Hallo Fabian,
Man kann sich aber nur für die eine oder die andere Seite entscheiden: Wenn man (beispielsweise! ;-) rot-grün will und der SPD *nicht* die Erststimme (wohl aber den Grünen die Zweitstimme) gibt, sondern dem grünen Kandidaten gerät man in's Hintertreffen mit diesem Vorhaben, weil der CDU-Kandidat sein Mandat holt - umgekehrt funktioniert das natürlich genauso. Wer also als Kleinparteiwähler nicht dem "großen Partner" die Direktstimme gibt Riskiert den Wahlerfolg als ganzen.
Ich gebe auch zu, dass es für schwarz-gelbe nicht ganz so aussichtslos ist wie für rot-grün.
Wenn aber alles auf eine große Koalition hinausläuft, kann man allenfallls noch so argumentieren, dass man die Position des kleineren Übels innerhalb der Regierung stärken will.
Es sollte aber in jedem Fall im Interesse der Anhänger kleiner Parteien sein, dass eine "große Koalition" so klein wie möglich wird.
In gewissen Gegenden Ostdeutschlands könnte es aus taktischen Gründen deshalb auch sinnvoll sein, die Erststimme der Linkspartei als kleinerem Übel zu geben und die Zweitstimme den Grünen.
Gruß Gernot