Hi,
Also sage, was Du unter Softwareentwickler verstehst oder besser, wie der Softwareentwickler sich selber versteht dann verstehe ich Dich vielleicht auch mal.
ja, die Kernfrage, die Frage nach dem Sinn des Lebens so zu sagen. War die letze offene konzeptionelle Frage, die ich mir beantworten konnte,
Ich analysiere das wie folgt.
Menschliche Kooperationsbemuehungen resultieren in einem Wirtschaftssystem, dank der wunderschoenen Erfindung des Geldes, also von konvertiblen und garantierten "Belohnungspunkten" wurde aus der Wirtschaft, also aus der Summe zwischenmenschlicher Kooperationen, die Geldwirtschaft, die uns nun alle beschaeftigt.
Geschaefte sind die Folge, die in der Realitaet stattfinden und irgendwann kam man mal auf die Idee bestimmte Ablaeufe mit den Mitteln der IT (sagen wir mal ab 1940) zu unterstuetzen. Anfaenglich kam man da mit Halbloesungen, da konnte man z.B. wichtige Rechnungsdaten speichern waehrend andere Bereiche der Realitaet wegen hoher IT-Betriebskosten (Speicherplatz und CPU-Zeit z.B.) IT-seitig keine Nachbildung erfahren haben.
So um 1975 kam der Professer Chen auf die Idee sich die Realitaet etwas genauer anzuschauen und kam mit seinem entity relationsship model, der "intellektuellen" Basis der relationalen Datenhaltung. Und da relationale Datenhaltung in Tabellen Entitaeten haelt und die Beziehungen zwischen diesen ueber Regeln implementiert, konnten auf einmal grosse und komplexe Sachverhalte nachgebaut und unterstuetzt werden. Das Aufkommen von Sequel tat ein Uebriges und der Datenzugriff wurde verglichen mit dem ISAM-Datenzugriff besser unterstuetzt. Die Geschaeftslogik liess sich nun schoen modellieren.
Und das fuehrte dazu, dass irgendwann die nachgebaute Realitaet um Sachverhalte erweitert wurde, die es in der Realitaet selbst nur noch als logische Konstrukte im Menschengehirn gibt. Oder nicht einmal mehr das.
Der Softwareentwickler sitzt da nun irgendwie mittendrin. Sein Augenmwek sollte darauf gerichtet sein die Architektur des ganzen brauchbar zu gestalten. So gibts nicht ohne Grund zurzeit solche Modewoerter wie SOA (soll wohl nach SOAP klingen) und Webservices. Man hat also so zu sagen als letztes den Austausch von Daten ueber XML sprechende Dienste optimiert.
Man muss also also IT-Fachkraft in komplexeren Umgebungen irgendwie den ganzen Mist am Laufen halten, da scheint mir Deine Ausage ein Entwickler ist Uebersetzer eines mathematischen Modells in ein anderes mathematisches Modell (die Software) nicht ausreichend.
Bestimmte Leute schwaetzen davon, dass Projektarbeit Kunst ist. Gefaellt mir auch, obwohl ich lange an eine rein ingenieursmaessig gehaltene Taetigkeit geglaubt habe.
Mir schwebt uebrigens so eine "komponentenbaiserte" Architektur vor mit so Sachen wie einem Geschaeftslogikteil und verschiedenen Kommunikationskomponenten (raus aus dem Firmennetz) und solchen Komponenten wie RDBMSe, die XML basiert kommunizieren und OODBMSe mittendrin.
Umgeben wird diese Gruppe, nennen wir sie mal back end, von Clientapplikationen wie websites ("Webapplikationen") oder "rich" Clients aus dem Hause Micro$soft an denen man manchmal nicht vorbeikommt.
Lustig und sicherlich erwaehnenswert der permanente (vielleicht auch nur vermeintliche) Interessenkonflikt zwischen ITlern und BWLern.
Gruss,
Ludger