Tobias: SED: Neuer Name -- neues Glück?

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SED: Neuer Name -- neues Glück?

Tobias
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    Severin Kacianka
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      Lachgas
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          Lachgas
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          Gunnar Bittersmann
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    Wen wählen?

    fastix®
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        Gunnar Bittersmann
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    Jörg Peschke
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      Bio erklärt das FDP-Steuermodell ;-)

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        Jörg Peschke
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          Christian Seiler
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    Mathias Bigge
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        Mathias Bigge
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            Mathias Bigge

Hallo,

Gestern feierte die Linkspartei ihren neuen Namen standesgemäß mit dem Anklingen der Internationale. Die alten Genossen in der ersten Reihe klatschten kräftig Applaus. Volkskammerzeiten lebten wieder auf.

Ich frage mich manchmal, wie dämlich die Wähler der neuen Linkspartei eigentlich sind, dass sie meinen, ein neuer Name würde die Strukturen ändern.

Auf den ersten Blick mag es ja so aussehen, als würden WASG und PDS einen gemeinsamen Neuanfang wagen.

Doch die Realität sieht doch so aus: Eine Kleinstpartei wie die WASG, deren Mitglieder ihre ideologisch verfärbten Ansichten verraten sahen, als die SPD sich wenigstens ein wenig den Realitäten stellen mussten, weil sie Regierungsverantwortung hatte und eine neue Partei gründeten geht mit einer ostdeutschen Großpartei zusammen, die zu 80 % aus Genossen besteht, die einen Unrechtsstaat mit Mauertoten, Stasi, Folterung, Stehgefängnissen, Umweltverschmutzung propagiert haben.

Haben die Leute denn alle einen an der Murmel, dass nur durch einen neuen Namen plötzlich doppelt so viele Leute die SED-Nachfolgepartei (+ Selbstdarsteller Lafontaine) wählen? Wie kurz muss ein kollektives Gedächtnis denn sein, dass sowas passieren konnte?

Was denkt Ihr, wo die Ursachen liegen?

  1. Hallo,

    Was denkt Ihr, wo die Ursachen liegen?

    Bei uns hat es die FPÖ ja auch geschafft. Ohne jetzt die PDS/WASG genauer zu kennen kommt es mir schon ähnlich vor:
    Die Leute sind unzufrieden, unter den "alten" Partein wurde nichts besser, also wählt man halt den der große Versprechungen macht.
    Ob es jetzt der rechte oder linke Rand ist, ist kein wirklicher Unterschied.

    Gruß,
    Severin

    --
    They that can give up essential liberty to obtain a little temporary safty deserve neither liberty nor safty.
    -- Benjamin Franklin
    1. Hallo Severin!

      Ob es jetzt der rechte oder linke Rand ist, ist kein wirklicher
      Unterschied.

      Naja, ganz so leicht ist das ja nicht. Wenn in Deutschland ein
      "Rechtsbündnis" à la DVU/NPD zzT. bei über 10 Prozent stehen
      würde, wäre dies sicherlich in Dtl. der politische Super-GAU und
      Otto Schily hätte garantiert -- und mMn zurecht -- ein Verbotsverfahren
      angezettelt (wenn's nicht wieder an der Überspitzelung gescheitert
      wäre...).

      Ich bin also froh, dass das nach den "Wahlerfolgen" u.a. in Sachsen
      angekündtigte Wahlbündnis aus DVU/NPD sich scheinbar im Sande verlaufen
      und auf bundesdeutscher Ebene keine Chance hat.

      Die Linken machen mir weitaus weniger Angst als die Rechten. --
      Allerdings ist Dtl. da auch wieder ein Sonderfall, schaue man sich
      eben Österreich (Haider) und v.a. Frankreich an (LePen).

      ℆, ℒacℎgas

      --
      Bei der intendierten Realisierung der linguistischen Simplifizierung
      des regionalen Idioms resultiert die Evidenz der Opportunität extrem
      apparent, den elaborierten und quantitativ opulenten Usus nicht assi-
      milierter Xenologien konsequent zu eliminieren!
      1. Sup!

        Die Linken machen mir weitaus weniger Angst als die Rechten. --
        Allerdings ist Dtl. da auch wieder ein Sonderfall, schaue man sich
        eben Österreich (Haider) und v.a. Frankreich an (LePen).

        Tja, vor den Rechten wurde ja auch viel mehr Angst gemacht, und Linke jagen anscheinend auch seltener Minderheiten durch Straßen oder werfen Brandsätze.
        Allerdings war das nicht immer so, die RAF hat's gezeigt, und linke Diktaturen haben sicher auch nicht weniger Leute auf dem Gewissen als Rechte (da haben wir die roten Khmer, Pol Pot, und sogar die Nazis nannten sich ja National-SOZIALISTEN, waren also eine ganz merkwürdige Mischung aus rechts und links).

        Es ist also die Frage, ob die Linken harmlos sind.

        Gruesse,

        Bio

        --
        Never give up, never surrender!!!
        1. Sup(pe) Bio!

          Allerdings war das nicht immer so, die RAF hat's gezeigt, und linke
          Diktaturen haben sicher auch nicht weniger Leute auf dem Gewissen als
          Rechte (da haben wir die roten Khmer, Pol Pot, und sogar die Nazis
          nannten sich ja National-SOZIALISTEN, waren also eine ganz
          merkwürdige Mischung aus rechts und links).

          Völlig richtig, aber ich meinte mit den "Linken" die Ist-Linken,
          also das Wahlbündnis PDS/WASG. _Das_ macht auf mich einen halbwegs
          demokratischen Eindruck.

          Alle Linken über einen Kamm zu scheren wäre natürlich falsch.

          ℆, ℒacℎgas

          --
          Bei der intendierten Realisierung der linguistischen Simplifizierung
          des regionalen Idioms resultiert die Evidenz der Opportunität extrem
          apparent, den elaborierten und quantitativ opulenten Usus nicht assi-
          milierter Xenologien konsequent zu eliminieren!
          1. Sup!

            Völlig richtig, aber ich meinte mit den "Linken" die Ist-Linken,
            also das Wahlbündnis PDS/WASG. _Das_ macht auf mich einen halbwegs
            demokratischen Eindruck.

            Naja... es fällt mir etwas schwer, einer Gruppierung, deren Vorstellungen ich für total unrealistisch halte, zuzutrauen, ein realistisches Demokratieverständnis zu besitzen.

            Gruesse,

            Bio

            --
            Never give up, never surrender!!!
        2. Hi Bio,

          Willst du mal bitte nicht linke Demokraten mit Radikalen, die sich selbst als links bezeichnen, in einen Topf werfen?

          Live long and prosper,
          Gunnar

          --
          „Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwerben.“ (Albert Einstein)
          1. Sup!

            Willst du mal bitte nicht linke Demokraten mit Radikalen, die sich selbst als links bezeichnen, in einen Topf werfen?

            Wenn Du mir erklärst, wer wer ist? ;-)

            Gruesse,

            Bio

            --
            Never give up, never surrender!!!
  2. Moin!

    Doch die Realität sieht doch so aus: Eine Kleinstpartei wie die WASG, deren Mitglieder ihre ideologisch verfärbten Ansichten verraten sahen,

    Die Mitglieder sämtlicher Parteien haben "ideologisch verfärbte Ansichten"
    Die Vorstände der etablierten Parteien haben vom Eigennnutz verfärbte Ansichten.

    als die SPD sich wenigstens ein wenig den Realitäten stellen mussten, weil sie Regierungsverantwortung hatte

    Hat sie nicht. Die SPD hat sich, ähnlich wie neulich eine gruppe von Professoren ("Hamburger Appell") zum Genossen der Großkopferten und Ackermänner gemacht. Eine Sanierung der Bundesrepublik und derer Finanzen hätte in der ersten Wahlperiode mit einer kräftigen und durchgreifenden Entschlackung des Staates und damit dieser geldverschlingenden Bürokratie beginnen müssen. Hat aber nicht. Grund: Die Vorstände der etablierten Parteien haben vom Eigennnutz verfärbte Ansichten. Dazu zählt das Pöstchenverschieben in einer Bürokratie, die sich fast auschließlich selbst verwaltet und Kommissionen zur Begrenzung des Kommissionsunwesens gründet. Mit Mitgliedern, die darin eine bezahlte Aufgabe des Nichtstuns haben und dafür später auch Pensionen bekommen.

    und eine neue Partei gründeten geht mit einer ostdeutschen Großpartei zusammen, die zu 80 % aus Genossen besteht, die einen Unrechtsstaat mit Mauertoten, Stasi, Folterung, Stehgefängnissen, Umweltverschmutzung propagiert haben.

    Deine Ansichten in Ehren, aber ich bin auch "Ossi"- und ich habe das Ende der DDR mit 26 erlebt, nehme also in Anspruch die damaligen Realitäten zur Kenntnis genommen zu haben. Und dazu zählt: Längst nicht alle damaligen SED- Mitglieder propagierten einen "Unrechtsstaat mit Mauertoten, Stasi, Folterung, Stehgefängnissen, Umweltverschmutzung"

    Ein ganzer Batzen von denen war einfach aus Bequemlichkeit "drin". Insgesamt erschien es mir "ein wenig" wie 1984. Allerdings hast Du Recht, wenn Du, wie ich annehme, argumentierst, die hätten "die Partei" doch sicher 1989 verlassen.

    Aber, es gab da auch ein paar ehrliche Nasen, denen ich den Glauben und den Willen zu einer besseren Welt abnehme. Sind das Deine 20%?

    Haben die Leute denn alle einen an der Murmel, dass nur durch einen neuen Namen plötzlich doppelt so viele Leute die SED-Nachfolgepartei (+ Selbstdarsteller Lafontaine) wählen? Wie kurz muss ein kollektives Gedächtnis denn sein, dass sowas passieren konnte?

    Naja: Im Westen wählt ja keiner die Genossen, die scheinbar Du und ich auch kennen. Hier wird die aktuell letzte verbleibende Alternative zu jenen gewählt, die entweder Ihre Clientel verraten haben oder zu jenen, deren Clientel diejenige ist, zu deren Gunsten die aktuellen Machthaber (SPD und Grüne) ihre Clientel verraten haben.

    Im Osten sehen eben noch immer viele Leute gerade in der PDS die letzte Bastion gegen CDU, CSU und den wiederholten Verrat der SPD an der Arbeiterschaft. Genau dort sehen die Menschen, was ihnen versprochen wurde und was dann kam. Darüber kann auch die Fassade der tollen Autobahnen, mit denen man schnell (wenn man nicht Montags oder Freitags fährt) im Westen zum Arbeiten ist. Dort sehen die Menschen auch, dass gar nicht teure, in der DDR besser geregelte Dinge (Kindergärten, Schule(sic!), Horte) praktisch abgeschafft wurden. Dort sehen die Menschen, dass keineswegs, wie im Grundgesetz verankert, nach der Wiedervereinigung eine Verfassung durch das gesamte Volk bestimmt wird. Dort sehen die Menschen nicht durch die rosarote Markenbrille des bröckelnden Wohlstandes: Die sehen den Verfall der hiesigen Gesellschaft direkt und unzensiert. Sollen die ausgerechnet die Vertreter dieser Gesellschaft wählen?

    Was denkt Ihr, wo die Ursachen liegen?

    Ich habe es gezeigt: In der Vergangenheit. Es ist auch nicht das erste Mal, dass diejenigen, denen man den Hammer wegnimmt, den anderen zeigen wo derselbe hängt.

    Dazu folgender Lehrspruch:
    Hammer, Feile, Säge, Schwanz benutzt man GANZ.

    Und da ist den Proles die Vergangenheit der PDS ziemlich egal.

    MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

    fastix®

    --
    Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
    1. Sup!

      Die Mitglieder sämtlicher Parteien haben "ideologisch verfärbte Ansichten"

      Wobei zu definieren wäre, was "ideologisch" heisst. Während Nationalismus und Sozialismus als gescheiterte Ideologien anzusehen sind, hat der Liberalismus sich bisher immer gut gehalten, hat nie zu einer Diktatur geführt, und ist darum möglicherweise weniger eine Ideologie als vielmehr die vernünftige Alternative zu Ideologien, die sich durch einen Alleingeltungsanspruch auszeichnen.

      als die SPD sich wenigstens ein wenig den Realitäten stellen mussten, weil sie Regierungsverantwortung hatte

      Hat sie nicht. Die SPD hat sich, ähnlich wie neulich eine gruppe von Professoren ("Hamburger Appell") zum Genossen der Großkopferten und Ackermänner gemacht. Eine Sanierung der Bundesrepublik und derer Finanzen hätte in der ersten Wahlperiode mit einer kräftigen und durchgreifenden Entschlackung des Staates und damit dieser geldverschlingenden Bürokratie beginnen müssen. Hat aber nicht. Grund: Die Vorstände der etablierten Parteien haben vom Eigennnutz verfärbte Ansichten. Dazu zählt das Pöstchenverschieben in einer Bürokratie, die sich fast auschließlich selbst verwaltet und Kommissionen zur Begrenzung des Kommissionsunwesens gründet. Mit Mitgliedern, die darin eine bezahlte Aufgabe des Nichtstuns haben und dafür später auch Pensionen bekommen.

      Natürlich hätte die FDP mit einer absoluten Mehrheit mehr Reformen durchgeführt als es die SPD getan hat; dennoch muss ich die SPD verteidigen. Sie hat sich unter Schröder enorm zum positiven verändert und einige mutige und richtige Entscheidungen getroffen. Es ist gewissermaßen (auch wenn ich die SPD nicht mag) sehr schade, dass diese Entscheidungen nicht so schnell wie gewünscht zu den gewünschten Erfolgen geführt haben und die SPD-Basis weitere Reformen blockiert hat und jetzt die Nerven verliert.

      Deine Ansichten in Ehren, aber ich bin auch "Ossi"- und ich habe das Ende der DDR mit 26 erlebt, nehme also in Anspruch die damaligen Realitäten zur Kenntnis genommen zu haben. Und dazu zählt: Längst nicht alle damaligen SED- Mitglieder propagierten einen "Unrechtsstaat mit Mauertoten, Stasi, Folterung, Stehgefängnissen, Umweltverschmutzung"

      Sicher waren auch nicht alle Nazis für GeStaPo, Folterung, Konzentrationslager und Gaskammern. Dennoch hat jeder, der in einer solchen Organisation mitgemacht hat, nur um die Vorteile der Anbiederung an das System zu geniessen, ein kleines Stück Mitschuld an den Verhältnissen, die dieses System produziert hat.

      Naja: Im Westen wählt ja keiner die Genossen, die scheinbar Du und ich auch kennen. Hier wird die aktuell letzte verbleibende Alternative zu jenen gewählt, die entweder Ihre Clientel verraten haben oder zu jenen, deren Clientel diejenige ist, zu deren Gunsten die aktuellen Machthaber (SPD und Grüne) ihre Clientel verraten haben.

      Ja, Parteien sind eigentlich nur dazu da, ihre Klientel zu verraten. (Oh Mann!)

      Im Osten sehen eben noch immer viele Leute gerade in der PDS die letzte Bastion gegen CDU, CSU und den wiederholten Verrat der SPD an der Arbeiterschaft.

      Was heisst hier "Verrat an der Arbeiterschaft"? Wenn man der Arbeiterschaft sagt, dass sie wegen der Konkurrenz von Milliarden Menschen im Ausland nicht damit rechnen kann, dass sich die Lebensverhältnisse weiter so positiv entwickeln wie in den 50ern bis 70ern, ist das dann Verrat?

      Genau dort sehen die Menschen, was ihnen versprochen wurde und was dann kam. Darüber kann auch die Fassade der tollen Autobahnen, mit denen man schnell (wenn man nicht Montags oder Freitags fährt) im Westen zum Arbeiten ist. Dort sehen die Menschen auch, dass gar nicht teure, in der DDR besser geregelte Dinge (Kindergärten, Schule(sic!), Horte) praktisch abgeschafft wurden.

      Dass die Abschaffung der kostenlosen Kindergarten/Horte falsch war, hat aber mittlerweile fast jede Partei eingesehen. Sieh' mal in die Wahlprogramme.

      Dort sehen die Menschen, dass keineswegs, wie im Grundgesetz verankert, nach der Wiedervereinigung eine Verfassung durch das gesamte Volk bestimmt wird. Dort sehen die Menschen nicht durch die rosarote Markenbrille des bröckelnden Wohlstandes: Die sehen den Verfall der hiesigen Gesellschaft direkt und unzensiert. Sollen die ausgerechnet die Vertreter dieser Gesellschaft wählen?

      Vielleicht sollten die Menschen daran denken, dass auch vieles besser geworden ist nach der Wiedervereinigung, dass es vor 1990 keine Mikrowellen und DVD-Player gab und auch niemals gegeben hätte, und dass in der DDR immer nur die Straßen repariert wurden, wo der Staatsratsvorsitzender durchgefahren ist.
      Dass Gesamtdeutschland in einer schwierigen Lage ist, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Wiedervereinigung so teuer war. Und schließlich und endlich: Wer meint, er hätte die vorher in der Geschichte beispiellose Wiedervereinigung eines sozialistischen Staats mit einem demokratisch-martkwirtschaftlichen Staat viel viel besser gemacht als die Kohl-Regierung, der werfe den ersten Stein.
      Sollten die Menschen, weil nicht alles perfekt gelaufen ist und Fehler gemacht wurden, die Vertreter einer Partei wählen, die Unmöglichkeiten fordert und quasi verspricht, per Goldesel jedem ein Leben in Saus und Braus zu ermöglichen, wo man nicht gekündigt werden kann, 35 Stunden in der Woche arbeitet, dafür ein fürstliches Gehalt bekommt (finanziert durch die Millionärssteuer oder so), danach im dicken Auto zum eigenen Haus in idyllischer Landschaft fährt, nach etwas Entspannung die Kinder um 19:00 aus dem Hort holt, und generell streß- und eigenverantwortungsfrei vor sich hinlebt?

