Bio: Das *Kotzen* zum Wochenende

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Sup!

Die aber schließlich durchgekommen ist.

Vor Gericht; nicht aber im praktischen Berufsleben.

Aber auch da wird es durch das Urteil Verbesserungen geben.

Wenn es aber einen funktionierenden Markt im Gesundheitssektor gäbe, dann würde sich das schon irgendwie einrenken - dann gäbe es halt teurere Krankenhäuser mit vielen Ärzten und ausgebildeten Pflegern, und billigere mit weniger oder weniger qualifizierten Angestellten.

Funktionierende Märkte kann es nicht geben, wo Bedarfsdeckung das oberste Ziel ist. Und wer will schon stundenlang für einen Notfall durch die Gegend fahren müssen, weil die Krankenhäuser der nähreren Umgebung sich auf die profitablen Zweige spezialisiert haben.

Aber man kann sicher Rahmenbedingungen schaffen, die die Bedarfsdeckung sichern, eine Mindest-Angestelltenzahl für eine Einrichtung mit x Betten vorschreiben und dennoch Spielraum für die Krankenhausleitung lassen, um erfolgsorientiert zu wirtschaften.

Dessen Zielsetzung eigentlich ist, dass Bürger aus der Mitte der Gesellschaft die Demokratie verteidigen und die Armee im Volk verankert ist, nicht, dass Zivis den Arbeitsmarkt im Gesundheitswesen ruinieren.

Definitiv; aber ich kann noch immer nicht finden, dass letzteres stattfindet. Im hiesigen Krankenhaus ist mit jedem gestrichenen Wehrersatzdienstleistenden auch gleich der Bedarf zur Neubesetzung durch einen festen Mitarbeiter auf Null gesetzt worden. Die Mehrarbeit leistet das verbliebene Personal.

Wie gesagt - entweder, die Zivis sind im Prinzip unnütz - dann gibt es keinen Grund, dafür junge Männer ihrer Lebenszeit zu berauben, dass sie Arbeit leisten, die man ersatzlos streichen kann. Oder aber, die Arbeit ist wichtig und sinnvoll - dann muss vorgeschrieben werden, dass die Patienten Anspruch darauf haben und dass dafür Personal bereitzustellen ist.

Diese Regelungen betreffen nur die Sicherung der Privilegien derer, die Arbeit haben - Arbeitsplätze werden dadurch weder geschaffen noch gesichert.

Die Verlässlichkeit von Rahmenbedingungen ist ein wichtiger Faktor zur Schaffung und Beibehaltung von Arbeitsplätzen.

Was die Sache angeht dass Rahmenbedingungen verläßlich sein sollten sind wir völlig einer Meinung; das darf aber nicht heissen, dass diese für alle Zeit unveränderlich festgeschrieben sind.

Tja, und was soll der Staat Deiner Meinung nach jetzt schlaues machen?

Den vorhandenen Betrieben und den überzeugten Selbständigen oder an der Selbständigkeit interessierten die bürokratischen Hürden aus dem Weg räumen; in Zusammenarbeit oder im Wettbewerb mit den Kammern Informationsveranstaltungen über Chancen und Risiken veranstalten; Darlehen nicht über die Hausbank des Antragstellers vergeben etc.
Dies alles würde zumindest denen helfen, die sich wirklich gern selbständig machen würden, aber an Dingen scheitern, mit denen ihnen schlicht die Erfahrung fehlt.

ACK. Wird übrigens schon versucht, ist aber noch nicht weit her damit.

Warum nicht? Was soll denn das Unternehmen anderes tun als Entlassen, wenn das Geschäft nicht läuft? Pleite machen?

Ich spreche von der mittlerweile etablierten Grundmentalität, die jederzeit greift; nicht nur bei drohendem Totalkollaps.

Ich weiss ja nicht, woher Du Deine Kenntnisse nimmst, aber ich kenne niemanden, der ohne zwingende Notwendigkeit Leute entlassen würde, aus rein sadistischer Freude. Die normalerweise fällig Abfindung in Höhe von ca. 3 Monatsgehältern zahlt kein Unternehmen gern.

Hast Du tatsächlich die naive Vorstellung, Unternehmen gingen nur dann kaputt, wenn die Geschäftsführung schlecht arbeitet, und nicht auch mal deshalb, weil der Markt sich einfach schlecht entwickelt?

Auffällig ist doch, das die Überschüsse steigen, während das Jammern immer lauter wird. Manchmal wünschte ich mir, die Unternehmen müssten nur alle zehn Jahre einmal ihre Zahlen vorlegen, um nicht jeder Mode hinterherlaufen zu müssen. Den Arbeitsplätzen käme es sicher zugute.

Wo steigen sie denn, die Überschüsse? Und wenn Dir ein paar Unternehmen eingefallen sind, denen es richtig gut geht: Ist das ein Verbrechen, gut am Markt erfolgreich zu sein und für die Investoren und Anteilseigner, diejenigen, die das Eigenkapital bereitstellen und das Risiko mittragen, Gewinne zu erwirtschaften?

Porsche z.B. geht es gut - die Veröffentlichen aber ihre Zahlen nicht nach den Ami-Regeln.

Das ist in der Tat schwierig, aber wenn Deine Geschäftsidee einigermassen gut ist, findest Du vielleicht andere Eigenkapitalgeber.

Aber auch mit dieser Chance wird daraus leider kein massentaugliches Konzept, denn die Zahl der Geber würde immer um ein Vielfaches niedriger liegen als die Zahl der Nehmer.

Wenn Dein Konzept erfolgreich wäre, dann könntest Du ja Leute einstellen - darum muss das Konzept gar nicht massentauglich sein, denn es reicht, wenn ein Bruchteil der Leute unternehmerisch tätig wird und der Rest dann angestellt werden kann.

Das stimmt, aber nicht alles, was du ins Wasser wirfst, fängt sofort an zu schwimmen. Wenn man vorher das Schwimmen üben könnte, jemand zumindest die Haie aus dem Becken fischte und die schweren Wellen bräche etc., täten sich viele allerdings bedeutend leichter. Stattdessen lässt einem die Bürokratie regelrecht die Luft aus den Schwimmflügelchen.

Tjaha... mein Reden. In Bayern gibt es immerhin "Wirtschaftskunde" in der Oberstufe. Toll, gelle?

Gruesse,

Bio

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Schöpf' aus dem Meer der Gedanken keine Sintflut von Fragen; es genügt doch die Pfütze des Unmittelbaren
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Das *Kotzen* zum Wochenende

uepselon
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                            Ludger Keitlinghaus
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                                          »Zivis sind das Salz der Erde«

                                          Tim Tepaße
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                              Ludger Keitlinghaus
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