Hej,
Ähm ... naja das war so allgemeine Aussage, hat man hier und da in diversen "Karrieremagazinen" (ich war jung und naiv) gelesen, hat man aber auch zu hören bekommen, wenn man sich zum Beispiel bei entsprechenden Veranstaltungen mit Menschen aus der Branche unterhalten hat.
Immerhin hat es offenbar ausgereicht, nicht wenige in dieses Berufsbild zu locken und Konkurrenz drückt ja bekanntlich den Preis.
Das mag grundsätzlich stimmen, aber der Widerspruch ist doch gerade, dass das Marktpotential erheblich größer ist als die Nachfrage für Fachkräfte in diesem Bereich. Als es Europa noch vor 6 Jahren wirtschaftlich bedeutend besser ging als heute, hat die Nachfrage dem Potential auch noch Rechnung getragen. Dem ist eben nicht mehr so.
Wer dann einsteigt, erlebt am Ende, wie das Pendel in die Gegenrichtung ausschlägt.
Natürlich, aber niemand hat damit rechnen können (wollen), dass das Pendel zusätzlich in die Gegenrichtung geschubst wurde.
Nur auf den ersten Blick, denn bei der Entwicklung der Altersstruktur muss man sich schon die Frage stellen, wer die Produkte letztendlich bezahlen soll. Was bringt dann noch eine stark wachsende Nachfrage? Ein Großteil der Kosten im Gesundheitsbereich wird schließlich von der öffentlichen Hand getragen.
Den Punkt versteh ich nicht ganz. Sprechen wir von Pharma und Medizintechnik ist es doch gerade die obere Schicht der Bevölkerungspyramide, die auch die Nachfrage begründet. Wer das bezahlen soll, ist in dem Moment egal aber das zeigt doch gerade das ein (sogar wachsender) Markt existiert.
Sprechen wir von Nahrungsmitteltechnologie ist der Markt sogar noch größer, Stichwort "Bevölkerungsexplosion in der dritten Welt".
Sprechen wir aber von Umwelttechnologie, dann ist der Umstand dass niemand bereit ist dafür zu zahlen nur ein weiteres trauriges Beispiel für die Kurzsichtigkeit unserer Gesellschaft. Im übrigen bin ich der Meinung, dass egal was es kostet, alle drei genannten Bereiche langfristig Garant für ein starkes Wachstum sein könnten.
Gesunde Menschen: Weniger Gesundheitsausgaben.
Genährte Menschen: Produktive Menschen.
Umweltschutz: Ein Gegegengewicht zu industrieller Umweltverschmutzung.
Das Problem ist, dass in diesem Bereich einmal die Gesellschaft noch nicht wirklich reif ist alles mitzutragen was sinnvoll wäre, weil ihr die Einblicke fehlen.
Was wäre denn deiner Meinung nach sinnvoll?
Die Aufklärung in der Bevölkerung ist mangelhaft. Andererseits ist es auch schwer jemanden, der in dem Bereich nicht gelehrt ist, zu vermitteln, dass bspw. Stammzellforschung oder Genfood nicht grundsätzlich schlecht ist. Daher bin ich der Meinung: "Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal die Fresse halten!" ;)
Zum anderen ist Wissenschaft in diesem Bereich _sehr_ langwierig und _sehr_teuer. Das hat nach dem Einbruch der Märkte jegliche Finanzkraft aus diesem Bereich absorbiert.
Also ist dieser Bereich unrentabel?
Kurzfristig bestimmt, langfristig nie und nimmer. Und das haben viele Staaten / Gesellschaften erkannt. Hier ist das aber noch nicht angekommen.
Fraglich! Wenn der Zug einmal abgefahren ist, fehlt auch die notwendige Infrastruktur.
Gut möglich, das nennt die Wirtschaft dann „mangelnde Mobilität der Arbeitnehmer“. ;-)
Das versteh ich nicht. Was hat das mit den Arbeitnehmern zu tun? Ohne Qualifizierung und viel wichtiger der notwendigen Expertise geht es einfach nicht.
Der Staat kann höchstens Rahmenbedingungen schaffen, auf der eine Fruchtbare Wirtschaft gedeihen kann. Machter aber auch nicht!
Was wäre denn ein vernünftiger Vorschlag, der nichts mit direkten Subventionen zu tun hat? Steuerfreibeträge für Forschung und Entwicklung?
Wäre ein Anfang, wenn auch kein sonderlich geglückter. Wenn ich ein Patentrezept hätte würde ich sehr schnell, sehr reich werden denke ich. Ich sehe die Sache so: Insbesondere die Biotechnologie hängt stark an der Entwicklung der gesamten Wirtschaft. Es muss Leute geben die die Produkte bezahlen wollen, es muss Unternehmer geben die den langen Atem besitzen auf Ergebnisse zu warten und es muss Risikokapitalgeber geben, die ihren Eintrag auch wirklich als solchen verstehen (_Risiko_Kapital) und auch darüber verfügen.
Schnelles Geld ist mehr wert als langsames, womit wir wieder bei der Marktwirtschaft wären. Schuld sind natürlich die Shareholder. ;-)
Die Heuschrecken spielen in meinen Augen eine ganz gewichtige Rolle. Aber das erstreckt sich ja auf alle Märkte und alles Wachstum. ;)
Aber wie dem auch sei, ich versteh zu wenig von Ökonomie, als dass ich qualifiziert mitreden könnte.
Beste Grüße
Biesterfeld
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"Nein! ... Nein, schneller, leichter, verführerischer die dunkle Seite ist!"