Walter: Welche Partitionen braucht Debian?

Hallo!

Vor einem Jahr steig ich von Windows XP um auf Linux.
Ich verwendete bisher nur eine Knoppix Harddrive Installation.

Nun würde ich gerne Debian Sarge verwenden.
Ich will Debian Sarge auf einer komplett neuen Festplatte installieren.

Die Festplatte hat 80 GB.
Es sollen auch noch FreeBSD und Windows auf die gleiche Platte kommen.

Welche Partitionen muss ich anlegen?

Ich blick mich nicht so ganz durch,
primary,  extended,  logical, boot,  swap,  ext83 oder ext83 oder 11 ?

Welche Partitionen soll ich anlegen,
was ist aus welchem Grund sinnvoll zu tun?

Welche Partitionen soll ich in welcher Größe anlegen?

Dankend grüßt Walter

  1. Hallo Walter.

    Nun würde ich gerne Debian Sarge verwenden.
    Ich will Debian Sarge auf einer komplett neuen Festplatte installieren.

    Willkommen im Club; ich habe dies bereits getan.

    Die Festplatte hat 80 GB.

    Meine ebenfalls.

    Es sollen auch noch FreeBSD und Windows auf die gleiche Platte kommen.

    Gut, FreeBSD habe ich nicht, benötige ich auch nicht.

    Welche Partitionen muss ich anlegen?

    Ich blick mich nicht so ganz durch,
    primary,  extended,  logical, boot,  swap,  ext83 oder ext83 oder 11 ?

    Im Normalfall empfehle ich eine per ext3 (aufgrund der Journaling-Funktion) formatierte logische Partition. Zumindest mein System habe ich so formatiert und fahre gut damit.
    Gegebenenfalls könntest du auch für verschiede Mountpunkte eigene Partitionen erstellen (/home/, ...)

    Welche Partitionen soll ich anlegen,
    was ist aus welchem Grund sinnvoll zu tun?

    Siehe zu obigem: [Wikipedia: Ext3]
    (Bei Fragen aller Art liefert die Wikipedia meist Antworten.)

    Welche Partitionen soll ich in welcher Größe anlegen?

    Mein System verbraucht 5 GB für die WinXP-Systempartition, ca. 35 GB für die WinXP-Programmpartition und 40 GB für Debian.
    Suche dir die Verteilung nach deinen Bedürfnissen aus.

    Einen schönen Dienstag noch.

    Gruß, Ash*feel free*ura

    --
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  2. Hallo,

    Ich blick mich nicht so ganz durch,
    primary,  extended,  logical,

    Zu diesem Punkt (der wenig mit Linux, aber viel mit der Intel x86-Architektur zu tun hat), empfehle ich Dir
    http://www.debian.org/releases/stable/i386/apbs05.html.de#id2532370

    boot,  swap,

    Dies sind Teile des spaeteren Verzeichnisbaums (swap entspricht grob der Auslagerungsdatei unter Windows und wird als Ergaenzung des Rams benutzt, um Daten aus dem Speicher auf die Festplatte auszulagern).

    ext83 oder ext83 oder 11 ?

    Dies sind Dateisystemtypen, dazu hat Ashura Dir schon das passende geschrieben.

    Welche Partitionen soll ich anlegen,
    was ist aus welchem Grund sinnvoll zu tun?

    Das Lesen des Installationshandbuchs zur gewaehlten Distribution macht immer Sinn.
    http://www.debian.org/releases/stable/installmanual

    Zur Frage, welches Schema/Konzept du verfolgen solltest, empfehle ich Dir Anhang B dieses Dokuments.

    Gruss
    Thomas

  3. Hi!

    Es sollen auch noch FreeBSD und Windows auf die gleiche Platte kommen.

    Na, wenn Du meinst, daß es sinnvoll ist, drei Systeme auf einer Festplatte zu installieren...

    Welche Partitionen muss ich anlegen?

