stimmt. Das ist auch aus einem Link ersichtlich, welcher hier in diesem Thread gepostet wurde und ich entschuldige mich für die Falschinformation in Bezug auf die Steuerhöhe. Allerdings habe ich nie behauptet, dass die Steuer ausserhalb der Progression berechnet wird.

            Das ist aber noch nicht alles. Vom Bruttoeinkommen wird die Sozialversicherung berechnet, und die macht in der Regel den größeren Teil der Abgaben aus.

            Ja, ca. 30% des Gewinnes vor Abzug der Steuern und Abgaben. Bis zum Vorliegen einer echten Bilanz sind es derzeit afaik ca. 1.300 Euro Jährlich, wobei es dann im Nahchinein zu einer Neuberechnung dieser Jahre kommt.

            Was imho ein großes Manko ist.
            Wenn du einmal ein exzellentes Jahr hattest, stöhnst du folgendes Jahr unter der Last der Nachzahlungen, sowie unter den auf Basis des Vorjahres ermittelten Beiträgen.

            Wenn ich einen Jahresumsatz von 75.000 Euro erwirtschafte, bleiben mir im Schnitt(25% bis 30% Materialeinsatz) ca. zwischen 14.000 und 16.000 Euro netto als Gewinn, der dann, je nach Progression, noch besteuert wird. Somit kann ich in diesem Fall mit etwa 12.000 Euro Reingewinn rechnen.

            Du versuchst hier einen falschen Eindruck zu vermitteln. Wenn Dir von 75.000 Euro Umsatz nur 15.000 Gewinn (ohne Abzug der Steuern) bleiben, dann hast Du 60.000 Euro Ausgaben 8echte oder unechte) gehabt.

            Nein. Ich gebe zu, das Bild ist nicht optimistisch gezeichnet, aber auch nicht ferne der Realität.
            Ich habe die genauen Zahlen der letzten Bilanz(2002) nicht bei der Hand, allerdings ergab sich vor AFA und Verlustabschreibung oben gezeichnetes Verhältnis.

            Natürlich ist man als UNternehmer vesucht, möglichst geringe Gewinne zu deklarieren, da sich die Abgaben nur nach den Gewinnen richten (die MwSt. mal ausgenommen, die ist ja nur ein Durchlaufposten).

            Naja, das ist zu relativieren. Für einen störungsfreien Betrieb sind nunmal Fixkosten zu berücksichtigen, genauso, wie Reparaturkosten und/oder Neuanschaffungen. Es ist auch nicht einzusehen, warum Investitionen, welche, den Fortbestand der Firma erst möglich machen, nicht steuerlich geltend gemacht werden könnten.
            Wenn du ein neues Messgerät anschaffst, welches bestimmte Tätigkeiten erst ermöglicht, bist du gleich mal 3000 oder 4000 Euro los, die zum Wohle der Firma eingesetzt werden. Folglich müssen diese Investitionen auch gewinnmindernd sein.

            Wenn Du also weniger Ausgaben hast, dann bleibt Dir auch  mehr Netto-Gewinn.

            Nun, da fragt sich nur, wie lange.
            Wenn du länger nichts investierst, wirst du sehr bald an einen Punkt kommen, wo der Betrieb mangels einsatzfähigen Werkzeugs, Fahrzeugen oder Messgeräten seine Tätigkeit einstellen muss. ;-)
            Ich habe ein Kleinunternehmen und benutze meine Werkzeuge beinahe nur selbst, folglich kannst du davon ausgehen, dass sie pfleglich behandelt werden. Dennoch habe ich tausende Euro Reparatur- und Sertvicekosten im Jahr.

            Und ja, man kann als Selbständiger in Österreich ganz gut leben;-)

            Auch hier: Das habe ich nicht bestritten. Allerdings gibt es durchaus einfachere Methoden, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. :-)

            Gruß

            Kurt

            --
            Nein, ich beantworte keine Anfragen per e-mail.
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            "Eifer ist Begeisterung, gemildert durch Vernunft."  (Blaise Pascal; fr. Mathematiker, Physiker u. Philiosoph; 1623-1662)
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            1. Hallo,

              Wenn du einmal ein exzellentes Jahr hattest, stöhnst du folgendes Jahr unter der Last der Nachzahlungen, sowie unter den auf Basis des Vorjahres ermittelten Beiträgen.

