Hallo A.
Ich selber habe Zivildienst (in Deutschland) gemacht. Wenn Du mich fragen würdest, ob ich nochmal das oder Heer machen würde? Nein - auf keinen Fall. Insbesondere weil man so als Mann in den alten Bundesländern in Deutschland frühestens mit 20 an die Uni kommt und wie ich finde die Zeit hätte auch sinnvoller nutzen können. Da sich mir die Frage aber nicht gestellt hatte - ich musste, also ging ich - beleuchte ich das unter dem Gesichtspunkt 'Habe ich das beste draus gemacht?'
Das begann damit, dass ich mir meine Zivistelle selber ausgesucht habe (hier geht das zumindest). Damit hatte ich einer "Vertrottelung" wie erst verspäteten Einberufung entgegengewirkt. Ich war auch nicht der Meinung, mir das alles gefallen lassen zu müssen, womit ich dort konfrontiert wurde, was sogar zu dem sehr ungewöhnlichen Fall führte, dass ich auch auf eine viel angenehmere Stelle versetzt wurde.
Ich hätte rückblickend die 12 Monate viel sinnvoller nutzen können, aber was ich in dem Jahr gelernt und erfahren habe, wird mir auch mein gesamtes Leben noch nutzen. Außerdem war es noch 13 Jahren Schule auch recht befreiend mal für richtigen Dummfick (entschuldigt das Wort, aber anders kann man es meist nicht beschreiben) verhältnismäßig viel Geld zu bekommen und nach Feierabend richtige Freizeit zu haben. Insbesondere weil es den meisten Freunden ja genauso geht. Was ich sagen will: Wenn Du Deine Haltung dahingehend änderst es einfach zu akzeptieren wirst Du einen Weg finden, das beste draus zu machen und es wird gut werden.
Prinzipiell gilt auch gleiches für die Bundeswehr, wenn auch eingeschränkt. Dort ist alles noch verrohender, dort hat man noch weniger Möglichkeiten sein Schicksal zu lenken und fühlt sich wahrscheinlich einer noch größeren Gewalt ausgesetzt. Aber auch hier gilt: Nimms in die Hand und lass Dir nicht das bisschen Einfluss den Du hast, eine der Situation angemessene Zeit zu erleben, nehmen.
Übrigens würd eich im Nachhinein Bundeswehr machen, es ging schneller und ich könnte mit meinen Freunden diese stundenlangen Bundi-geschichten teilen. Wenn man zusammen mal über so einen langen Zeitraum in einem so verrohenden Zustand arretiert hat, scheint das eine ganz besondere Form des Humors zu prägen. Unterhalt dich doch mal mit ein paar Leuten die beim Bund waren, die werden bestimmt sagen, dass sie rückblickend verdammt viel Spaß hatten.
so far
B.