      Dazu folgender Lehrspruch:
      Hammer, Feile, Säge, Schwanz benutzt man GANZ.

      Und wie macht man das beim Hammer?

      Gruesse,

      Bio

      --
      Never give up, never surrender!!!
      1. Hi Bio,

        Dass Gesamtdeutschland in einer schwierigen Lage ist, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Wiedervereinigung so teuer war.

        Ähm, hatte das nicht vorher einer gesagt, dass die Wiedervereinigung teuer werden wird? War das nicht Lafontaine? Und keiner wollte das hören?

        Der Kohl hat die Menschen angelogen und wurde dafür gewählt.

        Und schließlich und endlich: Wer meint, er hätte die vorher in der Geschichte beispiellose Wiedervereinigung eines sozialistischen Staats mit einem demokratisch-martkwirtschaftlichen Staat viel viel besser gemacht als die Kohl-Regierung, der werfe den ersten Stein.

        Dann duck dich mal lieber.

        Live long and prosper,
        Gunnar

        --
        „Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwerben.“ (Albert Einstein)
        1. Sup!

          Ähm, hatte das nicht vorher einer gesagt, dass die Wiedervereinigung teuer werden wird? War das nicht Lafontaine? Und keiner wollte das hören?

          Er hat nicht gesagt, dass sie teuer wird, er hat gesagt, sie würde "zu teuer" werden.

          Der Kohl hat die Menschen angelogen und wurde dafür gewählt.

          Wie kommst Du darauf? Vielleicht hat er das wirklich geglaubt? Wenn die WASG heute wirklich glaubt, ihre Forderungen umsetzen zu können, dann glaube ich auch, dass Kohl wirklich glaubte, die Wiedervereinigung locker finanzieren zu können.

          Und schließlich und endlich: Wer meint, er hätte die vorher in der Geschichte beispiellose Wiedervereinigung eines sozialistischen Staats mit einem demokratisch-martkwirtschaftlichen Staat viel viel besser gemacht als die Kohl-Regierung, der werfe den ersten Stein.

          Dann duck dich mal lieber.

          Na, Du sollst doch nicht auf mich werfen - außerdem leidest Du anscheinend unter Selbstüberschätzung.

          Gruesse,

          Bio

          --
          Never give up, never surrender!!!
      2. Die Mitglieder sämtlicher Parteien haben "ideologisch verfärbte Ansichten"

        Wobei zu definieren wäre, was "ideologisch" heisst. Während Nationalismus und Sozialismus als gescheiterte Ideologien anzusehen sind, hat der Liberalismus sich bisher immer gut gehalten, hat nie zu einer Diktatur geführt, und ist darum möglicherweise weniger eine Ideologie als vielmehr die vernünftige Alternative zu Ideologien, die sich durch einen Alleingeltungsanspruch auszeichnen.

        Der Liberalismus hatte, genau wie sein Pedant der Anarchismus kaum Chancen gehabt zu scheitern.

        Aber der Alleingeltungsanspruch in Bezug auf die Wirtschaft ist sehr wohl vorhanden und hatte auch durchaus Rückschläge erlebt. Wobei das was heutzutage als Globalisierung verstanden wird meiner Meinung auch dazu zählt, da er in erster Linie nur wenig Menschen nützt und vielen schadet (zumindest im heutigen Stadium). In den Ländern wo die Menschen sich Schutz vor Ausbeutung erkämpft haben werden diese einfach für den Profit Weniger auf die Strasse gesetzt um andere Menschen unter katastrophalen Bedingungen arbeiten zu lassen.

        Wobei das sicher nicht lange gut gehen wird. wie lange werden wohl chinesische Frauen für einen Hungerlohn unsere Telefonbücher tippen, obwohl sie sich selber kein Telefon leisten können? Wie lange können in einem Land Millionen Autos verkauft werden, wenn gleichzeitig den Menschen die Grundlage sich dies überhaupt zu leisten genommen wird?

        Im Osten sehen eben noch immer viele Leute gerade in der PDS die letzte Bastion gegen CDU, CSU und den wiederholten Verrat der SPD an der Arbeiterschaft.

        Was heisst hier "Verrat an der Arbeiterschaft"? Wenn man der Arbeiterschaft sagt, dass sie wegen der Konkurrenz von Milliarden Menschen im Ausland nicht damit rechnen kann, dass sich die Lebensverhältnisse weiter so positiv entwickeln wie in den 50ern bis 70ern, ist das dann Verrat?

        Positiv entwickeln tut sich für Arbeiter und Angestellte, in Westdeutschland zumindest, seit über 10 Jahren nichts mehr. Im gegensatz zu den Kapitalmärkte und Managergehältern.

        Der Verrat besteht darin, das am Anfang des letzten Jahrhundert, die SPD Teil der Bewegung war, die für humane Arbeitszeiten, gerechte Löhne und sicheren Arbeitsbedingungen gekämpft hat und nun den Menschen die eben genau das nicht haben als Konkurrenz gelten lässt. Anstatt diese Grundrechte dort ebenfalls einzufordern.

        Man kann ja soviele Freiheiten für die Wirtschaft fordern, aber wie erklärt ein FDPler einem Menschen der in Konkurrenz zu einem polnischen Arbeiter steht, wie er mit 5 Euro hier überleben soll? Werden dadurch die Mieten billiger?
        Wem will der FDPler dann die Autos die in Polen gebaut werden verkaufen?

        Dass die Abschaffung der kostenlosen Kindergarten/Horte falsch war, hat aber mittlerweile fast jede Partei eingesehen. Sieh' mal in die Wahlprogramme.

        Die fast nie der Realität entsprechen.

        Vielleicht sollten die Menschen daran denken, dass auch vieles besser geworden ist nach der Wiedervereinigung, dass es vor 1990 keine Mikrowellen und DVD-Player gab und auch niemals gegeben hätte, und dass in der DDR immer nur die Straßen repariert wurden, wo der Staatsratsvorsitzender durchgefahren ist.

        Alles leere Versprechungen, ich habe auch keine Mikrowelle oder DVD Player und ich kenne viele die es sich auch nicht leisten können. Und momentan wird es für viele immer schwieriger sich überhaupt irgendetwas leisten zu können neben den Grundbedürfnissen (Wohnung und Essen).

        Sollten die Menschen, weil nicht alles perfekt gelaufen ist und Fehler gemacht wurden, die Vertreter einer Partei wählen, die Unmöglichkeiten fordert und quasi verspricht, per Goldesel jedem ein Leben in Saus und Braus zu ermöglichen, wo man nicht gekündigt werden kann, 35 Stunden in der Woche arbeitet, dafür ein fürstliches Gehalt bekommt (finanziert durch die Millionärssteuer oder so), danach im dicken Auto zum eigenen Haus in idyllischer Landschaft fährt, nach etwas Entspannung die Kinder um 19:00 aus dem Hort holt, und generell streß- und eigenverantwortungsfrei vor sich hinlebt?

        Das Bild des verwöhnten im Luxus lebenden Arbeiter mag es geben, aber die sind es bestimmt nicht die eine Alternative wählen wollen, sondern die Menschen die Jahre sich beworben haben um Absagen zu kassieren, denen mittlerweile jegliche Sicherheiten beraubt werden, dank Harz IV.

        Und was Eigenverantwortung angeht, welche Chance hat jemand der nach den Wünschen von den meisten Parteien möglichst lang arbeitet und dann evtl. noch so flexibel ist einen langen Arbeitsweg in Kauf zu nehmen, vielleicht noch eine Familie (ist ja auch ganz wichtig) hat, Eigenverantwortung zu übernehmen. Weiterbildung wird in D nur rudimentär gefördert (im Gegensatz zu Dänemark beispielsweise) und ist in dem Falle gar nicht zeitlich möglich (ich weiß dass es ausnahmen gibt und kenne solche auch, aber nicht jeder bringt die Kraft auf nach 8 Stunden arbeiten sich abends für vier Stunden in einer Schule zu konzentrieren). Und alles was Rentenversicherung o.ä. angeht ist so kompliziert das es nur noch Experten verstehen.

        Die Vorstellungen von vielen Politikern gehen Lichtjahre an der Realität vorbei, zumal diese Kaste kaum Eigenverantwortung braucht und oftmals noch nicht mal für ihre Fehler Verantwortung tragen muss.

        Struppi.

        1. Sup!

          Wobei zu definieren wäre, was "ideologisch" heisst. Während Nationalismus und Sozialismus als gescheiterte Ideologien anzusehen sind, hat der Liberalismus sich bisher immer gut gehalten, hat nie zu einer Diktatur geführt, und ist darum möglicherweise weniger eine Ideologie als vielmehr die vernünftige Alternative zu Ideologien, die sich durch einen Alleingeltungsanspruch auszeichnen.

          Der Liberalismus hatte, genau wie sein Pedant der Anarchismus kaum Chancen gehabt zu scheitern.

          Ich würde sagen, der Anarchismus ist schon in der Frühgeschichte oder bei der Entwicklung der Säugetiere gescheitert. Das Konzept des Anarchismus passt sowieso in keiner Weise zur natürlichen Lebensform des Menschen. Denn wo immer Menschen miteinander leben, bildet sich automatisch eine Hierarchie - sogar in sozialistischen Gruppen oder bei den Grünen gibt und gab es immer einen Obermotz. Anarchie funktioniert einfach nicht, weil die Menschen nicht gleich sind, und weil manche Menschen einfach geführt werden wollen.

          Der Liberalismus hingegen ist noch nicht gescheitert, darauf können wir uns einigen ;-)

          Aber der Alleingeltungsanspruch in Bezug auf die Wirtschaft ist sehr wohl vorhanden und hatte auch durchaus Rückschläge erlebt. Wobei das was heutzutage als Globalisierung verstanden wird meiner Meinung auch dazu zählt, da er in erster Linie nur wenig Menschen nützt und vielen schadet (zumindest im heutigen Stadium). In den Ländern wo die Menschen sich Schutz vor Ausbeutung erkämpft haben werden diese einfach für den Profit Weniger auf die Strasse gesetzt um andere Menschen unter katastrophalen Bedingungen arbeiten zu lassen.

          ... was aber eine Verbesserung für die Menschen darstellt, die vorher gar keine Arbeit hatten und sich gar nichts leisten konnten. Die Entwicklung, die Europa vor 150 Jahren gemacht hat, wird dort jetzt nachgeholt, mit allen unschönen Begleichterscheinungen wie Kinderarbeit, mangelnder Unfallversicherung etc.. Aber sie findet überhaupt statt, und das ist positiv, auch wenn es für uns hier vor Ort unschön ist, weil man gegen Menschen, die unter solchen Bedingungen arbeiten, natürlich schlecht konkurrieren kann. Wir können aber diese Entwicklung weder beschleunigen noch dürfen wir sie verhindern - darum müssen wir uns damit arragnieren.

          Wobei das sicher nicht lange gut gehen wird. wie lange werden wohl chinesische Frauen für einen Hungerlohn unsere Telefonbücher tippen, obwohl sie sich selber kein Telefon leisten können? Wie lange können in einem Land Millionen Autos verkauft werden, wenn gleichzeitig den Menschen die Grundlage sich dies überhaupt zu leisten genommen wird?

          Nicht lange. Darum wird es auch in China Gewerkschaften geben.

          Was heisst hier "Verrat an der Arbeiterschaft"? Wenn man der Arbeiterschaft sagt, dass sie wegen der Konkurrenz von Milliarden Menschen im Ausland nicht damit rechnen kann, dass sich die Lebensverhältnisse weiter so positiv entwickeln wie in den 50ern bis 70ern, ist das dann Verrat?

          Positiv entwickeln tut sich für Arbeiter und Angestellte, in Westdeutschland zumindest, seit über 10 Jahren nichts mehr. Im gegensatz zu den Kapitalmärkte und Managergehältern.

          Ist denn der Lebensstandard von 1995 nicht gut genug? Ist es nicht unrealistisch, dass es immer aufwärts geht? Die Kapitalmärkte haben sich übrigens nicht die gesamten letzten 10 Jahre positiv entwickelt, und die "Managergehälter" sind nun wirklich kein Indikator für irgendwas; außer vielleicht für den Glauben einiger Leute, teurer wäre gleich besser.

          Der Verrat besteht darin, das am Anfang des letzten Jahrhundert, die SPD Teil der Bewegung war, die für humane Arbeitszeiten, gerechte Löhne und sicheren Arbeitsbedingungen gekämpft hat und nun den Menschen die eben genau das nicht haben als Konkurrenz gelten lässt. Anstatt diese Grundrechte dort ebenfalls einzufordern.

          Wie sollte die SPD denn in China für diese Rechte kämpfen? Sie muss schon warten, bis sich in China etwas wie die SPD von allein formt. Und das kann ein paar Jährchen dauern - wird aber kommen, da bin ich sicher.

          Man kann ja soviele Freiheiten für die Wirtschaft fordern, aber wie erklärt ein FDPler einem Menschen der in Konkurrenz zu einem polnischen Arbeiter steht, wie er mit 5 Euro hier überleben soll? Werden dadurch die Mieten billiger?

          Das ist der hypothetische FDPler in einer schlechten Situation... denn er kann darauf nur antworten, dass der hypothetische Arbeiter entweder auf einen besser bezahlten Job umschulen oder sich mit den 5 Euro arrangieren muss, weil es halt nicht möglich ist, jemandem nur deshalb, weil er ein Deutscher ist, mehr zu zahlen, als einem Polen.
          Wie erklärt denn der hypothetische Arbeiter dem FDPler, warum nur aufgrund seiner Nationalität der Deutsche mehr Geld bekommen soll als der Pole, und wie die deutsche Autofabrik dann gegen die polnische konkurrieren soll? Glaubt denn der hypothetische Arbeiter wirklich, die geizigen deutschen Arbeiter würden nach der Parole "Kauft nur bei Deutschen" das teurere deutsche Auto kaufen? Unterm Strich ist das ganze doch ein Nullsummenspiel: Wenn es mehr Lohn gäbe, wäre das Auto, dass der Arbeiter kaufen will, ca. genau so viel teurer, wie er mehr Lohn hätte.

          Wem will der FDPler dann die Autos die in Polen gebaut werden verkaufen?

          Hat der FDPler eine Autofabrik?

          Dass die Abschaffung der kostenlosen Kindergarten/Horte falsch war, hat aber mittlerweile fast jede Partei eingesehen. Sieh' mal in die Wahlprogramme.

          Die fast nie der Realität entsprechen.

          Wenn sie der Realität entsprechen würden, dann würde es keinen Sinn machen, die Forderung überhaupt zu stellen, weil sie ja schon realisiert wären.

          Alles leere Versprechungen, ich habe auch keine Mikrowelle oder DVD Player und ich kenne viele die es sich auch nicht leisten können. Und momentan wird es für viele immer schwieriger sich überhaupt irgendetwas leisten zu können neben den Grundbedürfnissen (Wohnung und Essen).

          Aber Du hast einen PC und Internet und kannst mit der ganzen Welt kommunizieren.

          Das Bild des verwöhnten im Luxus lebenden Arbeiter mag es geben, aber die sind es bestimmt nicht die eine Alternative wählen wollen, sondern die Menschen die Jahre sich beworben haben um Absagen zu kassieren, denen mittlerweile jegliche Sicherheiten beraubt werden, dank Harz IV.

          IMHO sollten die, die keine Arbeit haben, die stärksten Gegner derer sein, die als Arbeitsplatzbesitzer ihre Besitzstände gegen jede vernünftige Reform verteidigen. Denn es ist so: Die Sicherheiten, die die, die Arbeit haben, haben, hindern die, die keine Arbeit haben, welche zu bekommen. Der Kündigungsschutz etc. verhindert, dass neue Leute eingestellt werden, bzw. führt dazu, dass Leute nicht fest eingestellt werden, sondern nur Leute von Zeitarbeitsfirmen engagiert werden. Das wiederum verringert das Einkommen der Angstellten der Zeitarbeitsfirma, weil die Zeitarbeitsfirma dafür kassiert, dass sie die eigentlich die Leute beschäftigenden Firmen von den Kündigungsschutz-Regeln etc. quasi "entkoppelt". Das ist doch völlig verrückt. Oder?

          Und was Eigenverantwortung angeht, welche Chance hat jemand der nach den Wünschen von den meisten Parteien möglichst lang arbeitet und dann evtl. noch so flexibel ist einen langen Arbeitsweg in Kauf zu nehmen, vielleicht noch eine Familie (ist ja auch ganz wichtig) hat, Eigenverantwortung zu übernehmen. Weiterbildung wird in D nur rudimentär gefördert (im Gegensatz zu Dänemark beispielsweise) und ist in dem Falle gar nicht zeitlich möglich (ich weiß dass es ausnahmen gibt und kenne solche auch, aber nicht jeder bringt die Kraft auf nach 8 Stunden arbeiten sich abends für vier Stunden in einer Schule zu konzentrieren). Und alles was Rentenversicherung o.ä. angeht ist so kompliziert das es nur noch Experten verstehen.

          Du hast Recht, es ist zu kompliziert.

          Die Vorstellungen von vielen Politikern gehen Lichtjahre an der Realität vorbei, zumal diese Kaste kaum Eigenverantwortung braucht und oftmals noch nicht mal für ihre Fehler Verantwortung tragen muss.

