Cyx23: Entführung el-Masris

Beitrag lesen

Hallo Mathias,

Faschismus
Typisch sind m.E. Symptome wie fehlende Gewaltenteilung (und Einfluss auf Medien), Unterdrückung von Teilen der Bevölkerung, wahrscheinlich gehören auch sadistische Tendenzen dazu »» Zur Unterdrückung gehört dann wohl auch noch eine gewisse Beliebigkeit der Opfer, damit die Masse der Bevölkerung ein entspr. "Risikobewusstsein" entwickelt.

Sicher ein Definitionsversuch, der den historischen Tatsachen aber nur unzureichend Rechnung trägt. Deine Definition ist zu weit. Sie trifft jede totalitäre Diktatur, sei sie stalinistisch, faschistisch oder islamístisch. Es fehlen etwa der Rassegedanke, das Gefühl der völkischen Überlegenheit der eigenen Sippe, der Führerkult, die verzerrten Ehrbegriffe, die Faszination für das Soldatische, die Idee der physischen Vernichtung von Minderheiten usw.

Auch nach http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus scheint mir der Rassegedanke eher ins
Konzept zu passen, als dass er eine Voraussetzung wäre. Selbst wenn im wikipedia-Artikel der
Antisemitismus ("sondern war ihm von Anfang an inhärent gewesen") in einem Satz als dazugehörig
dargestellt wird scheint mir diese Betrachtung falsch.
Ein paar Sätze weiter steht "Es gab im Faschismus keine wie im Nationalsozialismus ausgearbeitete
Rassenideologie". Ein Grundprinzip (auch der o.g. Rassenideologie) scheint mir ein erweitertes
"Teilen und Herrschen" zu sein auf der Basis von auch künstlich erzeugten Ungleichheiten und
Schuldzuweisungen, in Verbindung mit Sozialdarwinismus.

Vielleicht fehlt mir aber auch einfach dort ein anderer Begriff, wo "totalitäre Diktatur" nicht
ausreicht, "faschistoid" bietet sich nach d. Artikel an, oder vorsichtiger "faschistoide
Tendenzen".

Natürlich ist das problematisch, aber ein Bußgeldkatalog ist nur dann eine Aufhebung der Gewaltenteilung, wenn man gegen das verhängte Bußgeld nicht mehr gerichtlich vorgehen kann.

Die Argumentation halte ich für gefählich groben Unfug. Sowas ist eben keine Gewaltenteilung
mehr.
Dazu kommen einige üble Erfahrungen als Bußgeldzahler (die allerdings glimpflicher verlaufen
sind als mir mal ein Türke ähnliche Situationen aus seiner Heimat geschildert hatte), welche
konkret belegen wie aberwitzig sowas sein kann.

Peinlich auch wenn Bußgelder in den Haushalt der Gemeinde fliessen, statt an eine neutralere
Stelle. Genauso peinlich wie Lebensmittelkontrolleure die einer regionalen Instituition
unterstehen welche von den Steuereinnahmen aus diesen Betrieben abhängig ist.

Grüsse

Cyx23