              Naja, im Finanzamt, und auch in der SVA, sitzen doch immer noch Menschen, die durchaus mit sich reden lassen;-)

              Nein. Ich gebe zu, das Bild ist nicht optimistisch gezeichnet, aber auch nicht ferne der Realität.

              Ich habe gerade gesehen, welcher Art Dein Gewerbe ist. Da kann es schon sein, dass es genau bei Dir so aussieht, wie Du es geschildert hast.

              Allerdings mußt Du auch zugeben, dass der OP in einer nicht wirklich so vergleichbaren Situation ist. Großartige Ausgaben werden (noch) nicht wirklich auf ihn zukommen. Ein, zwei Rechner, eventuell noch die eine oder andere Software, sind schon eher die größeren Posten. 60.000 Euro im Jahr macht das sicherlich nicht, ausser er will gleich ins Volle greifen. Und der Kleinkram wird das Kraut auch nicht fett machen.

              Es ist auch nicht einzusehen, warum Investitionen, welche, den Fortbestand der Firma erst möglich machen, nicht steuerlich geltend gemacht werden könnten.

              Das will Dir ja auch keiner verwehren. Problematisch ist anfangs vielleicht die Afa, da die Abschreibung ja nicht den tatsächlichen Ausgaben entspricht. Nach ein paar Jahren pendelt sich das dann aber ein, da man ja in den Folgejahren Ausgaben abschreiben kann, die man in diesen Jahren nicht wirklich getätigt hat.

              Ich habe ein Kleinunternehmen und benutze meine Werkzeuge beinahe nur selbst, folglich kannst du davon ausgehen, dass sie pfleglich behandelt werden. Dennoch habe ich tausende Euro Reparatur- und Sertvicekosten im Jahr.

              Wie gesagt, das hängt stark von der Art des Unternehmens ab. Ein Freund von mir betreibt z.B. ein Tonstudio. Seine Anschaffungskosten liegen dadurch naturgemäß weit über meinen. Dadurch sehen seine Bilanzen dann natürlich auch anders aus als meine.

              Und ja, man kann als Selbständiger in Österreich ganz gut leben;-)
              Allerdings gibt es durchaus einfachere Methoden, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. :-)

              Wie an anderer Stelle schon gesagt wurde: Nicht der Broterwerb alleine ist ausschlaggebend. Es gibt auch viel Immaterielles, das man durch seine Arbeit bekommen kann. Und das kann einem zum Glück niemand wegnehmen.

              Grüße
                Klaus

              1. Hi Klaus,

                Wenn du einmal ein exzellentes Jahr hattest, stöhnst du folgendes Jahr unter der Last der Nachzahlungen, sowie unter den auf Basis des Vorjahres ermittelten Beiträgen.

                Naja, im Finanzamt, und auch in der SVA, sitzen doch immer noch Menschen, die durchaus mit sich reden lassen;-)

                Im FA ja, bei der SVA eher nein. Sowas von Sturköpfigkeit und blinden Gehorsam muss man erst suchen. Die lassen dich glatt in den Konkurs laufen, auch wenn dieser durch ein klein wenig Aufschub und Ratenzahlung leicht vermeidbar wäre.
                Das Finanzamt hingegen hat sich mir gegenüber immer gesprächsbereit gezeigt, wenn es mal eine schwierige Situation zu bewältigen gab.

                Nein. Ich gebe zu, das Bild ist nicht optimistisch gezeichnet, aber auch nicht ferne der Realität.

                Ich habe gerade gesehen, welcher Art Dein Gewerbe ist. Da kann es schon sein, dass es genau bei Dir so aussieht, wie Du es geschildert hast.

