Hallo,
Wenn ich für die ökologischen Ideen der Grünen bin, wieso muss ich dann auch gleichzeitig Links sein?!?
Wenn ich für die freiheitlichen Vorstellung der FDP im Bereich des Justiz bin, wieso muss ich mich dann gleichzeitig für Sozialabbau sein, wie die SPD denen das vorwirft ?
Wenn ich in Punktum Steuerpolitik der Meinung der Union anhänge, wieso sollte ich dann auch gleichzeitig für eine Abschaffung des Verbraucherschutzes sein?
Wenn ich für die Wahrung von Arbeitnehmernrechten bin, wie bei der SPD, muss ich doch lange nicht auch für derren (ideologisch gesteuerte) Bildungspolitik sein.
Sehr schön dargestellt. Was aber lernen wir daraus? Wir können leider nicht einzelne Ziele oder Ideen durch unsere Wahl gutheißen, sondern müssen immer berücksichtigen, dass durch eine Clique, die man auch Partei nennt, noch weitere Ziele untrennbar mit dem einen verbunden sind, das wir eigentlich befürworten.
Nach den Inhalten kann man überall Kompromisse finden.
Nur stehen Personen im Wege.
Nein, ganz im Gegenteil: Die Parteien stehen im Weg.
Anstatt einer formlosen Masse, ganz gleich ob sie nun rot, schwarz, grün oder gelb ist, würde ich gern konkret Personen wählen können, deren Meinung und Überzeugung ich teile. Aber als Wähler bekomme ich nur eine Handvoll fertig geschnürter Päckchen hingeworfen, die durch den Parteienfilz zusammengehalten werden, und soll mir eins davon aussuchen. Dass in der Gesamtheit der Inhalte und Aussagen eins so übel ist wie das andere, ist dann mein Problem.
Aber was ist wichtiger, die Inhalte oder die Personen?
Die Personen natürlich. Denn ein Parteiprogramm hat kein Gewissen, dem es verantwortlich ist. Ein Abgeordneter schon. Theoretisch jedenfalls.
Wenn es ehrlich wahr ist bei den Parteien, daß die Inhalte wichtiger sind, dann muss jede Partei in der Lage sein, die Personen, die im Wege sind, wegzuräumen.
Das tun sie doch andauernd. Oder glaubst du, Merz hat seinen Platz damals wirklich freiwillig geräumt? Oder Lafontaine?
So long,
Martin