          Das denkst Du. Politiker zu sein erfordert eine Menge Einsatz von Zeit und Geld. Bevor man ganz oben ist, muss man sich gegen jede Menge innerparteilicher Konkurrenten durchsetzen, die nur darauf warten, einen zu stürzen. Und wenn man einen Fehler macht, der nachweisbar ist, dann wird man schneller abgesägt, als man bis drei zählen kann.
          Du kannst ja die Politikerhaftung für Politik fordern - dann wird aber überhaupt niemand mehr in die Politik gehen, schon gar nicht irgendwer, der auch in der Wirtschaft Erfolg haben könnte.

          Gruesse,

          Bio

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          Never give up, never surrender!!!
          1. ... was aber eine Verbesserung für die Menschen darstellt, die vorher gar keine Arbeit hatten und sich gar nichts leisten konnten. Die Entwicklung, die Europa vor 150 Jahren gemacht hat, wird dort jetzt nachgeholt, mit allen unschönen Begleichterscheinungen wie Kinderarbeit, mangelnder Unfallversicherung etc.. Aber sie findet überhaupt statt, und das ist positiv, auch wenn es für uns hier vor Ort unschön ist, weil man gegen Menschen, die unter solchen Bedingungen arbeiten, natürlich schlecht konkurrieren kann. Wir können aber diese Entwicklung weder beschleunigen noch dürfen wir sie verhindern - darum müssen wir uns damit arragnieren.

            Das heißt die Menschen in Mitteleuropa sollen auch unter diesen Bedingungen arbeiten, weil sie sonst ja nicht konkurrieren können?

            Was heisst hier "Verrat an der Arbeiterschaft"? Wenn man der Arbeiterschaft sagt, dass sie wegen der Konkurrenz von Milliarden Menschen im Ausland nicht damit rechnen kann, dass sich die Lebensverhältnisse weiter so positiv entwickeln wie in den 50ern bis 70ern, ist das dann Verrat?

            Positiv entwickeln tut sich für Arbeiter und Angestellte, in Westdeutschland zumindest, seit über 10 Jahren nichts mehr. Im gegensatz zu den Kapitalmärkte und Managergehältern.

            Ist denn der Lebensstandard von 1995 nicht gut genug? Ist es nicht unrealistisch, dass es immer aufwärts geht? Die Kapitalmärkte haben sich übrigens nicht die gesamten letzten 10 Jahre positiv entwickelt, und die "Managergehälter" sind nun wirklich kein Indikator für irgendwas; außer vielleicht für den Glauben einiger Leute, teurer wäre gleich besser.

            Sogar der Lebenstandard von 1975 ist gut.
            Aber "Rückschläge" auf den Kapitalmärkten dienten in erster Linie dazu abzukassieren insgesamt dürfte sich die Menge an Kapital dass nur dazu dient mehr Kapital zu erzeugen um einiges vervielfacht haben in den letzten 10 Jahren.

            Wie sollte die SPD denn in China für diese Rechte kämpfen? Sie muss schon warten, bis sich in China etwas wie die SPD von allein formt. Und das kann ein paar Jährchen dauern - wird aber kommen, da bin ich sicher.

            Nein, die Mitteleuropäischen Regierungen müssen solche Staaten dazu verpflichten zumindest minimale Arbeitsanforderungen zu erfüllen. Genauso wie es mittlerweile sogar schon Firmen unter dem Druck von Verbrauchern tun.

            Man kann ja soviele Freiheiten für die Wirtschaft fordern, aber wie erklärt ein FDPler einem Menschen der in Konkurrenz zu einem polnischen Arbeiter steht, wie er mit 5 Euro hier überleben soll? Werden dadurch die Mieten billiger?

            Das ist der hypothetische FDPler in einer schlechten Situation... denn er kann darauf nur antworten, dass der hypothetische Arbeiter entweder auf einen besser bezahlten Job umschulen oder sich mit den 5 Euro arrangieren muss, weil es halt nicht möglich ist, jemandem nur deshalb, weil er ein Deutscher ist, mehr zu zahlen, als einem Polen.

            Wie soll nachdem hier alle staatlichen Grundversorgungen privatisiert wurden jemand von solch einem Gehalt arrangieren. Betriebswohnungen, verkauft. Im Nahverkehr werden nur noch Prestigeobjekte gefördert, der Pendler kann schaun wo er bleibt und zahlt dafür auch noch den Preis.
            Doch der Arbeiter hat sogar Glück, da in der EU die Landwirtschaft subventioniert wird, wird er sich das Brot noch eine Weile leisten können, aber das will die FDP sicher ach abschaffen.

            Wie erklärt denn der hypothetische Arbeiter dem FDPler, warum nur aufgrund seiner Nationalität der Deutsche mehr Geld bekommen soll als der Pole, und wie die deutsche Autofabrik dann gegen die polnische konkurrieren soll? Glaubt denn der hypothetische Arbeiter wirklich, die geizigen deutschen Arbeiter würden nach der Parole "Kauft nur bei Deutschen" das teurere deutsche Auto kaufen? Unterm Strich ist das ganze doch ein Nullsummenspiel: Wenn es mehr Lohn gäbe, wäre das Auto, dass der Arbeiter kaufen will, ca. genau so viel teurer, wie er mehr Lohn hätte.

            Aha, seit der Arbeiter weniger Lohn bekommt steigt die Zahl der verkauften Autos wieder?
            Ich hab seit Anfang der 80'er einen Führerschein, mein Eindruck ist, das als die Lohne noch kräftig (in den 80'ern) stiegen auch der Verkehr rasant zunahm, aber das waren vermutlich polnische Autos.

            Ich red auch nicht davon kauft bei deutschen, sondern kauft nur von Anbietern, die ihre Arbeiter gerecht bezahlen und gut behandeln, an allem anderen klebt Blut. Zumal sich die Lebenshaltungskosten nur an die Löhne anpassen wenn sie steigen, umgekehrt merkt man davon nichts. Der hypothetische Arbeiter muss diese Kosten ganz real bezahlen. Du kannst nicht mit 5 Euro Lohn mit einer Familie in Deutschland überleben.

            Wem will der FDPler dann die Autos die in Polen gebaut werden verkaufen?

            Hat der FDPler eine Autofabrik?

            Nein er aber ich will dass die Autos in Polen gebaut werden.

            Dass die Abschaffung der kostenlosen Kindergarten/Horte falsch war, hat aber mittlerweile fast jede Partei eingesehen. Sieh' mal in die Wahlprogramme.

            Die fast nie der Realität entsprechen.

            Wenn sie der Realität entsprechen würden, dann würde es keinen Sinn machen, die Forderung überhaupt zu stellen, weil sie ja schon realisiert wären.

            Nein, die Wahlprogramme entsprechen fast nie der Realität die nach der Wahl herrscht.

            Alles leere Versprechungen, ich habe auch keine Mikrowelle oder DVD Player und ich kenne viele die es sich auch nicht leisten können. Und momentan wird es für viele immer schwieriger sich überhaupt irgendetwas leisten zu können neben den Grundbedürfnissen (Wohnung und Essen).

            Aber Du hast einen PC und Internet und kannst mit der ganzen Welt kommunizieren.

            Ja, ich verdien mir damit ein paar Mark dazu, ansonsten würd mein Gehalt, das bis vor einigen Jahren genug war, nicht mehr reichen. Aber einige können sich diesen Luxus tatsächlich nicht mehr leisten. Zudem das tatsächlich der einzige Luxus den ich im Überfluss habe ist. Ansonsten kein Auto, keine Waschmaschine, eine Stereoanlage die ich in den 80'ern gekauft habe, einen geschenkten Fernseher, Fahrräder vom Sperrmüll (aber ich wollte nichts anderes), keinen Herd (Doppelkochplattte) und und und

            Das ist keine Klage, ich komm Prima zu Recht und brauch davon auch nichts, aber ich könnte mir es auch nicht leisten wenn ich es wollte.

            Das Bild des verwöhnten im Luxus lebenden Arbeiter mag es geben, aber die sind es bestimmt nicht die eine Alternative wählen wollen, sondern die Menschen die Jahre sich beworben haben um Absagen zu kassieren, denen mittlerweile jegliche Sicherheiten beraubt werden, dank Harz IV.

            IMHO sollten die, die keine Arbeit haben, die stärksten Gegner derer sein, die als Arbeitsplatzbesitzer ihre Besitzstände gegen jede vernünftige Reform verteidigen. Denn es ist so: Die Sicherheiten, die die, die Arbeit haben, haben, hindern die, die keine Arbeit haben, welche zu bekommen. Der Kündigungsschutz etc. verhindert, dass neue Leute eingestellt werden, bzw. führt dazu, dass Leute nicht fest eingestellt werden, sondern nur Leute von Zeitarbeitsfirmen engagiert werden. Das wiederum verringert das Einkommen der Angstellten der Zeitarbeitsfirma, weil die Zeitarbeitsfirma dafür kassiert, dass sie die eigentlich die Leute beschäftigenden Firmen von den Kündigungsschutz-Regeln etc. quasi "entkoppelt". Das ist doch völlig verrückt. Oder?

            Das ist durchaus ein Argument dem ich teilweise zustimmen kann, aber Menschen brauchen auch Sicherheiten und dass dieses Prinzip von hire and fire wenn man jung ist funktioniert glaube ich auch, wohin das dann aber führt wenn du 50 bist keine Ausbildung hast und kein Glück irgendwann einen Job zu finden der auch in einem höheren Alter noch durchführbar ist, sieht man in den USA.

            Die Vorstellungen von vielen Politikern gehen Lichtjahre an der Realität vorbei, zumal diese Kaste kaum Eigenverantwortung braucht und oftmals noch nicht mal für ihre Fehler Verantwortung tragen muss.

            Das denkst Du. Politiker zu sein erfordert eine Menge Einsatz von Zeit und Geld. Bevor man ganz oben ist, muss man sich gegen jede Menge innerparteilicher Konkurrenten durchsetzen, die nur darauf warten, einen zu stürzen. Und wenn man einen Fehler macht, der nachweisbar ist, dann wird man schneller abgesägt, als man bis drei zählen kann.

            Was dazu führt, das unsere politische Elite kantenlose, ideenlose Schleimer sind, die sich in Parteigremien Freunde machen können, aber nicht politische Veränderungen durchführen. Je weiter oben umso mehr ist dies der Fall. Es gibt bestimmt unzählige Kommunalpolitiker die mit Fantasie und Ehrgeiz versuchen zu gestalten, doch aber einer bestimmten Ebene ist das vorbei.

            Du kannst ja die Politikerhaftung für Politik fordern - dann wird aber überhaupt niemand mehr in die Politik gehen, schon gar nicht irgendwer, der auch in der Wirtschaft Erfolg haben könnte.

            Wer offensichtlich und wissentlich falsche Entscheidungen trifft, muss dafür haften, egal was er tut. Das dieses Prinzip, je weiter oben man in einer Hierarchie steht, aufgeweicht wird ist sicher ein Grund für immer größeres Misstrauen gegenüber denen "da oben". Aber ich wüsste nicht warum sie nicht haften sollten. Und wenn solche Leute keine Verantwortung übernehmen wollen - sehr gut, es gibt bestimmt genug die trotzdem tun würden.

            Struppi.

            1. Sup!

              Das heißt die Menschen in Mitteleuropa sollen auch unter diesen Bedingungen arbeiten, weil sie sonst ja nicht konkurrieren können?

              Nein... sie dürfen nur nicht damit rechnen, dass es weiter aufwärts geht.

              Ist denn der Lebensstandard von 1995 nicht gut genug? Ist es nicht unrealistisch, dass es immer aufwärts geht? Die Kapitalmärkte haben sich übrigens nicht die gesamten letzten 10 Jahre positiv entwickelt, und die "Managergehälter" sind nun wirklich kein Indikator für irgendwas; außer vielleicht für den Glauben einiger Leute, teurer wäre gleich besser.

              Sogar der Lebenstandard von 1975 ist gut.
              Aber "Rückschläge" auf den Kapitalmärkten dienten in erster Linie dazu abzukassieren insgesamt dürfte sich die Menge an Kapital dass nur dazu dient mehr Kapital zu erzeugen um einiges vervielfacht haben in den letzten 10 Jahren.

              Kapital entsteht nicht von allein. Es wird immer durch Arbeit geschaffen, denn nur durch Arbeit wird Mehrwert erzeugt.

              Wie sollte die SPD denn in China für diese Rechte kämpfen? Sie muss schon warten, bis sich in China etwas wie die SPD von allein formt. Und das kann ein paar Jährchen dauern - wird aber kommen, da bin ich sicher.

              Nein, die Mitteleuropäischen Regierungen müssen solche Staaten dazu verpflichten zumindest minimale Arbeitsanforderungen zu erfüllen. Genauso wie es mittlerweile sogar schon Firmen unter dem Druck von Verbrauchern tun.

              Das wäre eine gute Möglichkeit - allerdings nur, wenn alle anderen führenden Industrienationen bei dieser Art von Einfuhrbeschränkung mitmachen. Und auch dann wäre die Konkurrenz wahrscheinlich immer noch sehr heftig - es sei denn, wir wollen alle, zum Teil blödsinnigen deutschen Verordnungen auch in China durchgesetzt wissen. Das wird aber nicht passieren.

              Das ist der hypothetische FDPler in einer schlechten Situation... denn er kann darauf nur antworten, dass der hypothetische Arbeiter entweder auf einen besser bezahlten Job umschulen oder sich mit den 5 Euro arrangieren muss, weil es halt nicht möglich ist, jemandem nur deshalb, weil er ein Deutscher ist, mehr zu zahlen, als einem Polen.

              Wie soll nachdem hier alle staatlichen Grundversorgungen privatisiert wurden jemand von solch einem Gehalt arrangieren. Betriebswohnungen, verkauft. Im Nahverkehr werden nur noch Prestigeobjekte gefördert, der Pendler kann schaun wo er bleibt und zahlt dafür auch noch den Preis.

              In Japan ist der Nahverkehr vollprivatisiert, aber nur halb so teuer wie bei uns. Unser Nahverkehr ist so teuer, weil er immer noch halb in öffentlicher Hand und darum total ineffizient ist.

              Doch der Arbeiter hat sogar Glück, da in der EU die Landwirtschaft subventioniert wird, wird er sich das Brot noch eine Weile leisten können, aber das will die FDP sicher ach abschaffen.

              Durch die Subventionierung der Landwirtschaft wird nicht das Brot billiger, nur der Lohn der Bauern wird größer. Weizen ist auf dem Weltmarkt viel billiger, als die EU ihn von den Bauern kauft. Und natürlich ist die FDP gegen Subventionen für Branchen, in denen nichts neues entwickelt wird.

              Wie erklärt denn der hypothetische Arbeiter dem FDPler, warum nur aufgrund seiner Nationalität der Deutsche mehr Geld bekommen soll als der Pole, und wie die deutsche Autofabrik dann gegen die polnische konkurrieren soll? Glaubt denn der hypothetische Arbeiter wirklich, die geizigen deutschen Arbeiter würden nach der Parole "Kauft nur bei Deutschen" das teurere deutsche Auto kaufen? Unterm Strich ist das ganze doch ein Nullsummenspiel: Wenn es mehr Lohn gäbe, wäre das Auto, dass der Arbeiter kaufen will, ca. genau so viel teurer, wie er mehr Lohn hätte.

              Aha, seit der Arbeiter weniger Lohn bekommt steigt die Zahl der verkauften Autos wieder?

              Wie war das, warum soll der Deutsche Arbeiter mehr Lohn bekommen als der Ausländer? Hast Du daszu schon was gesagt?

              Wenn der Arbeiter weniger Lohn bekommt, dann wird das Auto vielleicht etwas billiger, und wenn es etwas billiger wird, dann kaufen es vielleicht viel mehr Leute. Oder würdest Du das Auto für 21.000 Euro kaufen, wenn es auch eins für 12.500 gibt, dass genau so gut ist?

              Ich hab seit Anfang der 80'er einen Führerschein, mein Eindruck ist, das als die Lohne noch kräftig (in den 80'ern) stiegen auch der Verkehr rasant zunahm, aber das waren vermutlich polnische Autos.

              Du immer mit Deinen Autopreisen... wenn heute sich jemand das Autofahren nicht leisten kann, dann wegen der 75% Mineralölsteuer und der Ökosteuer, nicht wegen der Autopreise. Abgesehen davon finde ich es okay, wenn nicht jeder ein Auto hat und damit nach Kräften die Umwelt verpestet.

              Ich red auch nicht davon kauft bei deutschen, sondern kauft nur von Anbietern, die ihre Arbeiter gerecht bezahlen und gut behandeln, an allem anderen klebt Blut. Zumal sich die Lebenshaltungskosten nur an die Löhne anpassen wenn sie steigen, umgekehrt merkt man davon nichts. Der hypothetische Arbeiter muss diese Kosten ganz real bezahlen. Du kannst nicht mit 5 Euro Lohn mit einer Familie in Deutschland überleben.

              5 Euro Lohn pro Stunde, Netto? Das wären dann ca. 40€ am Tag, das wären ca. 800€ im Monat. Wenn man dann Wohngeld dazurechnet und  Kindergeld... vielleicht kann man damit doch überleben? Hartz IV-Empfänger überleben ja auch irgendwie.

              Wem will der FDPler dann die Autos die in Polen gebaut werden verkaufen?

              Hat der FDPler eine Autofabrik?

              Nein er aber ich will dass die Autos in Polen gebaut werden.