                Allerdings mußt Du auch zugeben, dass der OP in einer nicht wirklich so vergleichbaren Situation ist. Großartige Ausgaben werden (noch) nicht wirklich auf ihn zukommen. Ein, zwei Rechner, eventuell noch die eine oder andere Software, sind schon eher die größeren Posten. 60.000 Euro im Jahr macht das sicherlich nicht, ausser er will gleich ins Volle greifen. Und der Kleinkram wird das Kraut auch nicht fett machen.

                Nunja, ich nehme mal an, eine gute, grafiktaugliche Station samt Peripherie schlägt schon mal mit 5000-7000 Euro zu Buche. Da is nix mit einem Rechner vom Aldi.

                Es ist auch nicht einzusehen, warum Investitionen, welche, den Fortbestand der Firma erst möglich machen, nicht steuerlich geltend gemacht werden könnten.

                Das will Dir ja auch keiner verwehren. Problematisch ist anfangs vielleicht die Afa, da die Abschreibung ja nicht den tatsächlichen Ausgaben entspricht. Nach ein paar Jahren pendelt sich das dann aber ein, da man ja in den Folgejahren Ausgaben abschreiben kann, die man in diesen Jahren nicht wirklich getätigt hat.

                Es gibt da mehrere der Ungerechtigkeiten. Z.B. Skontoabzüge werden doppelt besteuert, etc....
                Und wenn du die Zinsen bei der AFA miteinrechnest, kommst du auf ein nettes Körberlgeld für das FA oder aber, umgekehrt betrachtet, auf eine deutliche Belastung, die dir keiner abnimmt. Im Jahr, in der die Investition getätigt wurde und den Cash Flow belastet, kannst du diese nicht, oder besser gesagt, nur zum kleinen Teil steuerlich geltend machen.

                Ich habe ein Kleinunternehmen und benutze meine Werkzeuge beinahe nur selbst, folglich kannst du davon ausgehen, dass sie pfleglich behandelt werden. Dennoch habe ich tausende Euro Reparatur- und Sertvicekosten im Jahr.

                Wie gesagt, das hängt stark von der Art des Unternehmens ab. Ein Freund von mir betreibt z.B. ein Tonstudio. Seine Anschaffungskosten liegen dadurch naturgemäß weit über meinen. Dadurch sehen seine Bilanzen dann natürlich auch anders aus als meine.

                Richtig. Nichts desto trotz hat jeder Neubeginn eine Menge an Belastungen, welche erst mal finanziert werden müssen.

                Und ja, man kann als Selbständiger in Österreich ganz gut leben;-)
                Allerdings gibt es durchaus einfachere Methoden, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. :-)

                Wie an anderer Stelle schon gesagt wurde: Nicht der Broterwerb alleine ist ausschlaggebend. Es gibt auch viel Immaterielles, das man durch seine Arbeit bekommen kann. Und das kann einem zum Glück niemand wegnehmen.

                Stimmt, deshalb bin ich selbstständig. Wenn es nur um das Einkommen ginge, müsste ich sofort zusperren, da ich mit meiner Ausbildung deutlich besser dotierte Posten bekäme.

                Gruß

                Kurt

                --
                Nein, ich beantworte keine Anfragen per e-mail.
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                "Ein Wunsch kann durch nichts mehr verlieren als dadurch, dass er in Erfuellung geht."  (Peter Bamm; dt. Schriftsteller; 1897-1975)
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                http://shop.elektro-dunzinger.at
      2. Hi,

        Kurze Nachfrage...was meintest denn mit dem "Wisch", wo es dann nichts kostet? Und WENN ich sowas durchziehe und verwirkliche... weißt Du auch, wie viel % der Summe, die ich für die Erstellung einer Internetpräsenz bekomme, an den Staat abzuliefern habe?

        ich kann dir nur die Daten für ein Dienstverhältnis nennen, für Selbstständige sieht das wieder anders aus.

        Als geringfügig Beschäftigter (maximal EUR 316,19 brutto monatlich) zahlst du ausschließlich 1,4% der Bruttosumme Unfallversicherung. Darüber hinaus besteht keinerlei Versicherungspflicht (Arbeitslosenversicherung, Pensionsversicherung ... )! Du kannst dich aber bei allen Gebietskrankenkassen zusätzlich versichern, was jedem Studenten dringend anzuraten ist, will er nicht bis zum 75. Lebensjahr arbeiten und/oder verhungern. Das führt diese Beschäftigungsform ad absurdum.

