Hi Bio,
Du meinst: Auch die Mineralölkonzerne stauben gerne die Subventionen für die Windkraft ab?
Du hast den Sinn dieser Maßnahme verstanden: Investitionen in regenerative Energien zu fördern. Meinst Du nicht auch, dass es interessant werden könnte, in den Bereichen Wind-, Wasser- und Solarenergie zu den führenden Technologienationen zu gehören?
Und dass Du so gern in der Nähe eines Endlagers leben möchtest: Da lässt sich doch was machen. Was die Atomkonzerne wahrscheinlich nicht so gern hören, dürfte Deine These sein, dass der Atommüll jetzt ungesichert lagert. Vielleicht spricht das ja doch gegen Kernenergie: 25 Jahre preiswerte Energie und Gewinne, endlose Folgekosten für den Staat. Sollten in einer echten Marktwirtschaft nicht auch solche Subventionen in Frage gestellt werden?
Dann gibt's da noch den relativ harten Energiesparkurs, über den sich die amerikanischen Wirtschaftstheoretiker und ihr deutsches Gefolge seit Jahren mokieren. Zur Zeit zieht der nächste Hurrikan auf Amerikas Küste zu. Meinst Du nicht, dass so langsam auch dort die Zeit kommt, Fragen nach der Umweltrelevanz bestimmter Technologien zu stellen?
Ökologie bewegt die Menschen seit Jahren, nicht nur die Wähler der Grünen. Guck mal in die Regale der großen Billigketten: Bio-Produkte als Hauptwerbeträger bei PLUS, Ökotest-Logos bei Lidl-Produkten, Rewes Halbbio-Reihe "Füllhorn" usw. Da hat die FDP echt was verpasst, oder? Angesichts der aktuellen Probleme dürften die Grünen an der Wählerbörse erneut ein paar Punkte gut gemacht haben.
Und dann die Verteufelungsideologie im Wahlkampf. Resultat: Wie soll nun die soziale Kälte mit den Staatsvernichtern und der SED eine Mehrheit bilden? Wie soll die dusselige Ostdeutsche mit ihren auswendiggelernten Phrasen nun eine Mehrheit gewinnen? Mit dem verlogenen Villen-Besitzer Lafontaine und dem SED-Schergen Gysi? Unmöglich! Mit dem Versager und Wirtschaftskiller Schröder, dem Schuldenmacher Eichel? Ausgeschlossen.
Einzige Lösung: Die heilige Politik verklagt das Volk beim Bundesverfassungsgericht und verlangt eine andere Stimmverteilung. Oder Bürgerkrieg?
Oder doch zurück auf den Teppich und ein Quentchen Ehrlichkeit? Zugeben, dass FDP, CDU, CSU und Grüne gemeinsam für den Schuldenberg verantwortlich sind, für die jahrelange unsolide Haushaltspolitik? Einsehen, dass die Opfer der herrlichen Reformen frech einfach andere wählen, um ihre Interessen vertreten zu sehen? Überdenken, ob die Sicherheitsbedürfnisse der Vorstände und Politiker auch die kleinen Leute bewegen? Dass der Sinn der ganzen Veranstaltung nicht ist, dass sich Westerwelle, Schröder und Merkel cool vorkommen, sondern dass es den Leuten im Land besser geht? Dass man Respekt vor der Entscheidung des Wählers zeigen sollte? Dass man die alberne Demagogie einpacken und glaubwürdige Argumente bringen sollte?
Zu viel? Extreme Haltung?
Viele Grüße
Mathias Bigge