Hallo Christoph,
Was haltet ihr von der Abschaffung der 1 und 2 Cent Münzen?
Nichts. Es ist mir wurscht. Wichtig ist, daß die Summe der Tauschwerte, die mir monatlich zur Verfügung steht, den tatsächlich monatlich benötigten "Werten" entspricht.
Ja. Das bedeutet aber, daß eine Packung Milch 1,017 Liter enthalten müßte, wenn sie künftig 60 statt 59 Cent kostet. Sonst hätte sich das Verhältnis der sich entsprechenden Werte geändert. Deine Aussage hat mit der Frage nichts zu tun. Knapp vorbei ist auch daneben.
Diese Tauschwerte können sich in Geld ausdrücken lassen, aber zum Teil auch in Streicheleinheiten.
Love is giving. Du bist doch nicht etwa ein Opfer der totalen Ökonomisierung unseres Lebens?
Es ist doch völlig egal, ob wir das "Geld" nun Euro nennen oder Gulden oder Reichsmark. Und welche Ziffer auf einem Geldstück steht, hat symbolischen Charakter.
Wieder richtig. Für Dich symbolisiert es die Mühe, z.B. ein Stück Programmcode zu schreiben, für den Bauern die Arbeit des morgendlichen Melkens (um die Marxschen Annahmen mal nicht zu sprengen). Wenn sich dein Tauschmittel aber nicht ausreichend stückeln läßt, kann eine Packung Milch Dich einen Tag Arbeit kosten. Oder Du nimmst die ganze Kuh.
Es lohnt sich, dazu auch mal beispielsweise solche politischen Ökonomen wie Karl Marx nachzulesen ...
Guter Tip. Aber nur, wenn man es nicht bei Marx beläßt und sich vor Augen hält, daß er sich trotz großer wissenschaftlicher Leistungen auch geirrt hat, was mit dem Grund seines Interesses an der Nationalökonomie zu tun haben mag. Mir steht es nicht zu jemandem Bewegründe zu unterstellen; was meinst Du, war Marx verblendet? Übrigens: welche politischen Ökonomen sind denn wie Karl Marx? Und in wie fern?
Das Unangenehme an der Sache ist, daß die Handelsspekulanten meinen, mit Summenangaben wie "nur 4,99 Euro" einem Kunden vorgaukeln zu können, es sei ja nur ein "unter 5" liegender Rechenwert. _Das_ sollte man diesen Holzköpfen austreiben.
Wie beim Metzger: Konsequentes "Darf´s etwas mehr sein?" steigert den Umsatz um, hm, 10 Prozent?
Aber sonst ist es völlig egal, ob ich Haifischzähne oder geprägte Euromünzen grade als akzeptablen Tauschwert zur Verfügung habe. Meine gesellschaftliche Umgebung muß das akzeptieren können, was ich an symbolischen "Werten" gerade in meiner Brieftasche oder auf dem Konto zur Verfügung habe, sollte mich aber nicht daran messen, welche "Summe" das ausmacht.
Beide Aussagen sind immer noch richtig, und es schadet nie, die Wahrheit zu sagen; danke, daß Du uns daran teilhaben läßt. Was die Haifischzähne angeht: Ich habe kein Wechselgeld mehr.
Fazit: Volkswirten kann man nicht trauen. Wer sonst behauptet ein Leben lang, genau zu wissen, was die Geldmenge M1 ist?
Grüße nach Berlin
Toni