    Also zu Linux wurde dir ja schon einiges gesagt.
    Ich würde dem noch hinzufügen, daß ich empfehlen würde, lieber mehrere Partitionen als zu wenig zu erstellen. Du brauchst im Prinzip nur eine swap-Partition und eine für die Daten, aber sinnvollerweise sollte man mehr anlegen. Ich würde eine /boot-Partition anlegen und eine /usr-Partition, die ich anschliessend readonly mounten würde. Das gibt dir einen Teil mehr Sicherheit. Die wichtigen Daten können so nicht irgendwie gekillt werden. Für /var und was sonst noch so veränderliche Daten enthält, lege ich eine eigene Partition an. /root kommt auf eine eigene Partition, die /home-Verzeichnisse, usw..
    Sollte dann z.B. mal der Partition mit den /home-Verzeichnissen was passieren, so funktioniert die /root-Partition noch, ich komme noch an die essentiellen Tools zur Systemverwaltung und Reparatur, usw..

    Welches Dateisystem du benutzt, daß kommt drauf an, was du machen willst. In jedem Fall würde ich zu einem Journaling-FS raten, sprich Ext3 oder ReiserFS.
    Wenn du viele kleine Files auf deiner Platte lagern willst (z.B. wenn du einen Newsserver aufsetzt), dann würde ich zu Reiser raten. Ansonsten wohl eher zu Ext3.

    Tja und beim BSD-System wird es dann noch ein wenig komplizierter. Da mußt du nicht nur Partitionen anlegen. Die Partitionen werden alle noch in Slices aufgeteilt...

    BTW: Wieso willst Du denn eigentlich Debian installieren? Ich schätze, da könnte es schon bei der Installation zu einigen Problemen kommen, wenn man sich noch nicht so wirklich mit dem System auskennt. Ein Beispiel wären halt die Partitionen, wo du jetzt hängst...
    Vielleicht solltest Du besser zu Ubuntu greifen. Da hast Du dann auch ein stabiles Debiansystem. Der Vorteil dabei ist allerdings, daß es leichter zu installieren ist. Damit kommen auch Nonprofis klar.
    (Ein weiterer Vorteil von Ubuntu wären die festen Releasezeiten.)
    Eventuell solltest Du da mal einen Blick drauf werfen, ob das was für dich ist.

    Ansonsten kann ich dir nur raten, in die Howtos und FAQs zu schauen. Auf den CDs zu deinem Debian wird sicher alles drauf sein. Ansonsten kannst du aber natürlich auch googlen...
    Ich weiß jetzt nicht, wie das Ding sich nennt, aber es gibt da ein Howto zu den Partitionen. Da steht eigentlich alles drin, was Du wissen mußt.

    Gruß, rob

    1. Hallo rob.

      BTW: Wieso willst Du denn eigentlich Debian installieren? Ich schätze, da könnte es schon bei der Installation zu einigen Problemen kommen, wenn man sich noch nicht so wirklich mit dem System auskennt. Ein Beispiel wären halt die Partitionen, wo du jetzt hängst...

      Das kann ich aus meiner Sicht nicht bestätigen. Im Gegensatz zum alten „Woody“-Installer ist der „Sarge“-Installer sehr logisch, verständlich und übersichtlich aufgebaut.
      Es gibt nicht viel, was man damit falsch machen kann; und wenn es doch eine riskante Aktion geben sollte, wird man eindringlich gewarnt.

      Vielleicht solltest Du besser zu Ubuntu greifen. Da hast Du dann auch ein stabiles Debiansystem. Der Vorteil dabei ist allerdings, daß es leichter zu installieren ist. Damit kommen auch Nonprofis klar.

      Genaueres zu Ubuntu kann ich nicht sagen, was ich aber bisher gehört habe, bestätigt deine Aussage.

      (Ein weiterer Vorteil von Ubuntu wären die festen Releasezeiten.)