              Wie gesagt: Wenn die Autos billiger gebaut werden als in Deutschland, dann kaufen auch die Deutschen die Autos lieber als die in Deutschland gebauten.

              Wenn sie der Realität entsprechen würden, dann würde es keinen Sinn machen, die Forderung überhaupt zu stellen, weil sie ja schon realisiert wären.

              Nein, die Wahlprogramme entsprechen fast nie der Realität die nach der Wahl herrscht.

              In Wahlprogrammen steht ja auch meist mehr drin, als man durchsetzen kann. Wenn man die absolute Mehrheit hätte, dann könnte man vielleicht eine Menge davon durchsetzen, aber alles wird man wohl nie schaffen. Dann hätten wir ja bei jedem Regierungswechseln eine komplett neue Rechtslage. Wäre das gut?

              Aber Du hast einen PC und Internet und kannst mit der ganzen Welt kommunizieren.

              Ja, ich verdien mir damit ein paar Mark dazu, ansonsten würd mein Gehalt, das bis vor einigen Jahren genug war, nicht mehr reichen. Aber einige können sich diesen Luxus tatsächlich nicht mehr leisten. Zudem das tatsächlich der einzige Luxus den ich im Überfluss habe ist. Ansonsten kein Auto, keine Waschmaschine, eine Stereoanlage die ich in den 80'ern gekauft habe, einen geschenkten Fernseher, Fahrräder vom Sperrmüll (aber ich wollte nichts anderes), keinen Herd (Doppelkochplattte) und und und

              Das ist natürlich weniger schön, muss ich zugeben, besonders "keine Waschmaschine" hört sich schlimm an - wenn auch 80er-Stereoanlagen total kultig sind ;-)
              Ich bin mir sicher, jeder Politiker würde, wenn er könnte, jedem Bürger eine Mikrowelle und eine Waschmaschine schenken, und ich persönlich würde Dir natürlich auch wünschen, dass Du bald eine super bezahlten Job bekommst und Dir alles kaufen kannst, was Du Dir wünschst - das Problem ist bloß, dass einfach kein Geld mehr da ist und jeder (außer der WASG) eingesehen hat, dass man nicht dauerhaft Geld ausgeben kann, was man nicht hat. Das ist doch das Problem.
              Die SPD hat jede Menge ABM und "Umschulungen" an Arbeitslose verteilt, obwohl diese absolut ineffizient sind und niemandem etwas gebracht haben, nichtmal den Arbeitslosen und Umschülern.
              Von der FDP erhoffe ich mir, dass sie nicht versuchen wird mit "Brot und ABM" die Statistiken zu schönen und Geld zu verpulvern, sondern wirksame Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit ergreifen wird.

              Das ist keine Klage, ich komm Prima zu Recht und brauch davon auch nichts, aber ich könnte mir es auch nicht leisten wenn ich es wollte.

              Okay.

              IMHO sollten die, die keine Arbeit haben, die stärksten Gegner derer sein, die als Arbeitsplatzbesitzer ihre Besitzstände gegen jede vernünftige Reform verteidigen. Denn es ist so: Die Sicherheiten, die die, die Arbeit haben, haben, hindern die, die keine Arbeit haben, welche zu bekommen. Der Kündigungsschutz etc. verhindert, dass neue Leute eingestellt werden, bzw. führt dazu, dass Leute nicht fest eingestellt werden, sondern nur Leute von Zeitarbeitsfirmen engagiert werden. Das wiederum verringert das Einkommen der Angstellten der Zeitarbeitsfirma, weil die Zeitarbeitsfirma dafür kassiert, dass sie die eigentlich die Leute beschäftigenden Firmen von den Kündigungsschutz-Regeln etc. quasi "entkoppelt". Das ist doch völlig verrückt. Oder?

              Das ist durchaus ein Argument dem ich teilweise zustimmen kann, aber Menschen brauchen auch Sicherheiten und dass dieses Prinzip von hire and fire wenn man jung ist funktioniert glaube ich auch, wohin das dann aber führt wenn du 50 bist keine Ausbildung hast und kein Glück irgendwann einen Job zu finden der auch in einem höheren Alter noch durchführbar ist, sieht man in den USA.

              Wie ist es denn in den USA? Gibt es da auch diesen "Jugendwahn"? Ich dachte, in Deutschland hätte man kürzlich herausgefunden, dass eine gute Altersmischung Unternehmen erfolgreicher macht als eine Alters-Monokultur?

              Das denkst Du. Politiker zu sein erfordert eine Menge Einsatz von Zeit und Geld. Bevor man ganz oben ist, muss man sich gegen jede Menge innerparteilicher Konkurrenten durchsetzen, die nur darauf warten, einen zu stürzen. Und wenn man einen Fehler macht, der nachweisbar ist, dann wird man schneller abgesägt, als man bis drei zählen kann.

              Was dazu führt, das unsere politische Elite kantenlose, ideenlose Schleimer sind, die sich in Parteigremien Freunde machen können, aber nicht politische Veränderungen durchführen. Je weiter oben umso mehr ist dies der Fall. Es gibt bestimmt unzählige Kommunalpolitiker die mit Fantasie und Ehrgeiz versuchen zu gestalten, doch aber einer bestimmten Ebene ist das vorbei.

              Naja... ein paar wenig kantenlose Leute fallen mir aber schon ein. Sogar bei Ausschluß der Generalsekretäre der CSU.

              Du kannst ja die Politikerhaftung für Politik fordern - dann wird aber überhaupt niemand mehr in die Politik gehen, schon gar nicht irgendwer, der auch in der Wirtschaft Erfolg haben könnte.

              Wer offensichtlich und wissentlich falsche Entscheidungen trifft, muss dafür haften, egal was er tut. Das dieses Prinzip, je weiter oben man in einer Hierarchie steht, aufgeweicht wird ist sicher ein Grund für immer größeres Misstrauen gegenüber denen "da oben". Aber ich wüsste nicht warum sie nicht haften sollten. Und wenn solche Leute keine Verantwortung übernehmen wollen - sehr gut, es gibt bestimmt genug die trotzdem tun würden.

              Wie willst Du jemanden für ein Milliardenrisiko haften lassen, auch wenn er ein paar Millionen im Jahr verdient, bei einer Frage, wo auch die Experten sich nicht sicher sind?

              Gruesse,

              Bio

              --
              Never give up, never surrender!!!
              1. Ist denn der Lebensstandard von 1995 nicht gut genug? Ist es nicht unrealistisch, dass es immer aufwärts geht? Die Kapitalmärkte haben sich übrigens nicht die gesamten letzten 10 Jahre positiv entwickelt, und die "Managergehälter" sind nun wirklich kein Indikator für irgendwas; außer vielleicht für den Glauben einiger Leute, teurer wäre gleich besser.

                Sogar der Lebenstandard von 1975 ist gut. Aber "Rückschläge" auf den Kapitalmärkten dienten in erster Linie dazu abzukassieren insgesamt dürfte sich die Menge an Kapital dass nur dazu dient mehr Kapital zu erzeugen um einiges vervielfacht haben in den letzten 10 Jahren.

                Kapital entsteht nicht von allein. Es wird immer durch Arbeit geschaffen, denn nur durch Arbeit wird Mehrwert erzeugt.

                Genau, und wer steckt sich den Mehrwert am Ende ein? auf jeden Fall nicht die die arbeiten.

                Wie sollte die SPD denn in China für diese Rechte kämpfen? Sie muss schon warten, bis sich in China etwas wie die SPD von allein formt. Und das kann ein paar Jährchen dauern - wird aber kommen, da bin ich sicher.

                Nein, die Mitteleuropäischen Regierungen müssen solche Staaten dazu verpflichten zumindest minimale Arbeitsanforderungen zu erfüllen. Genauso wie es mittlerweile sogar schon Firmen unter dem Druck von Verbrauchern tun.

                Das wäre eine gute Möglichkeit - allerdings nur, wenn alle anderen führenden Industrienationen bei dieser Art von Einfuhrbeschränkung mitmachen. Und auch dann wäre die Konkurrenz wahrscheinlich immer noch sehr heftig - es sei denn, wir wollen alle, zum Teil blödsinnigen deutschen Verordnungen auch in China durchgesetzt wissen. Das wird aber nicht passieren.

                Die Regelungswut sowohl in D als auch in (teilweise noch viel schlimmer) in der EU wird wohl auch die FDP nicht mindern können.

                In der EU scheint es ja so zu sein (wenn ich die Serie im Spiegel richtig verfolgt habe) das dort zum größtenteil die Regeln in Ausschüßen aufgestellt werden, die keiner mehr richtig kontrolliert. Oder auch sehr schön, das mit den Softwarepatenten, der Bundetag lehnt sie ab, der zuständige Minister stimmt im Ministerrat zu (Begründung: die deutsche Position läßt sich international nicht vermitteln)

                Das ist der hypothetische FDPler in einer schlechten Situation... denn er kann darauf nur antworten, dass der hypothetische Arbeiter entweder auf einen besser bezahlten Job umschulen oder sich mit den 5 Euro arrangieren muss, weil es halt nicht möglich ist, jemandem nur deshalb, weil er ein Deutscher ist, mehr zu zahlen, als einem Polen.

                Wie soll nachdem hier alle staatlichen Grundversorgungen privatisiert wurden jemand von solch einem Gehalt arrangieren. Betriebswohnungen, verkauft. Im Nahverkehr werden nur noch Prestigeobjekte gefördert, der Pendler kann schaun wo er bleibt und zahlt dafür auch noch den Preis.

                In Japan ist der Nahverkehr vollprivatisiert, aber nur halb so teuer wie bei uns. Unser Nahverkehr ist so teuer, weil er immer noch halb in öffentlicher Hand und darum total ineffizient ist.

                Das bezweifle ich teilweise. Ich sehe nur Prestigeobjekte die z.T. Milliarden Kosten (ICE Neubau Strecken, neue Bahnhöfe - wir haben auch einen Mainz, Neigezüge die techn. nicht ausgereift sind), erfolgreiche Aktionen werden solange zusammengekürzt bis sie nicht mehr erfolgreich sind (Wochenendticket, plötzlich waren die vorher fast leeren Züge am WE voll, mittlerweile wurden fast überall die Anschlußmöglichkeiten von Nahverkerszügen so umgebaut dass man ohne lange Wartezeiten nicht mehr weiterkommt.

                Naja, ein anderes Thema. Ich halte die Bahn für ein Massenbeförderungsmittel und momentan geht es aber darum möglichst viel Prestige für den Börsengang aufzubauen und in Konkurrenz zu treten mit dem Flugzeug. Natürlich alles bezahlt mit Steuergeldern in Milliardenhöhe.

                Doch der Arbeiter hat sogar Glück, da in der EU die Landwirtschaft subventioniert wird, wird er sich das Brot noch eine Weile leisten können, aber das will die FDP sicher ach abschaffen.

                Durch die Subventionierung der Landwirtschaft wird nicht das Brot billiger, nur der Lohn der Bauern wird größer. Weizen ist auf dem Weltmarkt viel billiger, als die EU ihn von den Bauern kauft. Und natürlich ist die FDP gegen Subventionen für Branchen, in denen nichts neues entwickelt wird.

                Nur wird das FDP wie oben schon erwähnt nicht erreichen. Die EU wird sich nciht mehr bewegen, dafür aber viele viele Posten und Pöstchen schaffen für die nächsten Politkergenerationen und da will jede Partei von Profitieren

                Wie erklärt denn der hypothetische Arbeiter dem FDPler, warum nur aufgrund seiner Nationalität der Deutsche mehr Geld bekommen soll als der Pole, und wie die deutsche Autofabrik dann gegen die polnische konkurrieren soll? Glaubt denn der hypothetische Arbeiter wirklich, die geizigen deutschen Arbeiter würden nach der Parole "Kauft nur bei Deutschen" das teurere deutsche Auto kaufen? Unterm Strich ist das ganze doch ein Nullsummenspiel: Wenn es mehr Lohn gäbe, wäre das Auto, dass der Arbeiter kaufen will, ca. genau so viel teurer, wie er mehr Lohn hätte.

                Aha, seit der Arbeiter weniger Lohn bekommt steigt die Zahl der verkauften Autos wieder?

                Wie war das, warum soll der Deutsche Arbeiter mehr Lohn bekommen als der Ausländer? Hast Du daszu schon was gesagt?

                Das habe ich nie gesagt, jeder Arbeiter soll gerecht an dem beteiligt werden was er produziert und genug um in seinem Land einen Lebenstandard haben zu können der ihm ein menschenwürdiges dassein ermöglicht.

                Momentn ist es aber so, das der Mehrwert der erzeugt wird. Es ist ja nicht so, dass in D dass Bruttosozialprodukt oder die Inflation sinkt, nur wollen die ganzen AGs ihr das verdiente Geld lieber ihren Aktionären geben als denen die es verdienen.

                Wenn der Arbeiter weniger Lohn bekommt, dann wird das Auto vielleicht etwas billiger, und wenn es etwas billiger wird, dann kaufen es vielleicht viel mehr Leute. Oder würdest Du das Auto für 21.000 Euro kaufen, wenn es auch eins für 12.500 gibt, dass genau so gut ist?

                Weder noch, dass teuerste Auto was ich mir je gekauft habe hat 1,500 DM gekostet.

                Aber ich wußte nicht, dass die Unterschiede so groß sind.

                Aber wenn ich diese Logik richtig verstehe, bauen wir dann den VW in Tschechien oder Polen und er kostet nur noch 12.000. Der Tscheche verdient 5 oder 10 Euro die Stund, kann es sich also nicht leisten. DerDeutsche Arbeiter ist auf Hart IV und hat ca. 400 Euro (ich weiß er kriegt mehr, aber Bar dürfte es nicht viel mehr sein) und kann es auch nciht kaufen. also wer kauft diese Autos?

                Ich hab seit Anfang der 80'er einen Führerschein, mein Eindruck ist, das als die Lohne noch kräftig (in den 80'ern) stiegen auch der Verkehr rasant zunahm, aber das waren vermutlich polnische Autos.

                Du immer mit Deinen Autopreisen... wenn heute sich jemand das Autofahren nicht leisten kann, dann wegen der 75% Mineralölsteuer und der Ökosteuer,

                Das ist Unsinn, die Leute fahren ja nicht weniger weil die Spritbpreise gestiegen sind.

                nicht wegen der Autopreise. Abgesehen davon finde ich es okay, wenn nicht jeder ein Auto hat und damit nach Kräften die Umwelt verpestet.

                absolute Zustimmung, ich war schon immer für 5 DM/ Liter. Die Betriebspolitk Just in time, also das Lager auf die Strasse zu verlegen ist schlecht für alle. Dagegen hilft nur, wenn die Transportkosten in einer Relation zu den Aufwendungen dafür stehen.

                Ich red auch nicht davon kauft bei deutschen, sondern kauft nur von Anbietern, die ihre Arbeiter gerecht bezahlen und gut behandeln, an allem anderen klebt Blut. Zumal sich die Lebenshaltungskosten nur an die Löhne anpassen wenn sie steigen, umgekehrt merkt man davon nichts. Der hypothetische Arbeiter muss diese Kosten ganz real bezahlen. Du kannst nicht mit 5 Euro Lohn mit einer Familie in Deutschland überleben.

                5 Euro Lohn pro Stunde, Netto? Das wären dann ca. 40€ am Tag, das wären ca. 800€ im Monat. Wenn man dann Wohngeld dazurechnet und  Kindergeld... vielleicht kann man damit doch überleben? Hartz IV-Empfänger überleben ja auch irgendwie.

                Irgendwie, eben es gibt ja auch mittlerweile immer mehr Andrang bei kostenlosen Speisungen. Nur konsumieren können die Leute dann nicht mehr, irgendwann müssen die in China produzierten Dinge auch in China verkauft werden, dann bleibt hier nicht mehr viel.

                Aber Du hast einen PC und Internet und kannst mit der ganzen Welt kommunizieren.

                Das ist natürlich weniger schön, muss ich zugeben, besonders "keine Waschmaschine" hört sich schlimm an - wenn auch 80er-Stereoanlagen total kultig sind ;-)

                Ich liebe Waschsalons. Aber die 80'er Anlage ist nur noch ein Haufen Schrott, als Kult würde ich die nicht bezeichnen.

                Ich bin mir sicher, jeder Politiker würde, wenn er könnte, jedem Bürger eine Mikrowelle und eine Waschmaschine schenken, und ich persönlich würde Dir natürlich auch wünschen, dass Du bald eine super bezahlten Job bekommst und Dir alles kaufen kannst, was Du Dir wünschst - das Problem ist bloß, dass einfach kein Geld mehr da ist und jeder (außer der WASG) eingesehen hat, dass man nicht dauerhaft Geld ausgeben kann, was man nicht hat. Das ist doch das Problem.

                Wieso ist kein Gld mehr da? Schau dir die Bilanzzahlen von vielen Börsenunternehmen an, das ist in meinen Augen das Gegenteil von kein Geld.

                Die SPD hat jede Menge ABM und "Umschulungen" an Arbeitslose verteilt, obwohl diese absolut ineffizient sind und niemandem etwas gebracht haben, nichtmal den Arbeitslosen und Umschülern.

                Umschulungen und Fortbildungen finde ich sehr sinnvoll, auch und gerade für Menschen die Arbeit haben. Das Problem ist das leider viele viele unseriöse Anbieter die auch noch vom Arbeitsamt bezahlt werden existieren.

