Hi,
»»[...]Immer, wenn jemand diesen Player einbindet, muss er dem normalen Webseiten-_Besucher_ sagen, wo er den Sourcecode des Players herkriegen kann, auch wenn es den normalen Besucher nicht interessiert.
Ja. Und?
Was ist ein paar mageren Worten am Fuß der Seite oder gar im Quellcode auszusetzen, die darauf hinweisen, wo man die Quellen zu dem Player bekommt?Naja, aber es müsste halt in der _gleichen_ Seite geliefert werden, die das Objekt enthält und könnte z.B. nicht zentral irgendwo in einem Impressum oder so genutzt werden. Und ein Hinweis im Quellcode der HTML-Seite halte ich ebenso für absolut unzureichend, um 3b zu erfüllen.
Ob deer Hinweis im Quellcode (Hier ist das HTML gemeint) reicht ist wirklich diskutabel, stimmt.
Nur, das es direkt erreichbar sein muß, das kann ich nicht nachvollziehen. Es gibt bei den meisten Programmen eine Schalter, der unter anderem Version, Erzeuger usw ausgibt. Das steht auch nicht überall.
Rein theoretisch reicht es auch, die auf Anfrage zu liefern.
Nein. Die GPL sagt etwas anderes: 'written offer'. Man muss erst einmal klar machen, dass eine Anfrage überhaupt erlaubt ist.
Eine Anfrage ist immer erlaubt. Es gibt zwar immer noch einige Staaten bei denen man schon für die falsche Frage in den Knast wandert, aber in diesem Fall sind keine Repressalien zu befürchten.
BTW: Du bist Dir darüebr im Klarem, das alle Einschränkungen nur für die geänderte Version gilt? Alleinige Benutzung erfordert noch keine der oben beschriebenen Klimmzüge.
Für Java und Flash halte ich die GPL für eine sehr unglückliche Lizenz,
Warum? Bloß weil man irgendwo einen kleinen Hinweis hinpappen soll, wo die Quellen zu irgendeinem, höchstwahrscheinlich auch noch völlig unnötigem Gimmick liegen?
Stell Dir vor, Du hast eine private Webseite und verwendenst 3 GPL-"Objekte" (Flash, Java, sonstwas) auf jeder Seite. Dann müsstest Du streng genommen 3 verschiedene Hinweise auf jede Seite packen.
Ja, das ist in diesem Fall zu empfehlen.
Nicht sehr praktisch, wird ja auch von Suchmaschinen indiziert - wenn da jetzt plötzlich etwas von wegen Tierzuchtverein kommt, wenn man nach Applet XYZ sucht - naja.
Indem Fall findet man dann auf genau diese Seite des Tierzuchtvereins einen Link oder zumindest Hinweis darauf, wo der Code zu dem gesuchtem Applet zu finden ist. Bei all den Links ist es auch sehr wahrscheinlich, das Google den passennden Direktlink direkt an erster Stelle führt.
So zumindest meine Erfahrungen.
schlimmer noch ist die Situation übrigens bei JavaScript, bei dem streng genommen die gesamte Webseite unter der GPL steht.
Ja und? Es hindert Dich keiner daran, es selber zu machen.
"Es selber zu machen?" Was bitte meinst Du?
Es hat Dich niemand gezwungen GPL-Code zu verwenden. Du kannst diesen Code ebensogut selber herstellen oder einen anderen damit beauftragen.
Selber machen halt, wie es hier im Forum regelmäßig, auch von Dir, propagiert wird ;-)
Aber das Problem wurde schon vor längerer Zeit erkannt und für den eben beschriebene Fall gibt es die LGPL, die paßt dann.
Jain. Kann ja sein, dass man nur den HTML-Code, jedoch nicht jede weitere JavaScript-Logik, von den Bedingungen der GPL ausschließen will. Bsp: Jemand prorammiert JS-Bibliothek A und stellt diese unter LGPL. Jemand anderes Programmiert JS-Bibliothek B, die baut auf A auf und er stellt B unter eine proprietäre Lizenz.
Mmh... das ist leider etwas unklar. Die LGPL ist für Bibliotheken gedacht, die gelinkt werden; technisch gesehen also unverändert übernommen - einfach nur benutzt werden.
Ist dies der Fall?
Der Autor von JS-Bibliothek A wollte das eigentlich verhindern.
Das hätte er mit der GPL verhindern können. Hat aber die LGPL genommen. Er _wollte_ es also gar nicht verhindern.
Oder er hat sich geirrt, dann muß er das ändern.
Allerdings wollte der Autor der JS-Bibliothek A wiederum auch nicht, dass der sonstige Inhalt jeder Seite (also auch Text, HTML-Code etc. - fällt alles unter 'derived work' streng genommen), auf der das Script verwendet wird, auch unter der GPL steht.
Er steht nur dann ebenfalls unter der GPL, wenn er nicht nur auf dem GPL Code basiert, sondern ihn auch _verändert_, einfaches Nutzen ist erlaubt.
Es ist wohl kaum möglich mit HTML Javascriptcode zu verändern. (Die Betonung lag auf _kaum_ ;-). Somit fällt das HTML nicht unter die GPL.
Beispiel: Du hast Dir einen Regex besorgt, der Emailadressen auf Gültigkeit prüft. Der war bereits fertig in Javascript eingepackt mit einem kurzem Formular als Beispiel. Jetzt gibt es drei Möglichkeiten:
a) Du nimmst das _ganze_ Teil und paßt es auf Deine Zwecke an. Dann ist auch alles GPL.
b) Du nimmst nur den Javascriptteil und schreibs ihn sozusagen Standalone um, damit Du ihn für alle möglichen Zwecke nutzen kannst und baust ihn in Deine Webseite ein. Dann stehen nur die Änderungen am Javascript unter der GPL, der Rest nicht.
c) Du bittest den Erzeuger des Javascriptes um eine andere Lizenz.
Die Sache mit den abgeleiteten Werken (derivative works) nimmt das Urheberrecht recht genau und vor allem eng.
Aber das hat doch der Rosen ... ah, hier isses, Google sei Dank:
http://www.sitepoint.com/article/public-license-explained
Aber gut, ein Versuch war's natürlcih wert, Fragen kost' nix, wie es so schön heißt.
Hmm? Worauf genau beziehst Du Dich?
Und wenn Du es bei einem meiner Teile probiert hättest wäre ich nicht wenig stolz darauf gewesen, das da jemand kommerziellen Nutzen vermutet hätte ;-)
Kommerzieller Nutzen? Wo sprach ich von kommerziellem Nutzen?
Nirgendwo, das habe ich Dir zwischen die Zeilen gelegt, um eines billigen Effektes wegen und eine schlechten Scherzes, den außer mir wohl mal wieder keine Sau verstanden hat, sorry ;-)
so short
Christoph Zurnieden