      Alle 6 Monate gegenüber Debian GNU/Linux, dessen Releasezeiten sehr weit auseinander liegen, da das Konzept von Debian GNU/Linux nun ein Mal auf stabile Software fußt.
      Wenn man aktuellere Software für Debian GNU/Linux sucht, sollte man sich die Testing-Quellen (momentan „Etch“) anschauen. („Sid“ als Unstable-Zweig ist nur für erfahrene bzw. User, die wissen was sie tun empfehlenswert.)

      Ansonsten kann ich dir nur raten, in die Howtos und FAQs zu schauen.

      FAQ: Frequently Asked Questions
      FAQs: Frequently Asked Questionss?

      Ich weiß jetzt nicht, wie das Ding sich nennt, aber es gibt da ein Howto zu den Partitionen. Da steht eigentlich alles drin, was Du wissen mußt.

      man?

      Einen schönen Dienstag noch.

      Gruß, Ash*feel free*ura

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      1. Hallo,

        Das kann ich aus meiner Sicht nicht bestätigen. Im Gegensatz zum alten „Woody“-Installer ist der „Sarge“-Installer sehr logisch, verständlich und übersichtlich aufgebaut.

        Hier muss ich widersprechen. Die neue Partitionierungssoftware ist einfach eine Zumutung. Was unter Woody eine Minute gedauert hat, braucht jetzt locker fuenf -- und das auch nur, wenn einem von Anfang an klar ist, wo man genau hinwill.

        Gruss
        Thomas

        1. Hallo Thomas.

          Hier muss ich widersprechen. Die neue Partitionierungssoftware ist einfach eine Zumutung. Was unter Woody eine Minute gedauert hat, braucht jetzt locker fuenf -- und das auch nur, wenn einem von Anfang an klar ist, wo man genau hinwill.

          Wie gesagt kann ich dies nicht nachvollziehen.
          Ich wähle den verbliebenen freien Platz auf der Festplatte und teile ihn nach meinen Wünschen auf. (Andere Prozeduren habe ich bisher noch nicht durchführen müssen.)
          Wo liegt hier deiner Meinung nach die Schwierigkeit?

          Einen schönen Dienstag noch.

          Gruß, Ash*feel free*ura

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          1. Hallo,

            Ich wähle den verbliebenen freien Platz auf der Festplatte und teile ihn nach meinen Wünschen auf. (Andere Prozeduren habe ich bisher noch nicht durchführen müssen.)
            Wo liegt hier deiner Meinung nach die Schwierigkeit?

            Nach dem Anlegen jeder Partition wird die Partitionstabelle neu berechnet. Wenn man schon vorhandene Partitionen loeschen will, wird das nach jeder einzelnen Partition gemacht. Das ist nicht unbedingt schwierig, aber deutlich zeitaufwendiger als das Arbeiten mit cfdisk.

            Einen schönen Dienstag noch.

            Feierabend :)

            Gruss
            Thomas

            1. Hallo Thomas.

              Nach dem Anlegen jeder Partition wird die Partitionstabelle neu berechnet. Wenn man schon vorhandene Partitionen loeschen will, wird das nach jeder einzelnen Partition gemacht. Das ist nicht unbedingt schwierig, aber deutlich zeitaufwendiger als das Arbeiten mit cfdisk.

              Gut, da mag etwas dran sein. Aber wir haben ja alle genug Zeit, nicht wahr..?

              Einen schönen Dienstag noch.

              Gruß, Ash*feel free*ura

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  4. hallo,

    Ich will Debian Sarge auf einer komplett neuen Festplatte installieren.
    Die Festplatte hat 80 GB.
    Es sollen auch noch FreeBSD und Windows auf die gleiche Platte kommen.

    Das ist zwar gut möglich, aber du solltest überlegen, ob da nicht besser noch eine zweite Platte mit in den Rechner sollte.

    Welche Partitionen muss ich anlegen?

