Er versucht mir schon wieder, ein schlechtes Gewissen zu machen
Du merkst es doch selbst - ein übler Taktiker. Schlechte Basis für ein Arbeitsverhältnis, finde ich.
"Das finde ich ja soooo schade, ich hatte dich ja schon mit eingeplant...")
und was hast Du geplant? Hast Du ihm das gesagt? Vielleicht, daß Dir das Praktikum für einen regulären Berufseinstieg nützt? Wenn er Dich einplant, ist er sicherlich auch bereit zu zahlen ;-) Wie kann er jemanden einplanen, den er nicht korrekt bezahlen will?
ich merke, dass ich einfach zu weich bin.
das scheint mir das Hauptproblem. Der nutzt das gezielt aus. Aber da kann Dir wohl kaum einer helfen.
damit ich am Ende des Monats Rechnungen schreiben kann. Das würde seine Freundin ja auch machen,
hast Du ihm schon gesagt, daß Du froh bist, nicht seine Freundin sein zu müssen? ;-)
Ich hab ihm daraufhin gesagt, dass das ja alles schön und gut ist, aber dass ich so, wie es zur Zeit läuft, gar keine Zeit mehr für meine Bewerbungen und meine privaten Webprojekte habe.
Das würde ich vor allem sein lassen. Ist jetzt von außen sicher leichter zu beurteilen. Aber sobald Du Dich rechtfertigst, hat er wieder Futter. Du mußt Dich nicht rechtfertigen. Er will was von Dir und Du kannst einen Preis aushandeln. Wenn er nicht zahlen will kannst Du gehen. Allerdings mußt Du halt auch den Mut haben Dich da zu lösen. Laß dich nicht mit einem schlechten Zeugnis erpressen. Vielleicht hast Du Zeugen? Wenn er Dir ein schlechtes Zeugnis ausstellen sollte, kann man das immer noch anfechten und mal nachfragen, warum er eine schlechte Mitarbeiterin eigentlich weiterbeschäftigen wollte. Eine Anfechtung wird Dir nicht schaden, weil Dein nächster Chef da nichts von zu wissen braucht.
Dann sagte er noch, dass es immer besser wäre, sich aus einem Beschäftigungsverhältnis [...] heraus zu bewerben
bestimmt nicht aus einem Ausbeutungpraktikum heraus. Wers glaubt wird seelig. Mittlerweile werden die Ausgebeuteten von Personalschlaumeiern leider gefragt, warum sie denn soviel Praktikum machen, statt zu "arbeiten". nochmal: Laß Dich nicht darauf ein, daß er über Deine Probleme redet. So fürsorglich scheint er ja nicht wirklich zu sein. Also: _Du_ kümmerst Dich um Deine Bewerbungen, _er_ kümmert sich um die Bezahlung seiner Mitarbeiter, aber nicht umgekehrt. Oder hast Du ihm schon gesagt, daß es "immer besser" wäre, Mitarbeiter ordentlich zu bezahlen und nicht moralisch unter Druck zu setzen, weil die Firma in einem vertrauensvollen Klima auf Dauer besser gedeiht? ,-)
Gruß, Andreas
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