Hi,
ach, endlich mal wieder ein ganzes Wochenende, ist das schoen ...
*oechoett* 'tschuldigung, zum Thema:
Welches relevante System würdest Du nennen, auf dem Flash nicht lauffähig ist, ein anderes Programm mit annähernd vergleichbaren Fähigkeiten aber doch?
Meines natuerlich.
Was für ein System hast Du denn? Das hatte ich überlesen.
Das spielt auch keine Rolle, denn es ist egal. Relevanz liegt nunmal im Auge des Betrachters.
(Ich bekomme mit 32MiB und mit groesster Muehe den Opera an's Laufen, wenn man das ueberhaupt Laufen nennen mag. Da bekomme ich kein Plugin mehr hinein. Standalone habe ich gar nicht an's Laufen bekommen, meine LibC ist wohl zu alt. Allerdings laeuft hier auch ein vollwertiges X, das ist eindeutig zuviel. Vielleicht funktioniert es mit ein wenig "Embeded Zeugs", aber dazu fehlt mir einfach die Zeit.)
Ob es dafuer freie Implementationen gibt oder nicht ist hier uebrigens egal, wenn nur die Standards oeffentlich sind.
Wieso?
Weil sich dann jeder einen bauen kann.
Die Antwort hatte ich befürchtet...
Ja, die Antwort hatte ich befuerchtet.
Ob sich OpenOffice durchsetzt geht mir, mit Verlaub am Arsch vorbei, aber das sich Open-Document (oder irgendein anderes offenes Format, aber ich glaube nicht, das sich das noch grossartig aendern wird) durchsetzt faende ich dagegen sehr wichtig.
Ich bin nicht sicher, aber das Word-Format ist doch auch öffentlich, oder?
Wo kann ich mir die Spezifikationen runterladen? Muss noch nicht einmal gratis sein, nur halt fuer jeden zugaenglich. Das bedeutet dann natuerlich auch, das der Preis akzeptabel sein muss, auch wenn ich die Gebuehren der Normierungsanstalten mitunter doch fuer etwas brutal halte. Patente koennten je nach Jurisdiction ebenfalls hinderlich sein.
Die freien Formate sind eben leider bisher nicht Streaming-fähig,
Von Streaming war auch nicht die Rede.
Doch. Es sollte eine Video-Datei in der Website angezeigt werden.
Nein, es soll die Barriererarmut erhoeht werden.
D.h., es sollen mehr Leute darauf Zugriff haben, als nur die, die das Angebot im vollem Umfang nutzen koennen. Oder andersrum: das Angebot soll auch in Teilen genutzt werden koennen.
Da ist Streaming aus meiner Sicht die einzige professionelle Lösung. Ich habe zudem den Eindruck, dass Du unter Streaming etwas anderes verstehst als das Übliche...
Ja, das befuerchte ich auch die ganze Zeit schon.
Ich kenne einige der Streamingprotokolle. Das meiste davon koennte man zur Not auch mit dem HTTP zusammenbasteln, aber ein extra Prottokol macht durchaus Sinn, da es einfach zuviele Codecs gibt; da ist eine Abstraktionsschicht dringend noetig.
Das wesentliche am Streaming ist jedoch die Lastverteilung und die ist bis jetzt noch nicht in wesentlichem Umfang genutzt.
Ich glaube auch trotz gegenteiliger Rede weiter oben nicht ganz daran, das es wirklich nur technische Probleme sind. Es scheinen die immer noch horrenden Transferkosten davon abzuschrecken Filme in DVD oder gar HDTV Qualitaet zu streamen.
Das ist auch gar nicht nötig.
Ja, wenn die es nicht noetig haben ... ;-)
Da ich lange beruflich damit zu tun hatte, glaube ich, dass fast 100% der Firmen, die Videos auf ihren Seiten einsetzen, die Bedienelemente der Standardplayer einsetzen.
Ist das denn erlaubt, die in Flash zu benutzen?
Nebenbei: die mir bekannten Firmen, die Videos kommerziell auf ihren Websites einsetzen bieten die in verschiedenen Formaten an. Meist auch noch zum bequemem Download. Einzige Ausnahme sind Livebilder, wenn sie denn tatsaechlich live sind. Es duefte dabei schwierig werden, die Liveaufnahmen von -- Stoerchen (ja, was hast DU den gedacht, was jetzt kommt? ;-) als Download vorzuhalten.
Ohne zumindest kleinen Buffer wuerde ich aber auch da nicht arbeiten wollen.
Egal ob dynamisch mit Flash eingebunden oder nicht, erstellt werden muessen sie immer. Die Untertitel fest einzukopieren geht mit den ueblichen Tools problemlos.
a) Es kostet Arbeitszeit.
Etwa 10 Sekunden, aber auch nur dann derart lange, wenn man auf der Tastatur nur das Adlersystem beherrscht.
Oder mal fuenf Minuten in ein Script investieren, damit man nachher nur noch 'machett' (Ruhrgebietsdeutsche Form des hochdeutschen "Mache es!") eintippeln muss.
b) Es ist bei den üblichen Komprimierungsraten und Codecs schlecht lesbar.
Das habe ich eigentlich auch fuer ein gutes Argument gehalten, allerdings musste ich mit ein wenig Erstaunen feststellen, das das eigentlich ganz gut lesbar ist, wenn es sich nicht gerade um Briefmarkenformate handelt.
Aber das war natuerlich nur _ein_ Test mit _einem_ Codec, das ist selbstverstaendlich nicht sehr aussagekraeftig.
c) Wenn Du eine zusätzliche Tonspur für Behinderte meinst, ist es alles andere als trivial.
