Sup!
Klar, Streiken wäre schwierig in der Branche, aber eine Gewerkschaft könnte gerade deshalb relativ leicht relativ viel erreichen.
Wie schwierig das ist, siehst du an der Misere um die Anerkennung des Bereitschaftsdienstes als Arbeitszeit.
Die aber schließlich durchgekommen ist. Natürlich wehren sich die Krankenhäuser, die auch vermehrt profitabel arbeiten sollen, gegen Kostensteigerungen.
Wenn es aber einen funktionierenden Markt im Gesundheitssektor gäbe, dann würde sich das schon irgendwie einrenken - dann gäbe es halt teurere Krankenhäuser mit vielen Ärzten und ausgebildeten Pflegern, und billigere mit weniger oder weniger qualifizierten Angestellten.
Ich denke es dient dazu zu erkennen, dass man lieber noch nicht arbeiten will.
Zum Beispiel, aber damit unterscheidet sich die Zielsetzung deutlich vom Wehrersatzdienst.
Dessen Zielsetzung eigentlich ist, dass Bürger aus der Mitte der Gesellschaft die Demokratie verteidigen und die Armee im Volk verankert ist, nicht, dass Zivis den Arbeitsmarkt im Gesundheitswesen ruinieren.
Noch ist die Zahl der Arbeitslosen nicht so groß wie die derer, die Arbeit haben.
Noch bestehen hier ja auch entsprechende Regelungen
Ach... es gibt eine Regelung dafür?
Tarifverträge, Gewerkschaften, du erinnerst dich vielleicht.
Diese Regelungen betreffen nur die Sicherung der Privilegien derer, die Arbeit haben - Arbeitsplätze werden dadurch weder geschaffen noch gesichert.
Und man kann auch Unternehmer werden und selbst Arbeitsplätze schaffen
Ja, natürlich kann man das. Muss man aber nicht.
Sollte man aber, wenn man keine Arbeit hat, anstatt rumzujammern und nach dem Staat zu rufen.
Der Staat versucht, dies gerade anzukurbeln und es wir enden wie es enden muss: mit massenweisen Pleiten, denn nicht jeder, der gut und gerne arbeitet, bringt auch die Fähigkeiten eines Kaufmannes mit.
Tja, und was soll der Staat Deiner Meinung nach jetzt schlaues machen?
Irrtum, diese Denkweise ist auf die Industrialisierung zurückzuführen. Für massenhafte Arbeitsteilung sind abhängige Arbeitsverhältnisse nämlich unerlässlich.
Warum? Es gibt doch "Netzwerke" von Freelancern, die auf Projekt-Basis zusammenarbeiten?
Aber in welchen Bereichen und in welchen Dimensionen? Ich wäre der letzte, der sich gegen solche Netzwerke stemmte -- hey, letztlich sind wir hier doch nichts anderes --, aber es kann doch nicht angehen, dass die Unternehmen Mitarbeiter anstellen, wenn es gerade genehm ist, anschließend schlecht wirtschaften und mittels Massenentlassungen lauter Pseudo-Selbständige produzieren.
Warum nicht? Was soll denn das Unternehmen anderes tun als Entlassen, wenn das Geschäft nicht läuft? Pleite machen?
Hast Du tatsächlich die naive Vorstellung, Unternehmen gingen nur dann kaputt, wenn die Geschäftsführung schlecht arbeitet, und nicht auch mal deshalb, weil der Markt sich einfach schlecht entwickelt?
Kein Risiko trägt man nirgends. Und woher nimmst du Eigenkapital, wenn du nirgends arbeiten kannst?
Das ist in der Tat schwierig, aber wenn Deine Geschäftsidee einigermassen gut ist, findest Du vielleicht andere Eigenkapitalgeber.
Theoretisch wäre es möglich, dass Arbeiter ihre eigene Firma als AG oder eG selbst besitzen und leiten würden.
Das gibt es ja auch, und es funktioniert auch. Aber eben nur, weil es freiwillige Zusammenschlüsse sind. In der Agrarwirtschaft ist so etwas sicher am bekanntesten, aber das Beispiel ist natürlich kaum repräsentativ, da Landwirte etc. ja in aller Regel bereits vor dem Zusammenschluss schon selbständig waren -- sofern hiervon angesichts der Subventionen noch die Rede sein kann.
Ich meine ja nur - es geht eine Menge, wenn die Leute selbst die Initiative ergreifen und sich zusammenschließen. Aber das funktioniert natürlich nicht mit Leuten, die immer nur mitgemacht haben und die darauf hoffen, dass der Staat ihnen schon irgendwie helfen wird.
Gruesse,
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Schöpf' aus dem Meer der Gedanken keine Sintflut von Fragen; es genügt doch die Pfütze des Unmittelbaren