                Aber was ABM angeht da hat wohl die Regierung Kohl einiges mehr getan, aber für viele Langzeitarbeitslose war das eine klitzekleine Chance wieder Arbeiten zu können, ein paar Euro zu verdienen und das Arbeitslosengeld etwas zu verbessern.

                Für den einzelnen ist das sinnvoll, Volkswirtschaftlich weiß ich es nicht. Aber die können (heutzutage als 2 Euro Job) mit dem polnischen Arbeiter konkurieren.

                Wie ist es denn in den USA? Gibt es da auch diesen "Jugendwahn"? Ich dachte, in Deutschland hätte man kürzlich herausgefunden, dass eine gute Altersmischung Unternehmen erfolgreicher macht als eine Alters-Monokultur?

                Es gibt mehr Arme mit schwerwiegenden Problemen. Laut der FTD können sich etwa in Wisconsin 33% der ehemaligen Sozialhilfe-Empfänger kein tägliches Essen leisten. 1992 waren das "nur" 18%. http://www.patrick-bernau.de/products/arbeit-usa/

                Man mag das herausgefunden haben und aber ob das umgesetzt wird?

                Du kannst ja die Politikerhaftung für Politik fordern - dann wird aber überhaupt niemand mehr in die Politik gehen, schon gar nicht irgendwer, der auch in der Wirtschaft Erfolg haben könnte.

                Wer offensichtlich und wissentlich falsche Entscheidungen trifft, muss dafür haften, egal was er tut. Das dieses Prinzip, je weiter oben man in einer Hierarchie steht, aufgeweicht wird ist sicher ein Grund für immer größeres Misstrauen gegenüber denen "da oben". Aber ich wüsste nicht warum sie nicht haften sollten. Und wenn solche Leute keine Verantwortung übernehmen wollen - sehr gut, es gibt bestimmt genug die trotzdem tun würden.

                Wie willst Du jemanden für ein Milliardenrisiko haften lassen, auch wenn er ein paar Millionen im Jahr verdient, bei einer Frage, wo auch die Experten sich nicht sicher sind?

                Wenn sich Experten nicht sicher sind, ist die Frage nach "wissentlich" ja geklärt.

                Sowas wie eine Haftung kann sich nur ergeben, wenn ein Politiker über einen längeren Zeitraum eine Entscheidung aufrecht erhält von der er weiß - weil er informiert wurde - dass sie falsch ist, Risiken beinhaltet. Oder wenn er Schmiergelder animmt und dadurch dem Staat zusätzlich Kosten verursacht.

                Struppi.

              2. Moin!

                [... Subventionen für die Landwirtschaft ...]

                Und natürlich ist die FDP gegen Subventionen für Branchen, in denen nichts neues entwickelt wird.

                Nana. Die FDP ist vor allem gegen Subventionen in Branchen von denen bekannt ist, dass die in dieser beschäftigten keineswegs FDP-Mitglieder sind. In der CSU ist man demzufolge natürlich dafür, diese beizubehalten. Sagt man aber nicht allzulaut um ein paar besserbekommende Rechtsanwälte, die demnächst vielleicht für eine Koalition benötigt werden, nicht zu verschrecken. Außerdem will man ja auch im urbanen Bereich Stimmen bekommen.

                Wer offensichtlich und wissentlich falsche Entscheidungen trifft, muss dafür haften, egal was er tut. Das dieses Prinzip, je weiter oben man in einer Hierarchie steht, aufgeweicht wird ist sicher ein Grund für immer größeres Misstrauen gegenüber denen "da oben".
                Wie willst Du jemanden für ein Milliardenrisiko haften lassen, auch wenn er ein paar Millionen im Jahr verdient, bei einer Frage, wo auch die Experten sich nicht sicher sind?

                Und warum beantwortest Du die Frage mit einer so heftigen Ausweichbewegung?

                Wieso soll einer, der reich ist, weil andere arm sind, für seine offensichtlich und wissentlich falschen Entscheidungen nicht haften? Wegen der Interessen der "wirtschaftlichen Mehrheit" ([tm] by Frits Bolkestein)?

                Ich dachte, die Gesetze gälten für jeden und alle oder haben wir hier auch gleichere unter Gleichen? Dann wäre dieser Staat ja erweislich am Arsch.

                Um es auf den Punkt zu bringen: Auf der einen Seite haben wir hier (und nicht nur hier), eine Reihe abstruser Leute, die, um zu beweisen, dass es mit deren IQ gar nicht soweit her ist, sich mit Gold durchwirkte Duschvorhänge und Wodka pissende Davids kaufen und auf der anderen Seite, diejenigen, die das dafür benötigte Geld erarbeiten. Du nennst es Kapital. Verkonsumiertes Kapital ist aber per Definition keines mehr. Natürlich, es gibt klügere. Die kaufen sich weder den Wodka pissenden David, noch ein Hotelzimmer in Dubai mit Hubschrauberlandeplatz auf dem Schreibtisch.

                Was machen die mit dem Geld? Die kaufen auch was: Aktien, Schuldverschreibungen, Immobilen, Rechte- nenne es wie Du willst, ich nenne es Macht. Zum Beispiel die Macht mal eben ein paar tausend Leute auf die Straße zu setzen um kurzfristig den Börsenwert der Firma zu erhöhen ("Smartsourcing" [tm] by Ackermann) oder eben die Macht eine ungerechtere Verteilung des oben angesprochenen Mehrwertes durchzusetzen. Derzeit gängige Argumentation: Ihr wollt einen Anteil an der gestiegenen Arbeitsproduktivität? Ok. Wir bauen hier ab und in einem Billiglohnland wieder auf, wenn ihr nicht bereit seid, dem Kapital zu dienen und dem Management einen zu bl.... lassen wir das.

                Nur, die Macht gehört in einer Demokratie dem Volk und eben nicht einigen wenigen. Zum Beispiel eben nicht jenen vom Glück und niedrigen Erbschaftssteuern bevorzugten Falks dieser Nation, die aus einer S-Klasse aussteigen und laut eidesstattlicher Versicherung angeblich vom Geld der Familie leben und hin und wieder 10 Euro Taschengeld bekommen, wenn's abfällt ([tm] by Alexander Falk). Macht ist es halt auch sich einen Batzen Rechtsanwälte leisten zu können... Die Macht gehört auch nicht den Quants, den Ottos und sonstwelchen abstrusen Personen mit "Häuschen" in Monacco und "Parzelle" auf Ibiza oder Nord- Süd geteilter Einzelhandelkette.

                Just in dem Augenblick, wo diejenigen, die für ihre angeblich alles überagenden geistigen Leistungen  wirklich alles (auch die angesprochenen geistigen Leistungen) überragende Einkommen erzielen, die diese gar nicht mehr verkonsumieren können und also dieses durchaus ungerechtfertigt hohe Einkommen nur noch in Macht investieren, in diesem Augenblick führt sich die Demokratie selbst ad absurdum. In diesem Stadium sind wir.

                Wollen wir Demokratie? Dann müssen wir schauen, dass die Macht wieder zur Mehrheit der Wähler, also der Bürger zurückkehrt. Alles andere ist Monetokratie. Ein SPD- Bundeskanzler als Genosse der Großindustrie ist ein klares Zeichen dafür, was wir hier schon haben.

                Der Weg? Ganz einfach: der fiskalische. Bekommen eine Handvoll oder mehr Personen offensichtlich (und so ist es) zu viel Geld, also Macht, dann gibt des den probaten Weg des Eingriffes: Steuern rauf für "Supereinkommen". Notfalls muss man dann eben Leute wählen, die sich nicht zum Genossen der Großkopferten ("Honoratoren") degradieren lassen, weil die deren Wahlkampf löhnen und den Genossen nette kleine Koffer in Schweiz senden. (Ich weiss, heute hat praktisch jeder Politiker mit Einfluss einen Verwandten, der eine Unternehmensberatung betreibt und das Geld für "Beratungsleistungen" recht unklarer Natur in Millionenhöhe bekommt. Ganz legal, möglicht niedrig versteuert, natürlich. Auch er will schließlich was von der richtigen Macht oder einen Wodka pissenden David.)

                Übrigens: Wie stellen sich dieselben Großbekommer, die ja auch Immobilienerben oder -käufer sind, die Entwicklung des in Immobilien angelegten Kapitals vor? Sollen bei (tatsächlich!) sinkenden(!) Realeinkommen der Mieter die Mieten weiter steigen? Wie soll sich denn dann der Immobilienwert entwickeln? Sind das nach dem Einzelhandel die nächsten Heuler?

                Schlusswort:

                Die Römer zur Zeit des Niedergangs des Römischen Reiches hatten übrigens keine Wodka pissenden Davids. Wer dazumals und dortens reich war und was auf sich hielt, bettete sich dekadenter Weise auf Quecksilber. Nervengift ist beides. Wir brauchen also demnächst neue und andere Eliten als die Geldsäcke von heute. Vielleicht sollte man Koks legalisieren. Damit es schneller geht.

                MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

                fastix®

                --
                Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
          2. Hi Bio,

            Das Konzept des Anarchismus passt sowieso in keiner Weise zur natürlichen Lebensform des Menschen.

            Was an unserer Lebensweise ist natürlich? Oder: Was wäre eine natürliche Lebensweise? Irgendwas mit BIO, Bio? Übrigens, hast Du schon gesehen, bei PLUS gibt's jetzt sogar BioBio!

            Denn wo immer Menschen miteinander leben, bildet sich automatisch eine Hierarchie

            Ich frage meine Tochter auch immer wieder:
            "Wer ist hier der Chef!?"
            Leider weiß sie die richtige Antwort nicht.

            Die Entwicklung, die Europa vor 150 Jahren gemacht hat, wird dort jetzt nachgeholt, mit allen unschönen Begleichterscheinungen wie Kinderarbeit, mangelnder Unfallversicherung etc.. Aber sie findet überhaupt statt, und das ist positiv,

            Ich bin mir nicht sicher. Eine wirkliche Duplizierung der amerikanischen Lebensverhältnisse in China dürfte dieser Planet wohl kaum aushalten.

            Positiv entwickeln tut sich für Arbeiter und Angestellte, in Westdeutschland zumindest, seit über 10 Jahren nichts mehr. Im gegensatz zu den Kapitalmärkte und Managergehältern.
            Ist denn der Lebensstandard von 1995 nicht gut genug?

            Viele wären froh, wenn sie ihn hätten, vielleicht sogar den vor 1989. De facto landet jetzt jeder Arbeitslose bei Hartz IV, was das im Vergleich zu früheren Beschäftigungsverhältnissen bedeutet, dürfte klar sein. Außerdem erscheinen mir die Rechenbeispiele immer zweifelhafter. Mal ganz aus dem Bauch:

            Wenn ich heute meinen Supermarkt betrete, sehe ich fast keinen normalen Verkäufer mehr, sondern ausschließlich wechselnde Minijobbeschäftigte. Gleichzeitig sind die Preise für den Mist, den ich kaufen muss, drastisch gestiegen, vor allem in den wertguten Bereichen Auto, Gemüse, Gastronomie, meinen wichtigsten ökologischen Nischen.

            Ist es nicht unrealistisch, dass es immer aufwärts geht?

            Die Politik verspricht es vielleicht wirklich zu Unrecht.

            Sie muss schon warten, bis sich in China etwas wie die SPD von allein formt.

            Was hast Du gegen China?

            Wie erklärt denn der hypothetische Arbeiter dem FDPler, warum nur aufgrund seiner Nationalität der Deutsche mehr Geld bekommen soll als der Pole, und wie die deutsche Autofabrik dann gegen die polnische konkurrieren soll?

            Die Frage ist Unsinn, es geht nicht um Gehälter für nationale Gruppen, sondern um Gehälter in Deutschland und in Polen, ganz egal, welcher Nationalität der Malocher ist.

            IMHO sollten die, die keine Arbeit haben, die stärksten Gegner derer sein, die als Arbeitsplatzbesitzer ihre Besitzstände gegen jede vernünftige Reform verteidigen.

            Eine völlig verfehlte Position.

            Denn es ist so: Die Sicherheiten, die die, die Arbeit haben, haben, hindern die, die keine Arbeit haben, welche zu bekommen. Der Kündigungsschutz etc. verhindert, dass neue Leute eingestellt werden, bzw. führt dazu, dass Leute nicht fest eingestellt werden, sondern nur Leute von Zeitarbeitsfirmen engagiert werden.

            Diese Gebetsmühle hören wir jetzt seit Jahren, und zahlreiche Schritte wurden unternommen, den Kündigungsschutz zu umgehen. Aber wo bleiben die Arbeitsplätze? Es ist eine Kernauffassung der FDP, dass eine Schlechterstellung der Arbeitnehmer der einzige Weg zu wirtschaftlicher Prosperität ist. Ich halte das für völligen Unfug, aber vielleicht wird die FDP leider in nächster Zeit Gelegenheit haben, diesen Unfug durchzuziehen und ihre eigene Unzulänglichkeit zu beweisen - auf Kosten derer, die die Jobs verlieren.

            Mal eine dumme Frage: Warum prosperieren in Deutschland und in der Welt die Regionen am stärksten, in denen die Arbeits- und Standortkosten am höchsten sind? Etwa München, Stuttgart und Frankfurt, weltweit Tokio, New York, Shanghai. Warum saust das Kapital nicht in den deutschen Osten und nach Äthiopien? Traumhaft niedrige Ksoten, staatliche Förderung, niedrige Löhne!

            Das denkst Du. Politiker zu sein erfordert eine Menge Einsatz von Zeit und Geld.

            Richtig. Vom Steuerzahler. Stimmt es eigentlich, dass die Verfassungsbeschwerden zum Teil von Politkern kommen, die wahrscheinlich im neuen Parlament nicht vertreten wären? Das würde für mich zu meinem großen Respekt vor der Politikerkaste passen....

            Viele Grüße
            Mathias Bigge

          3. Moin!

            Wie erklärt denn der hypothetische Arbeiter dem FDPler, warum nur aufgrund seiner Nationalität der Deutsche mehr Geld bekommen soll als der Pole, und wie die deutsche Autofabrik dann gegen die polnische konkurrieren soll?

            Wie erklärt denn der "deutsche" Automobilhersteller, der deutsche Vermieter, der deutsche Tankstellenbesitzer, der deutsche Finanzbeamte, der deutsche Mobiltelefonanbieter, der deutsche Klingeltonheini, der deutsche Musikindustrielle die, gegenüber dem exterritorialen Käufer exorbitanten Preise, Steuern, Abgaben, die der deutsche Michel zahlen soll?

            Lohn wie in Polen und Miete wie in Deutschland: das geht nicht. Dummerweise sind diejenigen, die die höhere Mieten fordern und diejenigen, die unter Anführung genau Deiner nötigenden Begründung die niedrigeren Löhne zahlen wollen, genau dieselben. Wenn ich den Schwachsinn noch weiter hören muss, den mir genau die Idioten vom Bund deutscher Industrieller erzählen, dann werde ich tatsächlich hingehen und eine revolutionäre Enteignung der Dummen fordern:

            Wenn ich König von Deutschland wär:

            GESETZ ZUR VERBESSERUNG DER WIRTSCHAFTLICHEN STIMMUNG IM KÖNIGREICH DEUTSCHLAND

            §1 Veminderung des Herumheulens der Reichen
            (1) Wer Äußerungen von sich gibt, die geeignet sind die wirtschaftliche Stimmung in Deutschland zu beschädigen und entweder über
            a) mehr als das dreifache des durchschnittlichen Jahreseinkommens
            oder
            b) mehr als das dreifache des durchschnittlichen Vermögens
            verfügt, der wird mit mit einer Steuer in Höhe seines gesamten Vermögens belegt. Im Wiederholungsfall erfolgt die Ausweisung nach China oder Äthopien.

            (2) Der Wiederholungfall wird auch dann angenommen, wenn bei der Wiederholung die Voraussetzungen nach Absatz 1, a oder b nicht mehr gegeben sind.

            (3) Erfolgen die Äußerungen nach Absatz 1 zu dem Zwecke der Erhöhung des Profites durch Drückung von Löhnen, so erfolgt die Ausweisungsentscheidung sofort.

            (4) Die Entscheidung ist von den unteren Revolutionsräten auf Kreisebene (Bei Großstädten vom städtischen Bürgerrat) vorzunehmen.

            (5) Für Rechtsmittel des Deliquenten gilt das verkürzte Verfahren. Der König entscheidet nach mündlicher Hörung in einem Verfahren, bei dem der Betroffene selbst seine Verteidigungsargumente binnen einer halben Stunde mündlich darzulegen hat.

            (6) Die Ausweisung ist unverzüglich vorzunehmen, wird diese beschlossen, so ist der Deliquent unverzüglich festzusetzen. Besuche sind nicht erlaubt.

            (7) Versucht der Deliquent Vermögen zu hinterziehen, so ist er sofort zum Zwecke der Ausweisung zu inhaftieren.

            (8) Die Besteuerung betrifft sämtliche inländischen und ausländischen Vermögen. Bei einer Weigerung der Herausgabe oder Verdunklung der Existenz von Vermögenswerten ist der Deliquent in verschärfte Zwangshaft zu nehmen.

            (9) Die Deliquenten verlieren mit der Ausweisung ihre deutsche Staatsbürgerschaft und das Recht den Boden des deutschen Königreiches jemals wieder zu betreten. Auf Wunsch werden Angehörige ersten Grades mit ausgewiesen.

            [...]

            Königlicher Krakel   Königliches Siegel   Datum

            MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

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            Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
      3. Moin!

        Hammer, Feile, Säge, Schwanz benutzt man GANZ.
        Und wie macht man das beim Hammer?

