Hallo,
Servus Thomas,
eigenartig finde ich (als Österreicher) „nur“ _2_ Dinge:
- Wie kann Schröder für sich reklamieren, „die Deutschen wollten ihn als Kanzler“, wenn seine Partei nur mehr 2.-stärkste Kraft ist.
Auch hier in .at gibt es ja der Begriff "Minderheitsregierung", man könnte ziemlich aähnliche Fragen an Schlüssel stellen.
Eine „Minderheitsregierung“ ist eine Regierung, die im Parlament _keine_ Mehrheit hat... (wo siehst Du da Parallelen zu Österreich?)
Wie kann er sich als Sieger fühlen, wenn seine Partei an die 5% der Wählerstimmen verliert.
*lol* wie war das glatt nochmal nach der letzen Wahl in .at?
*hmm* Schüssel hat 15% gewonnen? Schüssels ÖVP wurde mit Abstand stärkste Partei und bildete eine Regierung...
(wieder: wo siehst Du da Parallelen zu Deutschland?)
Aber er kann sich siger fühlen (vor allem ohne die SPD), er hat in der Tat ein geniales Wahlkampf geführt: gegen sich selbst. Und es ist ihm auch gleungen, sich an seinen eigenen Haaren hochzuziehen. (Der Autritt in der Berliner Runde war aber zweifelsohne ein echter Tiefpunkt)
Auch in Deutschland sind Bundestagswahlen wie auch Nationalratswahlen in Österreich _PARTEI_wahlen, _keine_ Personenwahlen, auch wenn sie gerne dazu hochstilisiert werden (und das in letzter Zeit leider immer stärker).
Auch weil die Leute bei Merkel nicht das Gefühl haben, dass sie aus Überzeugung spricht (zumindest wirkt bei mir das was sie sagt, eher wie eine einstudierte Rede, als etwas von dem man überzeugt ist), Schröder hat dagegen diese "Charisma", wie auch immer man das nun werten mag.
Danke, Hitler hatte auch einen ganz speziellen Charme, meine Meinung zu Personenwahlen s.o.
- Wie kann in Deutschland eine Partei, welche die sog. Nachfolgepartei der SED ist, 10% der Stimmen erreichen. Und dann noch im Osten an die 25%?
Wie konnte eine Partei wie die FPÖ jemals in eine Regierung kommen, wo doch keine mit ihr zu tun haben wollte?
Weil sie gerade deswegen groß wurde, das hat man in Österreich endlich erkannt.
ad 1. sehe ich hier die Umfragen vor der Wahl als Unheilstifter
Da hast du Recht damit.
Danke.
ad 2. Ich kann mir dies nur mit der Verdrossenheit der Wähler mit den etablierten Groß- und Kleinparteien erklären.
Oder, dass über 50 Jahre DDR noch nicht genug waren...Sowohl als auch, die "'Etablierten' kümmern sich zu wenig um die Belange der Leute aus dem Osten", dürfte als Gefühl dabei sicher eine Rolle spielen.
Wird wohl mitspielen.
Grüße
Thomas
mit freundlichen Grüßen,
Andreas Kampitsch
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