        Als normaler Angestellter zahlst du derzeit 17,95 % Sozialversicherung (Sonderzahlungen 16,95 %).

        Lohnsteuer (grob): Berechnungsbasis = Brutto - SV-Beitrag, danach Anwendung der Effektiv-Tabelle:

        http://www.euronorm.at/Effektiv2004.pdf 33 KB

        Monatliche Lohnsteuer = Berechnungsbasis * Prozentsatz - Abzug

        Für Sonderzahlungen gibt es einen Freibetrag von 620,- jährlich.

        Jährliche Berechnung: http://www.bmf.gv.at/steuern/richtlinien/lstr/2002/11lstr0767.html
        Brutto-Netto-Rechner: http://www.bmf.gv.at/steuern/steuerberechnung/BruttoNettoRechner.htm

        Bezüglich Selbstständigkeit kannst du dich hier umsehen:

        http://www.bmwa.gv.at/BMWA/Service/Unternehmensgruendung/default.htm
         http://portal.wko.at/portal.wk?Context=startseite_ch.wk?AngID=1&ChID=2

        Grüße,
         Roland

        1. Hi Roland!

          Danke Dir für die ausführliche Antwort!! Werde mir die Links mal in Ruhe ansehen.

          Bin Student und bei der GKK selbstversichert. Will eigentlich nix anderes als neben dem Studium etwas dazuverdienen. Ist wohl komplizierter als erwartet. =(

          Grüße

          Rossi =)

          1. Hallo,

            Bin Student und bei der GKK selbstversichert. Will eigentlich nix anderes als neben dem Studium etwas dazuverdienen. Ist wohl komplizierter als erwartet. =(

            Vielleicht solltest du einmal mi den Leuten der Hochschülerschaft reden, die wissen genau, was Du machen kannst und was nicht.

            Grüße
              Klaus

      3. Hi,

        Ich meinte, falls die Anmeldung, Gewerbeschein, etc. zu teuer oder zu kompliziert ist, könnte ich das damit umgehen, weil ich mich dann halt einfach als Mitarbeiter eines Unternehmens um deren HP kümmere. Verstehst? =)

        Der Gewerbeschein kostet nichts, so viel ich weiß. Mit diesem Wisch, den ich meinte, kostet dich das erste Anmelden einer Firma nichts (falls ich das noch richtig in Erinnerung habe).

        Markus Trusk.

  2. Hallo,

    1. Was sind in Österreich die Voraussetungen, um Webdesign/Seitengestaltung kommerziell anbieten zu dürfen?

    Afaik fällt das in den Bereich 'freies Gewerbe'. Am Besten Du gehst zur nächsten Regionalstelle der Wirtschaftskammer und lässt Dich beraten.

    Was muß man da wo anmelden?

    Das hängt davon ab, entweder das zuständige Magistrat oder die Bezirkshauptmannschaft.

    Was kostet das so?

    Laufend kostet es nur die Kammerumlage, die Sozialversicherung und natürlich eventuell anfallende Steuern.

    Gibt es dazu im Internet entsprechende URLs?

    eventuell http://www.bmwa.gv.at/BMWA/default.htm oder auch http://portal.wko.at/ (Wirtschaftskammer)

    1. Um das Ganze zu umgehen - was haltet Ihr von folgendem Procedere : Ich lasse mich von einem Betrieb für eine bestimmte Zeit als geringfügig beschäftigt anstellen und mache denen in der Zeit eine Webpräsenz.

    Das funktioniert ja nur, wenn Dein Honorar so gering ist, dass es sich mit den ca. 300 Euro monatlich (genaue Zahlen findest Du auf den Seiten der  Wirtschaftskammer). Wenn Dir so eine Entlohnung vorschwebt, dann ist allerdings ein Gewerbeschein das Falsche.

    Grüße
      Klaus

    1. Danke, Klaus! =)