Das würde ich auch schätzen, wenn dann bitteschön auch diese Minderheiten den Luxus zahlen würden, anstatt ihn von der Masse tragen zu lassen, die kein Interesse daran hat.
Es lebe die Solidarität. ;-)
Dass die Masse daran grundsätzlich kein Interesse hat, würde ich nicht sagen. Ist ja nun auch nicht so, dass die ÖR ausschließlich Minderheiten-TV fabrizieren (Wetten dass...? etc.).
Du hast offensichtlich das duale Rundfunk-System nicht ganz verstanden.
Doch, das habe ich schon - und genau deshalb mag ich es nicht. Gerade weil es von einer Mehrheit getragen, vom Staat geprägt, aber nur von einer Minderheit gewollt ist.
Die Mineralölsteuer ist auch nur von einer Minderheit gewollt. Was Mehrheiten wünschen ist nicht so relevant wie Du vielleicht glaubst. Denn Du weißt ja: der Pöbel ist dumm. ;-)
Die öffentlich-rechtlichen können ihr Niveau nur deshalb halten, ...
Niveau ... tststs ...
Na komm. Dass der Anspruch dort höher als bei den privaten ist, kann man nun wirklich nicht bestreiten. Auch wenn man vielleicht nicht alles sehen mag.
Die deutsche Theaterlandschaft möchtest Du sicher auch nicht abschaffen, obwohl Du vermutlich nie ins Theater gehst (man verzeihe mir diese infarme Vermutung ;-)
Ad 1: Nein, die möchte ich nicht abschaffen. Aber ich möchte sie auch nicht von Banausen mitfinanzieren lassen (wobei ich mich u.U. selbst zu diesen Banausen zählen lasse).
Genau das passiert aber. Die Eintrittskarten machen nicht mal 10% eines Theater-Etats aus. Ohne die Unterstützung durch die Steuer gäbe es so gut wie keine Bühnen mehr in Deutschland.
Unser Sozialsystem ist 'ne feine Sache, wenn es darum geht, auch Schwächere oder Benachteiligte soweit zu unterstützen, dass sie ohne Schwierigkeiten am normalen Leben teilhaben können. Aber nicht, wenn alle miteinander die Flitzen einer Minderheiten-Elite (oder eine, die sich dafür hält) finanzieren sollen.
Also bist Du doch für die Abschaffung der Theater-Landschaft. Man sollte vielleicht nicht vergessen, dass jeder vom Theater profitiert, selbst wenn er noch niemals ein Theater von innen gesehen hat. Das klingt merkwürdig, ist aber so. Kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung wurde schon immer nur von Minderheiten getragen, bevor sie in der breiten Masse ihren Niederschlag fand.
However, ich möchte mich nicht so auf das Minderheiten-Prinzip versteifen, denn der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist natürlich schon auf die Akzeptanz einer breiten Öffentlichkeit angewiesen. Insofern hinkt der Vergleich mit dem Theater etwas.
Schaut man sich die Programme an, sieht man schon, dass auch bei den ÖR der Mainstream ins Visier genommen wird...aber eben nicht ausschließlich, und genau deshalb möchte ich das duale System nicht missen.
Cheers
Cervantes