        • Man fast ihn am Ende des Stiels an und nicht kurz hinter dem Kopf.
        • Man schlägt nicht oft zaghaft sondern wenige Male kräftig zu. (Sonst wird der Nagel krumm...)

        MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

        fastix®

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        Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
      4. Moin!

        Natürlich hätte die FDP mit einer absoluten Mehrheit mehr Reformen durchgeführt als es die SPD getan hat;

        Warum bekommt die FDP nicht die absolute Mehrheit, wenn Sie so gute Ideen hat, die doch der Mehrheit in einem demokratischen Staat gefallen müssten?

        dennoch muss ich die SPD verteidigen. Sie hat sich unter Schröder enorm zum positiven verändert und einige mutige und richtige Entscheidungen getroffen.

        Sie hat wirtschaftsliberale Ideen übernommen. Das sind aber genau die Ideen, die nicht die der Stammwähler der SPD sind...

        Es ist gewissermaßen (auch wenn ich die SPD nicht mag) sehr schade, dass diese Entscheidungen nicht so schnell wie gewünscht zu den gewünschten Erfolgen geführt haben

        Oh.Oh. Hatte ich nicht in der Disskussion darlegt über den Hamburger Apell dargelegt und mit Zahlen untermauert, warum und dass eben dieser Wirtschaftsliberalismus (oder Wirtschaftsdarwinismus) unter gegenwärtigen Bedingungen zu einer vermehrten Abfuhr von Kapital und letztendlich Arbeitsplätzen führt?

        und die SPD-Basis weitere Reformen blockiert hat und jetzt die Nerven verliert.

        Hat es die Basis verweigert oder war es teil aus rein politischen Gründen die derzeitige Oppsition? Welche der anstehenden und scheinbar notwendigen Reformen hat denn die CDU durchgezogen?

        Dennoch hat jeder, der in einer solchen Organisation mitgemacht hat, nur um die Vorteile der Anbiederung an das System zu geniessen, ein kleines Stück Mitschuld an den Verhältnissen, die dieses System produziert hat.

        Du darfst Dir selbst entgegnen, wenn Du einmal in einem solchen Regime gelebt hast. Warum ging eigentlich die APO den "Marsch durch die Instanzen"? Wenn Du nicht weisst, was die APO und der Marsch durch die Instanzen ist, dann frag ruhig.

        Ja, Parteien sind eigentlich nur dazu da, ihre Klientel zu verraten. (Oh Mann!)

        Erweislich ist es so. Der gemeine Wähler ist in der gegenwärtigen Gesellschaft nur als Stimmvieh interessant, nach der Wahl interessiert er erst mal keinen mehr (Zitat: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?" - wer war das?) und erst kurz vor der nächsten Wahl ist er wieder "wer". Sieht an den gegenwärtigen Wahlprogrammen. Selbst die CDU mach einen Linksruck. Das ist ein deutliches Zeichen.

        Was heisst hier "Verrat an der Arbeiterschaft"? Wenn man der Arbeiterschaft sagt, dass sie wegen der Konkurrenz von Milliarden Menschen im Ausland nicht damit rechnen kann, dass sich die Lebensverhältnisse weiter so positiv entwickeln wie in den 50ern bis 70ern, ist das dann Verrat?

        Der Verrat besteht darin, dass die Arbeiterschaft wegen der angeblichen Konkurrenz von Milliarden Menschen im Ausland erlebt, dass sich die Lebensverhältnisse negativ entwickeln.

        Dass die Abschaffung der kostenlosen Kindergarten/Horte falsch war, hat aber mittlerweile fast jede Partei eingesehen. Sieh' mal in die Wahlprogramme.

        Siehe oben. Thema "Wähler".

        Vielleicht sollten die Menschen daran denken, dass auch vieles besser geworden ist nach der Wiedervereinigung, dass es vor 1990 keine Mikrowellen und DVD-Player gab und auch niemals gegeben hätte,

        Gab es vor 1990 in der Bundesrepublik Mikrowellen und DVD-Player? Zumindest bei letzterem habe ich so meine Zweifel. Der Rest ist, mit Verlaub, Unsinn und typisch westliche Spekulation. Ich hatte mit 26 Famile, Beruf, Auto, Wohnung, Kühlschrank, Tiefkühlschrank, Farbferseher, Stereoanlage, Einbauküche, volles Bücheregal - und nicht geerbt aber auch keine Schulden.
        Wer kann dagegen anstinken?

        Dass Gesamtdeutschland in einer schwierigen Lage ist, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Wiedervereinigung so teuer war.

        Ach so. Netter unterschwelliger Versuch die hiesigen Fehler den Ossis unterzujubeln. Vor ein paar Jahrzehnten waren es die Juden, jetzt sind des die Ossis. Frage: Um welchen Betrag wurden den  die Militärausgaben nach der Wiedervereinigung gesenkt? Ich meine der kalte Krieg war doch vorbei...

        Und schließlich und endlich: Wer meint, er hätte die vorher in der Geschichte beispiellose Wiedervereinigung eines sozialistischen Staats mit einem demokratisch-martkwirtschaftlichen Staat viel viel besser gemacht als die Kohl-Regierung, der werfe den ersten Stein.

        Haha... Du willst mir nur unterstellen ich wäre ein gewaltbereiter Gegener der gar nicht vorhandenen Verfassung. Ich werde keinen Stein schmeissen. Wenn ich dazu auffordere die Guilotinen auf die Straße zu rollen, dann auf der Grundlage von Beschlüssen eines ordentlich gewählten Revolutionsrates.

        Sollten die Menschen, weil nicht alles perfekt gelaufen ist und Fehler gemacht wurden, die Vertreter einer Partei wählen, die Unmöglichkeiten fordert und quasi verspricht, per Goldesel jedem ein Leben in Saus und Braus zu ermöglichen, wo man nicht gekündigt werden kann, 35 Stunden in der Woche arbeitet, dafür ein fürstliches Gehalt bekommt (finanziert durch die Millionärssteuer oder so), danach im dicken Auto zum eigenen Haus in idyllischer Landschaft fährt, nach etwas Entspannung die Kinder um 19:00 aus dem Hort holt, und generell streß- und eigenverantwortungsfrei vor sich hinlebt?

        Wobei zu definieren wäre, was "ideologisch" heisst.

        Ich definiere es an Deiner eigenen unmittelbar darüberstehenden Äußerung. Du hast weder eine Ahnung vom Programm der Linkspartei, noch davon, was diese verspricht. Du erlaubst Dir aber darüber herzuziehen. Ideologie ist definitiv eine gefähliche Mischung aus Ignoranz und Rechthaberei.

        MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

        fastix®

        --
        Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
        1. Sup!

          Natürlich hätte die FDP mit einer absoluten Mehrheit mehr Reformen durchgeführt als es die SPD getan hat;
          Warum bekommt die FDP nicht die absolute Mehrheit, wenn Sie so gute Ideen hat, die doch der Mehrheit in einem demokratischen Staat gefallen müssten?

          Weil die Leute lieber die einfachen Versprechungen der Demagogen glauben als sich mit der Komplexität und Verfahrenheit der Realität auseinanderzusetzen.
          Wenn Dir Politiker A sagt: "Eigentlich haben wir genug Geld, wir brauchen nur die Millionärssteuer, und schon geht's bergauf." und Politiker B: "Wir sind am Ende, alle müssen sparen, Besserung ist erst nach schmerzhaften Umstellungen in Sicht." - wem willst Du dann lieber glauben?

          Sie hat wirtschaftsliberale Ideen übernommen. Das sind aber genau die Ideen, die nicht die der Stammwähler der SPD sind...

          Warum meinst Du, hat Schröder das gemacht? Meine Theorie: Weil er eingesehen hat, das es nicht anders ging. Andere Theorie: Weil er ein Agent der FDP war, der sich durch die JuSos und die SPD hochgekämpft hat, um neoliberale Inhalte in einer SPD-Regierung durchzusetzen. Welche Theorie findest Du realistischer?

          Es ist gewissermaßen (auch wenn ich die SPD nicht mag) sehr schade, dass diese Entscheidungen nicht so schnell wie gewünscht zu den gewünschten Erfolgen geführt haben
          Oh.Oh. Hatte ich nicht in der Disskussion darlegt über den Hamburger Apell dargelegt und mit Zahlen untermauert, warum und dass eben dieser Wirtschaftsliberalismus (oder Wirtschaftsdarwinismus) unter gegenwärtigen Bedingungen zu einer vermehrten Abfuhr von Kapital und letztendlich Arbeitsplätzen führt?

          Du hattest es versucht, ich glaube allerdings nicht, dass Du damit Recht hast - und auch nicht, dass Du die komplexen Zusammenhänge der Finanzwirtschaft überhaupt in einem einzigen Forum-Posting glaubhaft und schlüssig erläutern könntest.

          und die SPD-Basis weitere Reformen blockiert hat und jetzt die Nerven verliert.
          Hat es die Basis verweigert oder war es teil aus rein politischen Gründen die derzeitige Oppsition? Welche der anstehenden und scheinbar notwendigen Reformen hat denn die CDU durchgezogen?

          Die CDU hat z.B. die Steuersenkung / Unternehmenssteuerreform der SPD mitgetragen, nur mit geringen Änderungen. Die SPD konnte im übrigen alle nicht im Bundesrat zustimmungspflichtigen Gesetze allein entschliessen, und zu Anfang der Regierungszeit (die ersten Jahre) hatte sie auch noch die Mehrheit im Bundesrat, konnte also machen, was sie wollte.

          Dennoch hat jeder, der in einer solchen Organisation mitgemacht hat, nur um die Vorteile der Anbiederung an das System zu geniessen, ein kleines Stück Mitschuld an den Verhältnissen, die dieses System produziert hat.
          Du darfst Dir selbst entgegnen, wenn Du einmal in einem solchen Regime gelebt hast. Warum ging eigentlich die APO den "Marsch durch die Instanzen"? Wenn Du nicht weisst, was die APO und der Marsch durch die Instanzen ist, dann frag ruhig.

          Als jemand, der sich in diesem Forum aufgrund offener Sympathie für die Liberalen oft genug ans Bein pinkeln lassen darf, bin ich mir ziemlich sicher, ich wäre auch in einem anderen System nicht unbedingt Anhänger der Mehrheits-Einheits-Regierungs-Partei gewesen.
          Warum die ehemaligen Anhänger der APO schließlich den "Marsch durch die INSTITUTIONEN (nicht Instanzen, so'n Pech, Captain Geschichtswissen...)" machten, musst Du sie selbst fragen. Es wird allerdings behauptet, sie seien nicht ganz glücklich darüber gewesen, was ihre Eltern im Weltkrieg angestellt haben und wie diese damit umgegangen seien. Auch habe ihnen das gesellschaftliche System in den 60er/70ern nicht besonders gut gefallen.

          Ja, Parteien sind eigentlich nur dazu da, ihre Klientel zu verraten. (Oh Mann!)
          Erweislich ist es so. Der gemeine Wähler ist in der gegenwärtigen Gesellschaft nur als Stimmvieh interessant, nach der Wahl interessiert er erst mal keinen mehr (Zitat: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?" - wer war das?) und erst kurz vor der nächsten Wahl ist er wieder "wer". Sieht an den gegenwärtigen Wahlprogrammen. Selbst die CDU mach einen Linksruck. Das ist ein deutliches Zeichen.

          Der gemeine Wähler hat ja die Gelegenheit, sich einer Partei anzuschließen und Einfluß zu nehmen. Wenn er das nicht macht, ist er natürlich irgendwo schon nur alle paar Jahre wirklich interessant für die Parteien, das stimmt schon.

          Was heisst hier "Verrat an der Arbeiterschaft"? Wenn man der Arbeiterschaft sagt, dass sie wegen der Konkurrenz von Milliarden Menschen im Ausland nicht damit rechnen kann, dass sich die Lebensverhältnisse weiter so positiv entwickeln wie in den 50ern bis 70ern, ist das dann Verrat?
          Der Verrat besteht darin, dass die Arbeiterschaft wegen der angeblichen Konkurrenz von Milliarden Menschen im Ausland erlebt, dass sich die Lebensverhältnisse negativ entwickeln.

          Die Konkurrenz im Ausland ist also nur "angeblich"? Eine Erfindung der bösen Kapitalisten? Kleidung aus China, DVD-Player aus Taiwan, Weizen aus Afrika - alles erfunden? *lol*

          Dass Gesamtdeutschland in einer schwierigen Lage ist, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Wiedervereinigung so teuer war.
          Ach so. Netter unterschwelliger Versuch die hiesigen Fehler den Ossis unterzujubeln. Vor ein paar Jahrzehnten waren es die Juden, jetzt sind des die Ossis. Frage: Um welchen Betrag wurden den  die Militärausgaben nach der Wiedervereinigung gesenkt? Ich meine der kalte Krieg war doch vorbei...

          Von 1990 bis 2000 um ca. 21%:

          http://www.sipotec.net/redesign/Start/Grafik/G_010.html

          Dabei ist das Verteidigungsbudget der Bundesrepublik im Vergleich Etat für Soziales schon lächerlich gering. Es beträgt nur ca. 5% der Sozialausgaben:

          http://www.destatis.de/basis/d/fist/fist03_1.php

          Noch Fragen?

          Und schließlich und endlich: Wer meint, er hätte die vorher in der Geschichte beispiellose Wiedervereinigung eines sozialistischen Staats mit einem demokratisch-martkwirtschaftlichen Staat viel viel besser gemacht als die Kohl-Regierung, der werfe den ersten Stein.

          Haha... Du willst mir nur unterstellen ich wäre ein gewaltbereiter Gegener der gar nicht vorhandenen Verfassung. Ich werde keinen Stein schmeissen. Wenn ich dazu auffordere die Guilotinen auf die Straße zu rollen, dann auf der Grundlage von Beschlüssen eines ordentlich gewählten Revolutionsrates.

          ;-)

          Wobei zu definieren wäre, was "ideologisch" heisst.
          Ich definiere es an Deiner eigenen unmittelbar darüberstehenden Äußerung. Du hast weder eine Ahnung vom Programm der Linkspartei, noch davon, was diese verspricht. Du erlaubst Dir aber darüber herzuziehen. Ideologie ist definitiv eine gefähliche Mischung aus Ignoranz und Rechthaberei.

          Ich wollte mich ja über das s.g. Programm der s.g. Linkspartei informieren, aber die Linkspartei hat nichtmal eine Internetseite http://www.linkspartei.de/, und auch die WASG http://www.wasg.de/ hat ihren Namen irgendwie blöd gewählt.

          Und unter http://www.wahlalternative-asg.de/103.0.html?&[res=1280] sind nur einige klägliche Papierchen, die sich zudem schlecht abgeschrieben und notdürftig "verlinkst" anhören.

          Gruesse,

          Bio

          --
          Never give up, never surrender!!!
  3. *seufz*

    rechts und links sind alle wahnsinnig und in der mitte unfähig.

    gruss

    --
    no strict;
    no warnings;
    "May I introduce you to OSX. It even runs on cheap intel hardware."
    "I doubt that. It could run on cheap intel hardware, but Apple will restrict to expensive Apple hardware, which consists of cheap Intel hardware."
    1. Sup!

      rechts und links sind alle wahnsinnig und in der mitte unfähig.

      Ja, alle sind unfähig. Beweis: Deutschland gehört immer noch zu den führenden Industrienationen und hat einen der höchsten Lebensstandards der Welt.

      Wir brauchen unbedingt jemanden, der uns aus diesem Jammertal herausführt?!?

      Gruesse,

      Bio

      --
      Never give up, never surrender!!!
      1. Hallo,

        Wir brauchen unbedingt jemanden, der uns aus diesem Jammertal herausführt?!?

        ein segelflieger fliegt auch noch eine lange zeit, nachdem es von einem motorflugzeug in die luft gezogen wurde. aber irgendwann beginnt es zwangsläufig den abstieg, weil es nicht anders geht.

        gruss

        --
        no strict;
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        "May I introduce you to OSX. It even runs on cheap intel hardware."
        "I doubt that. It could run on cheap intel hardware, but Apple will restrict to expensive Apple hardware, which consists of cheap Intel hardware."
        1. Sup!

          Wir brauchen unbedingt jemanden, der uns aus diesem Jammertal herausführt?!?

          ein segelflieger fliegt auch noch eine lange zeit, nachdem es von einem motorflugzeug in die luft gezogen wurde. aber irgendwann beginnt es zwangsläufig den abstieg, weil es nicht anders geht.

          Der "Motorflieger" wäre dann aber die CDU.

          Gruesse,

          Bio

          --
          Never give up, never surrender!!!
          1. Hallo,

            Der "Motorflieger" wäre dann aber die CDU.

            welcher aber gerade wie auch alle anderen, nicht flugtauglich ist.

            gruss

            --
            no strict;
            no warnings;
            "May I introduce you to OSX. It even runs on cheap intel hardware."
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  4. moin :)

    Ich frage mich manchmal, wie dämlich die Wähler der neuen Linkspartei eigentlich sind, dass sie meinen, ein neuer Name würde die Strukturen ändern.

    Und warum sollten die Strukturen überhaupt geändert werden?
    Schonmal ins letzte Wahlprogramm der PDS - äh Linken - ach egal geschaut?
    Finde ich Ganztagsschulen schlecht? Einen gesicherten Platz im Kindergarte für mein Kind? Eigentlich nicht so sehr...
    Meines Erachtens is die PDS keine geeignete Regierungspartei - aber als starke Opposition sind sie sicherlich klasse :)
    Warum nicht auch mal einen Linksruck in der Gesellschaft?
    Weniger Bürokratie, gerechtere Steuern, mehr Familienfreundlichkeit - ich finde das würde unserem Land gar nicht so schlecht tun!

