Moin,
open source im Vergleich zur rein kommerziellen traditionellen Software
Da werden Äpfel und Birnen miteinander verglichen. Selbst bei den Fachleuten werden sicherlich die Begriffe "Open Source" und "Free Software" nicht immer streitfrei auseinander dividiert. Nimmt man dann Freeware, Shareware und Hobbyprogramme und Programmierübungen .... hinzu, dann wir das Kuddelmuddel auf der einen Seite erst recht deutlich. Bevor Du ein solches Posting absetzt, solltest Du Dir hierüber hinlänglich Gedanken machen den Teil des Vergleiches, der auf der linken Seite stehen soll, genauer und sachlicher abgrenzen. Solange Du vorbelastete Wörter wie "Frickelsoftware" benutzen willst, musst Du dir allerdings keine Gedanken über Sachlichkeit machen: du schließt sie dann und solange eh per Definition aus.
Du solltest also erstmal definieren, was Du genau unter "Open Source" verstehen willst. "Open Source" ist nun mal nicht identisch mit "kostenlos erhältlicher und für den professionellen Einsatz konzipierter Software" (Ich denke, dass Du etwas in dieser Richtung meinst). Ist man sich über die Definition im klaren, dann werden erstmal eine Reihe von Programmen, die man gern als "schlechtes" Open-Source-Beispiel nimmt, herausfallen, weil sie bestimmte Bedingungen nicht erfüllen- z.B. nicht für den kommerziellen Einsatz gedacht sind - und damit nur schwer mit kommerziellen Office-Produkten wie MS-Word o.ä. vergleichbar sind.
Dann müsstest Du bitte das konkrete Einsatzgebiet abstecken. Denn nicht jedes Open Source Produkt ist für das gleiche Marktsegment gedacht wie sein vermeintlicher (MS-)Widerpart. MS-Betriebssysteme wie z.B. Windows XP Home Edition richten sich mit Sicherheit an andere Kundenkreise als FreeBSD. Es lässt sich leicht - aber ohne Tiefsinn - herablassend über den jeweils anderen spotten, wenn der eine Eigenschaften nicht hat, die er auch gar nicht braucht.
Auch die andere Seite deines Vergleiches sollte genauer definiert werden. An deinem Begriff "kommerzielle traditionelle Software" stört mich z.B., dass mitnichten die Software traditionell zu sein hat, sonder vielmehr das Vertriebmodell gemeint ist, oder?
Und nicht zuletzt müsste Du Dir über die Ebene der Diskussion im Klaren sein. Soll eine mehr philosophische Diskussion über Freiheit geführt weren oder wollen eine betriebwirtschaftliche oder eine volkswirtschaftliche oder eine politisch orientierte Diskussion führen? Blicken wir aus der Sicht der Programmierer, der Hersteller, der Käufer oder der Anwender auf die Frage?
Kurzum: eine einleitendes Posting zu diesem Thema, das eine niveauvolle Diskussion auslösen soll, ist nicht ohne größere Vorarbeit machbar.
Viele Grüße
Swen Wacker