Moin!
An der Dortmunder FH? Aber nicht zufällig von einem Professor Hermann Gebhard, meinem Onkel? Der vertritt nämlich auch genau den Standpunkt, dass man auch heutzutage "wirtschaftlich" mit den technischen Ressourcen umgehen sollte.
Ich nehme für mich einfach mal die Rolle des Ketzers ein und behaupte, dass genau das heutzutage doch exakt geschieht: Die technischen Ressourcen werden absolut wirtschaftlich eingesetzt. Nämlich so, dass der finanzielle Gewinn optimiert wird.
Natürlich kann man einen Formmailer (um mal ein triviales Beispiel herauszugreifen) in Assembler programmieren. Man kann es aber auch mit PHP versuchen. Der PHP-Programmierer wird für diese simple Aufgabe weniger als fünf Minuten benötigen:
<?php
mail('ziel@example.org', 'Formmailer', $_POST['nachricht']);
echo "Gesendet.";
?>
Aber wie lange wird der Assembler-Programmierer benötigen, um ein ähnlich schlichtes Ergebnis herzustellen? Da die Personalkosten in den Ländern der ersten Welt am Bedeutendsten zum Endpreis beitragen, zahlt es sich offenbar aus, den Einsatz von Programmiererzeit zu reduzieren, und stattdessen den Einsatz von CPU-Zeit auszudehnen. Denn CPU-Zeit ist im allgemeinen billig, Speziallösungen lohnen sich wirklich nur für extreme Anwendungsfälle.
Hehe, mein ASM-Tutor meint dazu: „Assembler wird in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen. Viel schneller bekommen wir die Rechner nicht mehr. Und die Anforderungen steigen.“ ;)
Das Moorsche Gesetz wurde bislang noch nicht gebrochen. Alle 18 Monate verdoppelt sich die verfügbare CPU-Geschwindigkeit. Folglich erhält man mit bestehender Software ganz automatisch mehr Geschwindigkeit - oder mehr Ressourcen für Features - über deren Sinn man natürlich streiten kann.
- Sven Rautenberg
My sssignature, my preciousssss!