    Und wenn wir uns dazu aufraffen könnten, die Vergangenheit einer Partei in den Hintergrund und deren aktuellen Grundsätze in den Vordergrund zu stellen, könnte man einer linken Opposition den Rücken stärken.

    Haben die Leute denn alle einen an der Murmel, dass nur durch einen neuen Namen plötzlich doppelt so viele Leute die SED-Nachfolgepartei (+ Selbstdarsteller Lafontaine) wählen? Wie kurz muss ein kollektives Gedächtnis denn sein, dass sowas passieren konnte?

    Kurz genug anscheinend ;) Wie gesagt.. diese gesellschaftliche Amnesie kann für den Neuanfang nur gut sein!

    Ich finde: weniger "Volksparteien" - mehr  Pumukel

    liebe Grüße aus Berlin
    lina-

    --
    Self-Code: ie:% fl:( br:^ va:) ls:/ fo:| rl:( ss:) de:] js:| mo:)
    1. Sup!

      Ich frage mich manchmal, wie dämlich die Wähler der neuen Linkspartei eigentlich sind, dass sie meinen, ein neuer Name würde die Strukturen ändern.
      Und warum sollten die Strukturen überhaupt geändert werden?
      Schonmal ins letzte Wahlprogramm der PDS - äh Linken - ach egal geschaut?
      Finde ich Ganztagsschulen schlecht? Einen gesicherten Platz im Kindergarte für mein Kind? Eigentlich nicht so sehr...

      Das fordern auch andere Parteien. Schon mal in deren Wahlprogramm geschaut?

      Meines Erachtens is die PDS keine geeignete Regierungspartei - aber als starke Opposition sind sie sicherlich klasse :)

      Eine Opposition, die unrealistische Sachen fordert, ist eine Plage. Sie macht die Leute neidisch und ärgerlich und zieht damit die ganze Gesellschaft runter.

      Warum nicht auch mal einen Linksruck in der Gesellschaft?

      Mit dem gleichen Null-Argument könnte man auch einen Rechtsruck fordern. Auch mal.

      Weniger Bürokratie, gerechtere Steuern, mehr Familienfreundlichkeit - ich finde das würde unserem Land gar nicht so schlecht tun!

      Dafür kann man doch die FDP wählen - da braucht man keine verwirrten WASG-PDS-Leutchen. Schon mal das Wahlprogramm gelesen? Z.B. http://files.liberale.de/wechsellexikon_Sozialpolitik.pdf ab Seite 292?

      Und wenn wir uns dazu aufraffen könnten, die Vergangenheit einer Partei in den Hintergrund und deren aktuellen Grundsätze in den Vordergrund zu stellen, könnte man einer linken Opposition den Rücken stärken.

      Wenn man der Opposition den Rücken stärkt, verhindert man - mittlerweile bin ich der Meinung - nur, dass die Regierung vernünftig regieren kann. Es ist doch regelmäßig so, dass die Regierung die Mehrheit im Bundesrat verliert, weil die Menschen in den Landtagswahlen "der Opposition den Rücken stärken". Dadurch wird jegliche Regierungsarbeit immer wieder blockiert, egal wer regiert, denn die Menschen sind immer unzufrieden. Das kann's doch nicht sein.

      Kurz genug anscheinend ;) Wie gesagt.. diese gesellschaftliche Amnesie kann für den Neuanfang nur gut sein!

      Vergessen von Vergangenheit wird in Deutschland aber nicht gern gesehen.

      Lustig ist sie schon, die Frau Pau, aber ob ein Ex-Mitglied des Zentralkomitees der FDJ unsere Gesellschaft retten kann...

      Gruesse,

      Bio

      --
      Never give up, never surrender!!!
      1. moin :)

        Das fordern auch andere Parteien. Schon mal in deren Wahlprogramm geschaut?

        Klar - eben in den mir wichtigen Punkten unterscheiden die sich alle nicht!

        Eine Opposition, die unrealistische Sachen fordert, ist eine Plage. Sie macht die Leute neidisch und ärgerlich und zieht damit die ganze Gesellschaft runter.

        Eine, die ert blockt und dann das gleiche umsetzen will, wenn sie an der "Macht" ist ebenso... *find*

        Warum nicht auch mal einen Linksruck in der Gesellschaft?
        Mit dem gleichen Null-Argument könnte man auch einen Rechtsruck fordern. Auch mal.

        1:0 für dich - da kann ich nix gegen sagen! (ausser meiner persönlichen Meinung, dass mir ein Linksruck besser gefällt)

        Dafür kann man doch die FDP wählen - da braucht man keine verwirrten WASG-PDS-Leutchen. Schon mal das Wahlprogramm gelesen? Z.B. http://files.liberale.de/wechsellexikon_Sozialpolitik.pdf ab Seite 292?

        Gelesen hab ich das noch nicht. Aber die FDP hat mir in ihrer ganzen Geschichte immer zu sehr ihr Fähnchen in den Wind gehalten...
        .oO(*g* jetzt argumentiere ich schon fast gegen mich "Vergangenheit ruhen lassen und aktuelle Grundsätze betrachten".... ich glaub ich werd mir die FDP mal anschaun *g*)
        btw, wär ich 98 fast mal Mitglied der FDP in Berlin geworden *kicher*

        Wenn man der Opposition den Rücken stärkt, verhindert man - mittlerweile bin ich der Meinung - nur, dass die Regierung vernünftig regieren kann. Es ist doch regelmäßig so, dass die Regierung die Mehrheit im Bundesrat verliert, weil die Menschen in den Landtagswahlen "der Opposition den Rücken stärken". Dadurch wird jegliche Regierungsarbeit immer wieder blockiert, egal wer regiert, denn die Menschen sind immer unzufrieden. Das kann's doch nicht sein.

        Das sehe ich ein wenig anders.
        Klar hast du mit der Situation erstmal recht. Aber warum, frage ich mich, kommt das so zustande? Es gibt halt nur zwei große Parteien, die die Sitze relativ gleichmäßig untereinander verteilen (die Mehrheiten sind ja nicht so riesig). Und genau in diesem Verhältnis kann gut geblockt werden.
        Wenn nun aber mehr Parteien die Sitze unter sich aufteilen, können auch die "Kleinen" entscheidend mitwirken.
        Die beiden großen Volksparteien versuchen sich momentan nur gegenseitig auszubooten (das wird mit einem Regierungswechsel auch nicht anders werden, fürchte ich). Schon bei der letzten Wahl konnte ich keine großen Unterschiede in den Programmen finden...

        Vergessen von Vergangenheit wird in Deutschland aber nicht gern gesehen.

        Das ist ein anderes Thema zu dem ich mich immer wieder gern kontrovers äussere!

        Lustig ist sie schon, die Frau Pau, aber ob ein Ex-Mitglied des Zentralkomitees der FDJ unsere Gesellschaft retten kann...

        Warum nicht? Jeder Mensch lernt dazu und kann seine (und andere) Meinungen ändern. Sie ist eine Reformerin in der PDS - und genau das finde ich toll und unterstützenswert!
        Wenn die PDS wirklich oben mitspielen will, braucht sie freilich noch einiges an Reform und Umdenken!

        liebe Grüße aus Berlin
        lina-

        --
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        1. Sup!

          Eine Opposition, die unrealistische Sachen fordert, ist eine Plage. Sie macht die Leute neidisch und ärgerlich und zieht damit die ganze Gesellschaft runter.
          Eine, die ert blockt und dann das gleiche umsetzen will, wenn sie an der "Macht" ist ebenso... *find*

          Die FDP hat neulich noch dem Informationsfreiheitsgesetz zugestimmt, also nicht "aus Prinzip" blockiert. Auch ist die FDP IMHO die einzige Partei, wo es keinen s.g. "Fraktionszwang" bei Abstimmungen gibt. Allerdings muss ich zugeben, dass auch die Grünen IMHO nicht immer so blockieren - blockieren tun hauptsächlich die s.g. "Volksparteien". Aber für die bin ich ja auch gar nicht.

          Mit dem gleichen Null-Argument könnte man auch einen Rechtsruck fordern. Auch mal.
          1:0 für dich - da kann ich nix gegen sagen! (ausser meiner persönlichen Meinung, dass mir ein Linksruck besser gefällt)

          Yes! Strike! I scored! ;-)

          Dafür kann man doch die FDP wählen - da braucht man keine verwirrten WASG-PDS-Leutchen. Schon mal das Wahlprogramm gelesen? Z.B. http://files.liberale.de/wechsellexikon_Sozialpolitik.pdf ab Seite 292?
          Gelesen hab ich das noch nicht. Aber die FDP hat mir in ihrer ganzen Geschichte immer zu sehr ihr Fähnchen in den Wind gehalten...
          .oO(*g* jetzt argumentiere ich schon fast gegen mich "Vergangenheit ruhen lassen und aktuelle Grundsätze betrachten".... ich glaub ich werd mir die FDP mal anschaun *g*)

          Tja, das ist eine leidige Geschichte mit dem "Fähnchen in den Wind halten"... ist nicht so leicht als kleine Partei... sieht man ja auch an den Grünen, die sind ja auch schon mal unter die Räder gekommen, haben sogar ihren Anti-Militarismus über Bord geworfen... das ist halt die Crux mit der "Realpolitik".
          Aber wir arbeiten daran. Die Jungen Liberalen Bayern fordern z.B., dass der Bundesparteitag der FDP einem Koalitionsvertrag der Führungsspitze zustimmen muss, damit dieser gültig wird, damit nicht die Funktionäre an der Spitze allein wieder irgendwas vereinbaren können, was der Partei insgesamt nicht passt. "Alles wird gut!" ;-)

          btw, wär ich 98 fast mal Mitglied der FDP in Berlin geworden *kicher*

          Kannst Du ja immer noch. Oder aber, Du wirst erst nur Mitglied der JuLis, wenn Du unter 35 bist. Aber ich muss Dich warnen: Die JuLis sind *alle schwul*. <-- Gängiges Vorurteil, stimmt aber nur teilweise ;-)

          Wenn man der Opposition den Rücken stärkt, verhindert man - mittlerweile bin ich der Meinung - nur, dass die Regierung vernünftig regieren kann. Es ist doch regelmäßig so, dass die Regierung die Mehrheit im Bundesrat verliert, weil die Menschen in den Landtagswahlen "der Opposition den Rücken stärken". Dadurch wird jegliche Regierungsarbeit immer wieder blockiert, egal wer regiert, denn die Menschen sind immer unzufrieden. Das kann's doch nicht sein.

          Das sehe ich ein wenig anders.
          Klar hast du mit der Situation erstmal recht. Aber warum, frage ich mich, kommt das so zustande? Es gibt halt nur zwei große Parteien, die die Sitze relativ gleichmäßig untereinander verteilen (die Mehrheiten sind ja nicht so riesig). Und genau in diesem Verhältnis kann gut geblockt werden.
          Wenn nun aber mehr Parteien die Sitze unter sich aufteilen, können auch die "Kleinen" entscheidend mitwirken.
          Die beiden großen Volksparteien versuchen sich momentan nur gegenseitig auszubooten (das wird mit einem Regierungswechsel auch nicht anders werden, fürchte ich). Schon bei der letzten Wahl konnte ich keine großen Unterschiede in den Programmen finden...

          Wir sind insofern einer Meinung, als dass ich auch der Meinung bin, die Leute sollten mehr die kleinen Parteien wählen (FDP/Grüne) und weniger die Großen, weil die Großen auch immer merkwürdige Positionen haben, die Ergebnis sehr vieler innerparteilicher Kompromisse sind.

          Eigentlich sollten sich die Grünen und die FDP verbünden und sich weniger gegenseitig fertigmachen, und mehr auf den Großen rumhacken.

          Vergessen von Vergangenheit wird in Deutschland aber nicht gern gesehen.
          Das ist ein anderes Thema zu dem ich mich immer wieder gern kontrovers äussere!

          Ich auch - bekommt mir aber nicht immer gut. ;-)

          Lustig ist sie schon, die Frau Pau, aber ob ein Ex-Mitglied des Zentralkomitees der FDJ unsere Gesellschaft retten kann...
          Warum nicht? Jeder Mensch lernt dazu und kann seine (und andere) Meinungen ändern. Sie ist eine Reformerin in der PDS - und genau das finde ich toll und unterstützenswert!

          Gysi ist übrigens ein pervers guter Redner. Ich habe ihn mal live in Münster gesehen. Die Leute waren begeistert, obwohl er in jedem dritten Satz IMHO totalen Quatsch erzählt hat. Ich hatte das Gefühl, das hat, weil die 2 Sätze dazwischen absolut logisch waren, außer mir niemand gemerkt... es war fast unheimlich.

          Gruesse,

          Bio

          --
          Never give up, never surrender!!!
      2. hi,

        Meines Erachtens is die PDS keine geeignete Regierungspartei - aber als starke Opposition sind sie sicherlich klasse :)

        Eine Opposition, die unrealistische Sachen fordert, ist eine Plage. Sie macht die Leute neidisch und ärgerlich und zieht damit die ganze Gesellschaft runter.

        diese gefahr vermochte ich in der vergangenheit bei der "reinen PDS" noch kaum zu sehen - die hat keiner dermaßen ernst genommen.

        bei der "linkspartei" und insbesondere mit der gallionsfigur lafontaine mag sich das jetzt vielleicht ändern.

        gruß,
        wahsaga

        --
        /voodoo.css:
        #GeorgeWBush { position:absolute; bottom:-6ft; }
  5. Als einer der Leute, die nach Deiner Auffassung alle einen an der Murmel haben, sehe ich mich vor dem Problem, dass mir so langsam die Alternativen ausgehen:

    SPD + Grüne: Denen habe ich lange die Stange gehalten. Jahr für Jahr. Immer wieder. Aber inzwischen haben sie einfach zu viel Mist gebaut, als dass ich sie guten Gewissens weiter wählen könnte.

    CDU/CSU: Erschienen mir eine Zeitlang fast als Alternative, und ich dachte mir, vielleicht ist die Merkel ja gar nicht sooooo schlecht.
    Aber sie haben es dann binnen Wochen geschafft, mich vom Gegenteil zu überzeugen.

    FDP: Steuersenkung für alle! Juchuu. Aber wer bitte soll das finanzieren? Wenns konkret wird, kommt mir die FDP genauso unkonkret wie die CDU/CSU oder SPD daher (wenn auch zugegeben mit einem anderen Programm)

    Als einzige Möglichkeit, meinem Unmut über das politische Chaos Luft zu machen, bleibt eigentlich nur, was ganz anderes zu wählen.
    Rechte Parteien a la REP/NPD kommen schon aus Überzeugung nicht in Frage, hingegen Lafontaine FAND ich zumindest mal halbwegs vernünftig (dass er inzwischen machtgeil geworden ist, ist sicher richtig, aber das ist jeder andere Politiker auch), und bisher habe ich noch keinen völlig groben Unfug von WASG/PDS gehört.
    Ein wirklich sinnvolles Konzept haben sie auch nicht, aber diese Eigenschaft teilen sie sich mit den "großen".
    Also denke ich, man sollte denen zumindest mal die Chance geben, was besser zu machen. Die übrigen Parteien haben bereits gezeigt, dass sie's nicht können und scheiden für mich aus.

    1. Sup!

      FDP: Steuersenkung für alle! Juchuu. Aber wer bitte soll das finanzieren? Wenns konkret wird, kommt mir die FDP genauso unkonkret wie die CDU/CSU oder SPD daher (wenn auch zugegeben mit einem anderen Programm)

      Als FDPler kann ich Dir das natürlich erklären:

      Heute gibt es theoretisch einen Spitzensteuersatz von 42% auf das Einkommen über ein paar Zigtausend Euro. Natürlich hat niemand Lust, das zu bezahlen, darum kauft man z.B. Anteile von Tankern in Taiwan. Die "Verluste" durch diese Investition schreibt man dann von der Steuer ab, d.h., man kriegt dafür, dass man diese Investition tätigt, Teile der Steuer erlassen. Man zahlt also faktisch keine Steuern und kann sein ganzes Geld behalten, wenn man es schnell genug ausgibt. Später, wenn man die Anteile wieder verkauft, muss man dann einen geringeren Steuersatz zahlen als den Einkommensteuersatz. Man spart also Steuern, der Staat verliert Einnahmen.
      Der deutsche Staat hat natürlich nichts davon, wenn man in Tanker in Taiwan investiert, es ergibt also keine Sinn, dass man auch Investitionen in Taiwan abschreiben kann.

      Diese Abschreibungsmöglichkeiten will die FDP darum sämtlich abschaffen, so dass auch Großverdiener wieder Steuern zahlen.
      Dadurch werden die Steuerreinnahmen steigen, auch wenn die Steuersätze etwas abgesenkt werden. So einfach ist das.

      Gruesse,

      Bio

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      Never give up, never surrender!!!
      1. Moin,

        Diese Abschreibungsmöglichkeiten will die FDP darum sämtlich abschaffen, so dass auch Großverdiener wieder Steuern zahlen.
        Dadurch werden die Steuerreinnahmen steigen, auch wenn die Steuersätze etwas abgesenkt werden. So einfach ist das.

        Und du glaubst tatsächlich, dass das funktioniert? Unser marodes Steuersystem wird immer Schlupflöcher lassen, für die, die es sich leisten können, sie zu finden.
        Ganz abgesehen davon, der Unternehmer, der nun seine Abschreibungsmöglichkeit in China nicht mehr hat, verlegt dann eben gleich seine ganze Firma nach Polen, da ist das mit den Steuern alles viel einfacher, so einen Firlefanz wie Sozialabgaben und streikende Arbeiter braucht er da auch nicht mehr befürchten.