    Zuerst wäre zu fragen, wieviele Partitionen du brauchst. Grundsätzlich kannst du nicht mehr als 4 primäre Partitionen anlegen, und dabei ist die erste (hda1) bereits für Windows reserviert, da das nur von der ersten Partition der ersten Platte aus startet. Du könntest dann die zweite (hda2) ebenfalls als primäre Partition für Debian vorsehen, wobei darin dann wieder eine Erweiterte Partition liegen kann, falls du dein Debian mit einer eigenen SWAP ausstatten möchtest (je nachdem, wieviel RAM du zur Verfügung hast, muß das nicht unbedingt sein). In dieser Erweiterten Partition lassen sich dann logische Laufwerke (hda5 bis hdaX) anlegen. Auf die dritte Partition käme dein FreeBSD, und die vierte sollte für "Gemeinsame Dateien" vorgesehen werden, auf die alle Systeme zugreifen können.

    Die drei Systeme nutzen dann auch noch unterschiedliche Dateisysteme. Windows kann Linux-Partitionen nicht erkennen (jedenfalls nicht ohne zusätzliche Software), ein Linux-Kernel wie in Debian kann normalerweise eine *BSD-Partition nicht erkennen, und *BSD kann wiederum eine Linux-Partition nicht ohne weiteres lesen, außerdem haben Linux und *BSD immer noch ein bißchen Probleme mit einem eventuell gewünschten Schreibzugriff auf NTFS. Sollen sie auch untereinander Zugriff bekommen dürfen, wirst du sowohl für Debian wie auch für FreeBSD (da gehts eh etwas leichter) sofort einen eigenen Kernel "backen" müssen.
    NTFS brauchst du nicht unbedingt für dein Windows - kommt allerdings darauf an, was du damit alles anstellen willst. Es ist also gut möglich, daß du die erste Partition mit etwa 10 GB (minimal 2) für Windows vorsiehst, das auch als erstes System installiert werden sollte. Sie bekommt dann als Dateisystem FAT32. In die zweite Partition kommt dein Debian. In einer Erweiterten Partition kannst du ext3, swap, reiserfs und andere verwenden. Du bist bereis auf ext3 hingewiesen worden. swap ist ein eigenes Dateisystem, das du bei Bedarf anlegen kannst, /boot könnte eine eigene Partition sein (muß aber nicht), für die du dann, wegen der Bootfunktionen, ext2 nehmen würdest und kein Journailling-System. Die gesamte zweite primäre Partition sollte dann etwa 15 GB groß sein (minimal aber 4). Auf die dritte primäre Partition käme dein FreeBSD. Das legt sowieso nochmals eigene Partitionen (slices) an, und zwar mindestens fünf: /, /swap, /var, /tmp und /usr. Auch diese dritte Partition sollte 15 GB groß werden, eventuell größer, wenn du deine Sourcen selbst kompilieren möchtest - der X-Server kann zum Kompilieren bis zu 10 GB beanspruchen, KDE ebenfalls. Dann hast du noch rund 40 GB für die vierte primäre Partition übrig, die kannst du dann mit FAT32 formatieren, worauf alle Systeme lesend und schreibend zugreifen können, und auf dieser Parttition legst du alle deine eigenen Arbeitsdaten ab.
    Du brauchst einen Bootmanager, um bei Rechnerstart entscheiden zu können, welches System hochgefahren werden soll. Das erledigt heute am besten GRUB. Debian bringt ihn mit und da sagst du bei der Installation, daß er in den MBR der Platte (und _nicht_ auf die Debian-Partition) gesteckt werden soll. FreeBSD braucht einen eigenen, der aber in der FreeBSD-Partition liegen kann; GRUB von FreeBSD aus zu installieren, kann etwas problematisch werden, aber GRUB ist in der Lage, FreeBSD zu booten.
    Die Reihenfolge, in der du deine Platte aufbaust, wäre also etwa so: 1. partitionieren, 2. Windows installieren, 3. Debian installieren, 4. FreeBSD installieren.

    Ich habe eine vergleichbare Installation laufen, das geht eigentlich ganz gut.

    Grüße aus Berlin

    Christoph S.

    --
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