Auch das hielt ich fuer stichhaltig und hatte deshalb auch simple Einmischung in die normale Tonspur vorgeschlagen, aber auch das ist bei moderner Software, die den MPEG4 Standard unterstuetzt nicht mehr schwierig.
Problem ist dann aber wieder der Client.
Also bleibt nur die simple Einmischung.
Um etwas Speicher zu sparen koennte man dann auch die Tonspur ganz abschrauben und getrennt anbieten. Damit ordentlicher Mehrkanalton abgespielt werden kann, gibt es aber wieder nicht sehr viel Auswahl bei den Clients. (Als Video von DVD geht's problemlos, aber Tonspur solo geht nicht? Sachen gibt's!)
Die Kosten fuer die Erstellung bleibt also gleich und das Reinkopieren muss auch nicht viel teurer werden.
Das ist falsch.
Natuerlich ist das falsch, die eine oder andere Mark, pardon Euro kostet's natuerlich mehr, aber das ist nun wirklich marginal. Wer da sparen will, den nenn' ich geizig!
Manchmal frage ich mich dennoch, ob solche "Hörfilme" wirklich Sinn machen, warum sollte man als Sehbehinderter dann nicht gleich das viel bessere Rundfunk- oder Internetangebot nutzen?
Warum ueberlaesst Du diese Entscheidung nicht den Betroffenen?
Sorry, aber Deine Einlassungen sind mehr als oberflächlich.
Ich mache es ja nicht gerne, aber Du forderst es geradezu heraus:
Meine Einlassungen sind oberflaechlich? Warum? Weil ich die Betroffenen entscheiden lassen will, was sie als Erhoehung der Barrierearmut empfinden?
Oder weil Dir nicht in den Schaedel gehen will, das es doch noch mehr gibt zwischen schwarz und weis?
Nehmen wir etwa einen Fernsehsender, der einzelne Beiträge per Streaming ins Netz stellt und das tagesaktuell und jede Stunde neu, was denkst Du, was es kosten würde, diese Videos zusätzlich in weitere Formate zu komprimieren, dafür die nötigen Server vorzuhalten,
Es ist lediglich ein weiteres Format noetig und die Kosten fuer die Umwandlung sind marginal, das geht automatisch. Da sitzt keiner daneben und drueckt Knoepfchen. Was fuer Server meinst Du zusaetzlich bereithalten zu muessen? Ich glaube das der Apache, auf dem die Webseiten gehostet sind, die paar zusaetzlichen Anfragen problemlos vertraegt. Das ist dann aber nicht mehr Live? Ja, hatt\ das denn irgendeiner verlangt, das das Live sein soll? Hat das irgendeiner verlangt, das die Umsetzung _immer_ 1:1 erfolgen _muss_?
Also so langsam ueberkommt mich das dumme Gefuehl, das Du das Prinzip der Barrierearmut nicht so ganz verstanden hast.
das ganze Zeug mit Untertiteln und zusätzlicher Tonspur zu versehen
Hat das irgendjemand _verlangt_?
Nein, oder?
Wenn und nur wenn sowas eh schon vorhanden ist kann man das wie von mir vorgeschlagen behandeln. Gibt es das nicht, ist es zu teuer, ist keine Zeit dafuer, dann gibt's das eben "nackicht" als Download und/oder einem anderem Format.
Oder man laesst es gleich ganz mit dem Streaming bei zeitversetzter Veroeffentlichung, denn mit einem Modem macht sowas nun wirklich keinen Spass.
Damit haetten wir uebrigens noch Nutzniesser eines Downloads: die Leute, die keinen Breitbandanschluss ihr eigen nennen. Wieviele Millionen sind das?
Tja, Barrierearmut ist nunmal nicht auf Behinderte begrenzt.
und all dies zu verwalten!?
Das kann der Rechner. Wenn er das nicht kann, sollte man den Sysadmin dringend auswechseln.
Dass ein Kino für gehbehinderte zugänglich sein sollte, finde ich klar, dass es ein attraktiver Ort für Blinde sein könnte wage ich zu bezweifeln.
Warum sollte es das nicht sein? Woher willst Du das wissen?
Du könntest ja eine Firma gründen, die Konzerte für Gehörlose gibt
Also Musik zum Fuehlen? Das gibt es schon, das ist nichts Neues.
Zudem gibt es auch verschiedene Grade der Schwerhoerigkeit, nicht jeder ist ganz taub. Aber das Du Schwierigkeiten mit den Grautoenen zu haben scheinst hatten wir ja schon festgestellt.
BTW: gibt es da nicht diese eine taube Schlagzeugerin?
oder Striptease-Shows fürs Radio.
Warum sollte es dass nicht bringen? Der Absatz erotischer Literatur -- also die ohne Bilder -- stagniert zwar etwas, aber das liegt wohl eher an etwas anderem. Vielleicht daran, das die Leute das Geld fuer Telephonsex ausgeben?
Berichte dann von Deinen Erfahrungen!
Waere mal interessant, ob es bei der Radiouebertragung einen Unterschied macht, das sich tatsaechlich eine Dame auszieht, oder die Leute nur darueber erzaehlen. Oder ob es vielleicht sogar schon ausreicht, das nur behauptet wird, das sich da jemand auszieht und danach nur ein Geraeuschemacher agiert. Oder gar voellige Still herrscht.
Interessantes Experiment.
so short
Christoph Zurnieden