        Um das zu verhindern, wäre eine Rundrum-Sanierung des Steuer-Systems nötig, aber das wird sich keine Partei trauen, weil sie damit klar die Lobbyisten gegen sich hätte.

        1. Hi Jörg,

          nach Polen, […] streikende Arbeiter braucht er da auch nicht mehr befürchten.

          Anfang der 80er, Solidarność, Lech Wałęsa, wir erinnern uns? ;-)

          Live long and prosper,
          Gunnar

          --
          „Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwerben.“ (Albert Einstein)
        2. Sup!

          Diese Abschreibungsmöglichkeiten will die FDP darum sämtlich abschaffen, so dass auch Großverdiener wieder Steuern zahlen.
          Dadurch werden die Steuerreinnahmen steigen, auch wenn die Steuersätze etwas abgesenkt werden. So einfach ist das.

          Und du glaubst tatsächlich, dass das funktioniert? Unser marodes Steuersystem wird immer Schlupflöcher lassen, für die, die es sich leisten können, sie zu finden.

          Weil das Steuersystem marode ist, soll es ja erneuert komplett erneuert werden.
          Natürlich könnte auch eine neues Steuersystem Löcher haben, so wie auch neue Software Löcher hat; dennoch ist es wahrscheinlich, dass diese Löcher weniger und die vorhandenen kleiner sind, weil beim Entwurf des neuen Systens das Designziel "Schlupflochfreiheit" vorhanden war.

          Ganz abgesehen davon, der Unternehmer, der nun seine Abschreibungsmöglichkeit in China nicht mehr hat, verlegt dann eben gleich seine ganze Firma nach Polen, da ist das mit den Steuern alles viel einfacher, so einen Firlefanz wie Sozialabgaben und streikende Arbeiter braucht er da auch nicht mehr befürchten.

          Sachte sachte...
          1. Ist nicht jeder Besserverdienende in Deutschland Unternehmer. Manager sind z.B. meist auch nur Angestellte. Es hat also nur ein ganz kleiner Bruchteil von Leuten die Möglichkeit, eine Firma nach China umzuziehen.
          2. Wäre ein potentieller Polen-Umzug ein Risiko, das nicht jeder nur deshalb eingeht, weil er Steuern zahlen muss. Firmengebäude verkaufen, in Polen neu kaufen, Maschinen transportieren, Mitarbeiter feuern, in Polen neue einstellen... alles nicht so einfach, welches Unternehmen kann sich diese personelle Diskontinuität und den Arbeitsausfall leisten? Und wenn ich mich nicht irre, gibt es auch in Polen Gewerkschaften und Streiks.
          3. Vielleicht zahlt man in Polen fast gleich viele oder höhere Steuern als Unternehmer?
          4. Wenn der Grund, nach Polen umzuziehen, das einfachere Steuersystem dort ist, dann ist das noch ein Grund mehr, unser Steuersytem zu vereinfachen.

          Um das zu verhindern, wäre eine Rundrum-Sanierung des Steuer-Systems nötig, aber das wird sich keine Partei trauen, weil sie damit klar die Lobbyisten gegen sich hätte.

          Man hat immer Lobbyisten gegen sich. Darum, und weil es einfach nicht mehr anders geht, hat mittlerweile IMHO auch kaum jemand mehr Angst davor, ein paar Lobbyisten ans Bein zu pinkeln. Die SPD hat schließlich auch mit bewundernswertem Mut ihre Reformen durchgezogen, auch wenn sie das jede Menge Zustimmung gekostet hat. Diesen Mut erwarte ich jetzt auch von der FDP.

          Gruesse,

          Bio

          --
          Never give up, never surrender!!!
      2. Hi,

        Diese Abschreibungsmöglichkeiten will die FDP darum sämtlich abschaffen, so dass auch Großverdiener wieder Steuern zahlen.

        das ist genau einer Punkte, die mir bei der FDP auf die Nerven gehen, die Unehrlichkeit.

        Selbstverstaendlich zahlen Grossverdiener auch heute Steuern, wenn auch zum Glueck nicht die Hoechstsaetze - dank des "wundervollen" Berufszweigs des Steuerberaters.

        Neben dem o.g. Zynismus nervt mich am FDPler auch die Sache mit dem Bankgeheimnis, also dass die Vollziehbarkeit von Steuern dem Fiskus verunmoeglicht wird und Stuergerechtigkeit so bei Millionen von Steuerhinterziehern allgemein unmoeglich gemacht wird.

        Und natuerlich der schwule und substanzarme Guido, der nervt auch.

        Gruss,
        Ludger

        1. Und natuerlich der schwule und substanzarme Guido, der nervt auch.

          Ludger,
          Dass der nervt, hat aber rein gar nichts mit seiner sexuellen Präferenz zu tun.

          Es gibt auch Heteros, die nerven. Dazu gehören die, die bei jeder unpassenden Gelegenheit hervorheben, dass sie außer ihrer Präferenz keine andere gelten lassen.

          Live long and prosper,
          Gunnar

          --
          „Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwerben.“ (Albert Einstein)
          1. Hi,

            Dass der nervt, hat aber rein gar nichts mit seiner sexuellen Präferenz zu tun.

            nun, die politische Wirklichkeit ist die, dass es mit Deutschland den Bach herunter geht. Und die, dass wir etliche kinderlose, mehrfachst verheiratete und auch schwule Politiker in wichtigsten politischen Positionen haben.

            Und das sind eben Leute aus der Spassgeneration, die keinen langfristigen Planungshorizont kennen und fuer die das Jetzt das ein und alles ist.

            Und darauf lohnte es sich m.E. bei Guido durchaus mal hinzuweisen. Wegen mangelnder Serioesitaet und Beliebigkeit und Wertelosigkeit und so...

            Gruss,
            Ludger

    2. Hallo,

      und bisher habe ich noch keinen völlig groben Unfug von WASG/PDS gehört.

      Öhm ja, wenn Du "ich verspreche mal allen das blaue vom Himmel, ich hab zwar keine Ahnung wie ich das finanzieren werde, notfalls fahre ich dafür halt mal den ganzen Staat so schnell wie möglich an die Wand, hauptsache, es geht den Leuten 4 Jahre gut" nicht als Unfug bezeichnest, gebe ich Dir recht.

      Sorry, aber *jede* der 4 Parteien, die jetzt als Fraktion im Bundestag vertreten sind, ist mir lieber, als die - denn diese 4 haben wenigstens einen Hauch von Realismus in ihrem Wahlprogramm (wenngleich ich auch diesen 4 nicht zutraue, genug positives zu bewirken).

      Viele Grüße,
      Christian

      1. Hi Christian,

        und bisher habe ich noch keinen völlig groben Unfug von WASG/PDS gehört.
        Öhm ja, wenn Du "ich verspreche mal allen das blaue vom Himmel, ich hab zwar keine Ahnung wie ich das finanzieren werde, notfalls fahre ich dafür halt mal den ganzen Staat so schnell wie möglich an die Wand, hauptsache, es geht den Leuten 4 Jahre gut" nicht als Unfug bezeichnest, gebe ich Dir recht.

        Worauf beziehst Du diese Auffassung?

        einen Hauch von Realismus in ihrem Wahlprogramm

        Naja, die Wahlprogramme der Altparteien, aber selbst die wurden gerade von den "Wirtschaftsweisen" wegen Nichtfinanzierparkeit der Versprechungen gegeißelt...

        Viele Grüße
        Mathias Bigge

        1. Hallo Mathias,

          Worauf beziehst Du diese Auffassung?

          Auf das, was Herr Lafontaine und Herr Gysi ständig von sich geben. Ich erinnere mich jetzt nicht genau an den Wortlaut der beiden (deswegen möchte ich auch kein Zitat anbringen). Sie haben aber ziemlich deutlich gemacht, dass sie den Staat als Umverteilungsmaschinerie [1] gewaltig ausbauen wollen und haben aber nicht genau gesagt, wie sie's finanzieren wollen. Sie haben zwar Dinge wie Vermögenssteuer genannt, aber mir kam das doch arg wie eine Milchmädchenrechnung vor - im Endeffekt wird das bei Lafontaine/Gysi IMHO darauf hinauslaufen, dass sie die Neuverschuldung in die Höhe treiben, damit es uns _kurzfristig_ besser geht - langfristig schafft das aber keine Arbeit.

          einen Hauch von Realismus in ihrem Wahlprogramm
          Naja, die Wahlprogramme der Altparteien, aber selbst die wurden gerade von den "Wirtschaftsweisen" wegen Nichtfinanzierparkeit der Versprechungen gegeißelt...

          Deswegen schrieb ich auch _Hauch_ von Realismus.

          Viele Grüße,
          Christian

          [1] Versteh mich nicht falsch: ich halte einen Sozialstaat für _sehr_ wichtig. Allerdings gehe ich von der Position aus, dass der Staat dazu da ist, auf Entwicklungen zu reagieren, die nicht wünschenswert sind, nicht jedoch um schon von vorne herein da zu sein und bei allem, was passiert, die Finger mit drin haben zu müssen.

          1. Hi Christian,

            Worauf beziehst Du diese Auffassung?
            Auf das, was Herr Lafontaine und Herr Gysi ständig von sich geben.

            Schade, ich hätte es gern genauer gewusst, da muss ich also selber nochmal nachsehen.

            [1] Versteh mich nicht falsch: ich halte einen Sozialstaat für _sehr_ wichtig. Allerdings gehe ich von der Position aus, dass der Staat dazu da ist, auf Entwicklungen zu reagieren, die nicht wünschenswert sind, nicht jedoch um schon von vorne herein da zu sein und bei allem, was passiert, die Finger mit drin haben zu müssen.

            Sowenig Staat wie möglich, möglichst viel Entfaltungsmöglichkeiten für die Menschen, da sind wir einer Meinung. Ich sehe allerdings nicht, dass die CDUFDP oder SPDGRÜNE in ihrer jeweilig letzten Regierungszeit den Staatsanteil zurückgefahren hätten, auch wenn sie sich das jetzt wieder auf die Fahnen schreiben.. Besonders die FDP trägt aktive Verantwortung für den Bürokratisierungswahn und ich empfinde sie deshalb als unehrlich. Umverteilung wäre ebenfalls nichts Neues, sie läuft auch jetzt schon, nur in die andere Richtung....

            Viele Grüße
            Mathias Bigge

            1. Hallo Mathias,

              Ich sehe allerdings nicht, dass die CDUFDP oder SPDGRÜNE in ihrer jeweilig letzten Regierungszeit den Staatsanteil zurückgefahren hätten, auch wenn sie sich das jetzt wieder auf die Fahnen schreiben..

              Ja, das stimmt. Ich sehe das aber von diesem Standpunkt: Die 4 anderen sagen zumindest, sie wollen es zurückfahren, d.h. selbst wenn sie den Staat ausweiten, wird dies sicherlich nicht in dem Maße geschehen, wie bei einer Partei, die von vorne herein sagt, dass sie den Staat ausweiten will.

              Zur FDP möchte ich eigentlich nichts sagen, außer, dass ich definitiv nicht vorhabe, sie zu wählen. ;-)

              Viele Grüße,
              Christian

  6. Hi Tobias,

    Gestern feierte die Linkspartei ihren neuen Namen standesgemäß mit dem Anklingen der Internationale. Die alten Genossen in der ersten Reihe klatschten kräftig Applaus. Volkskammerzeiten lebten wieder auf.

    Gut. Deine Position ist damit klar: "Das sind getarnte Kommmunisten und nur Idioten können die wählen." Nach jetzigen Umfragen sind es etwa 12%, die sich überlegen, zu diesen Idioten zu zählen. Wie erklärst Du Dir das?

    wie dämlich die Wähler der neuen Linkspartei eigentlich sind

    Vielleicht haben sie Probleme/Interessen, die bei den anderen Parteien nicht repräsentiert sind?

    ...die zu 80 % aus Genossen besteht, die einen Unrechtsstaat mit Mauertoten, Stasi, Folterung, Stehgefängnissen, Umweltverschmutzung propagiert haben.
    die SED-Nachfolgepartei (+ Selbstdarsteller Lafontaine)

    Im Grunde stellst Du keine Frage, sondern formulierst sehr emotional Deine Position. Dabei ist ein Grundansatz die These, dass die PDS eine getarnte SED-Nachfolgeorganisation sei, ein anderer die Ablehnung Lafontaines. Vielleicht solltest Du dabei einiges bedenken:

    • Ein beachtlicher Teil der ostdeutschen Politiker war irgendwie in das DDR-System integriert, nicht nur die PDS-Mitglieder. Nur sehr wenige Oppositionelle und Montagsdemonstranten haben erfolgreich den Weg in die Politik gefunden. Oft haben die Wähler solche Versuche nicht honoriert.

    • Die aktuelle Politik der PDS kann man konkret analysieren, die abstrakt-emotionale Ablehnung durch CDU und FDP mit "Rote-Socken-Kampagnen" und dergleichen ist bereits mehrfach gescheitert.

    • Dass Politiker wie Stoiber, Fischer, Merkel und Schröder Selbstdarsteller sind, ist ein Argument, das alle Parteien trifft, vielleicht mit Ausnahme der FDP, die unter einer eigenartigen Gesichtslosigkeit leidet. Nebenbei bemerkt: Wirklich fast unerträglich in der Sparte "Selbstdarsteller" finde ich Otto Schily.

    • Es wird heute oft so getan, als gebe es ein Allgemeininteresse in der Wirtschaftspolitik, jenseits aller konkreten sozialen Situationen. Für geplante Opfer der schicken Unsozialpolitik der etablierten Parteien stellt sich die Sache aber anders da. Da stellt sich konkret die Frage:

    Gibt es eine politische Partei, die sich für mich und meine Interessen einsetzt?

    Aus dieser Perspektive zu denken ist durchaus vernünftig und legitim, nicht nur für Lobbyisten von Banken, Landwirtschaft und diversen Unternehmerverbänden, sondern auch für die kleinen Leute.

    Die Frage:

    Wem nützt das?

    ist so alt wie die Politik und eine der wenigen Fragen, die unmittelbar hilft, politisches Handeln besser zu verstehen.

    Viele Grüße
    Mathias Bigge

    1. Sup!

      Gut. Deine Position ist damit klar: "Das sind getarnte Kommmunisten und nur Idioten können die wählen." Nach jetzigen Umfragen sind es etwa 12%, die sich überlegen, zu diesen Idioten zu zählen. Wie erklärst Du Dir das?

      Das sind die unteren 12% der IQ-Skala. Oder 6% Rechtsextreme + 6% Linksextreme ;-)

      wie dämlich die Wähler der neuen Linkspartei eigentlich sind
      Vielleicht haben sie Probleme/Interessen, die bei den anderen Parteien nicht repräsentiert sind?

      Kann kaum sein. Die CSU z.B. repräsentiert alle Leute in Bayern so gut, dass sie 60% bekommt.

      • Es wird heute oft so getan, als gebe es ein Allgemeininteresse in der Wirtschaftspolitik, jenseits aller konkreten sozialen Situationen. Für geplante Opfer der schicken Unsozialpolitik der etablierten Parteien stellt sich die Sache aber anders da. Da stellt sich konkret die Frage:

      Die etablierten Parteien machen eine Unsozialpolitik? Mit der Äußerung hast Du Dich als linker Sozialromantiker enttarnt...

      Die Frage:

      Wem nützt das?

      ist so alt wie die Politik und eine der wenigen Fragen, die unmittelbar hilft, politisches Handeln besser zu verstehen.

      "Gut ist, was mir nützt, schlecht ist, was mir schadet" (auch das St. Florians-Prinzip genannt) ist aber ein egoistisches und destruktives Prinzip. Darum ist es mit dem Stellen der tollen "Cui bono"-Frage beim Wählen nicht getan, auch nicht mit der Überlegung, welche Partei einem persönlich am meisten verspricht.
      Wenn man es mit dem Sozial-sein und der Solidarität ernst meint täte man gut daran, eine Partei zu wählen, die nicht nur die eigenen Interessen vertritt, sondern die für alle etwas erreichen will. Also nicht die WASG.

      Gruesse,

      Bio

      --
      Never give up, never surrender!!!
      1. Hi Bio,

        Nach jetzigen Umfragen sind es etwa 12%, die sich überlegen, zu diesen Idioten zu zählen. Wie erklärst Du Dir das?
        Das sind die unteren 12% der IQ-Skala.

        Du wählst die WASG!?

        • Es wird heute oft so getan, als gebe es ein Allgemeininteresse in der Wirtschaftspolitik, jenseits aller konkreten sozialen Situationen.
          Wenn man es mit dem Sozial-sein und der Solidarität ernst meint täte man gut daran, eine Partei zu wählen, die nicht nur die eigenen Interessen vertritt, sondern die für alle etwas erreichen will.

        *g*

        Viele Grüße
        Mathias Bigge

        1. Sup!

          Nach jetzigen Umfragen sind es etwa 12%, die sich überlegen, zu diesen Idioten zu zählen. Wie erklärst Du Dir das?
          Das sind die unteren 12% der IQ-Skala.
          Du wählst die WASG!?

          Ist 127 < 100?

          Gruesse,

          Bio

          --
          Never give up, never surrender!!!
          1. Hi Bio,

            Ist 127 < 100?

            Ich hatte befürchtet, dass Du das nicht weißt....

            Viele Grüße
            Mathias Bigge