Hallo,
Nach einigen überlegungen gebe ich dir eigentlich in allen Punkten recht die du ansprichst, es bleibt dann noch die Frage in welcher Reihenfolge man das machen sollte. Lieber so wie historisch bedingt, also erst HTML mit align, bgcolor uws. und dann dieses XHTML welches mittels CSS formatiert wird oder umgekehrt?
Aus der Sicht einer Dokumentation würde ich von einer Reihenfolge nicht sprechen wollen, weil jede Erklärung der alten Methodik aus der Perspektive der in vielerlei Hinsicht überlegenen, heutigen Methodik geschähe. Eine strikte Trennung läge nicht vor, es wäre ein Erschließen der einen Methodik über die jeweils andere. Der Sinn der Erklärung der alten läge direkt im Verständnis der neuen. Nirgendwo würde die alte Methodik erklärt, ohne sie sofort in Beziehung zur neuen zu setzen. Und so weiter.
So ähnlich könnte es auch ablaufen, wenn man selbst lernt: Bei den grundlegenden Methoden einen kurzen Abstecher machen, um zu sehen, wie solche Aufgaben im »alten System« umgesetzt wurden und welche Vorteile dies hatte. Zumeist kann man sich diese Rückschau tatsächlich sparen oder eben aufschieben bis zu dem Punkt, wo man auf Probleme im neuen System stößt. In manchen Fällen gibt sie aber wertvolle Impulse. Wie gesagt halte ich es nicht für nötig, das besagten Transitional-Markup zu lernen, sofern die Kenntnis nicht direkt hilfreich ist. Dass es vor den zentralisierten CSS-Formatierungen font und dutzende »Hacks« mit Tabellen und Co. gab, um simple Effekte zu erzielen, die schon seit langem einfacher mit CSS gelöst werden können, ist unnötiges Wissen. Aber dass zum Beispiel heutiges Spaltenlayout vor allem Tabellenlayout nachahmen will bzw. aus dieser »Tradition« gewachsen ist, sollte man schon recht früh lernen, wenn man sich an entsprechende CSS-Layouts wagt.
IMHO umgekehrt. Erst mal schauen dass man in der heutigen Welt zurechtkommt und die Aktuellen Techniken gut beherscht, und dann sich noch Ideen aus der Vergangenheit holen, wenn man nicht mehr weiterkommt. Beides gemischt wird wohl nahe an Perfektion grenzen ;-)
Ja, auf jeden Fall. Wenn man natürlich mit dem platten Dogma aufgewachsen ist, dass diese und jene Techniken vollkommen Tabu sind, ohne selbst den gedanklichen Weg vom Alten zum Neuen nachvollzogen zu haben, wird man nie darauf kommen, dass Tabellenlayout zusammen mit »bleeding edge« CSS-Techniken in gewissen verzwickten Fällen robuster sein kann. Das heißt, man würde nicht einmal mehr experimentieren, man hätte die Erfahrungen nicht selbst gemacht. Daher halte ich das simple Verschweigen von im Grunde obsoleten Techniken in Dokumentationen für kurzsichtig.
Mathias