Christoph Schnauß: "generierte" Software zum Download anbieten

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morgens,

Verkaufen geht.
Kopieren natürlich nicht.

Genau das ist aber meine Frage - ich wills nicht verkaufen.

Das sollte in der Programmlizenz des Programms stehen, das du erworben hast.

Tut es leider in diesem Fall nicht.

Usus ist, dass eigenständig erstellte Resultate der Softwareanwendung frei verfügbar für den Ersteller sind, von ihm also auch vertrieben, sogar verkauft werden können. Stell' dir sonst nur mal vor, was passieren würde, wenn Microsoft seine Visual*-Umgebungen nicht so lizensieren würde, dass man die eigenen Programme mit vollen Rechten vertreiben dürfte.

Um dein Beispiel auf die Spitze zu treiben: Microsoft Word ist auch nicht lizenzfrei, aber hunderttausende von Büros schreiben und verschicken täglich damit erstellte Dokumente. Outlook und OE sind nicht lizenzfrei - aber niemandem wird einfallen, für verschickte und/oder empfangene mails Gebühren zu zahlen oder zu verlangen. Naja, vielleicht kommen irgendwelche engstirnige Europaabgeordnete, von denen wir ja eh nichts Gutes gewohnt sind, auch noch auf diese Idee.

Aber darum gehts nicht. Wenn ich ein Programm benutze, damit es mir aus meinen eigenen Eingaben oder aus meiner eigenen Scripterstellung irgendwas zusammenbaut, ist das Zusammengebaute selbstverständlich mein Produkt, über das ich frei verfügen kann, das "Instrument" interessiert dann höchstens am Rand. Im konkreten Fall habe ich aber bis auf ein paar Mausklicks gar nichts "Eigenes" getan, also kein Script erstellt oder sonstwas. Sondern ich habe im installierten Programm lediglich die Option "Bootmedium erstellen" genutzt. Das ist in etwa vergleichbar mit dem, was wir früher mal von Partition Magic kannten - da gab es auch eine freie Diskettenversion und eine nicht ganz billige Version für eine Festplatteninstallation. Die konnte aber wiederum zwei Startdisketten mit der "freien Version" erzeugen.
Heute ist Partition Magic in den unergründlichen Tiefen der von Symantec vertriebenen Software verschwunden. Schade drum.

Bei der Acronis Disk Director Suite ist es ähnlich. Was ich erworben habe, kann ich unter Windows installieren und auch recht zuverlässig nutzen (sofern mein Windows-System überhaupt hochfahren mag) - aber nicht zur boot-Zeit und auch nicht mit einem anderen Betriebssystem; bloß will ich ja gar nicht unbedingt immer Windows fahren. Und ich kann mir nun unter Windows ein ISO-File erstellen und das auf eine bootfähige CD brennen. Die wiederum braucht dann gar kein Betriebssystem mehr als Grundlage, hat aber einen Hexeditor und eine recovery-Funktion, kann Partitionen erstellen, löschen, "sicher entsorgen", verschieben, umwandeln usw. _Dieses_ ISO-File würde ich zum Download bereitstellen wollen, wenn ich endgültig Klarheit darüber hätte, ob ich das darf. Ich habe kein Verbot für dieses Vorhaben gefunden, aber ich habe auch keinen Hinweis gefunden, daß das zulässig wäre.

Allerdings: Sowas steht immer in der Lizenz drin.

Leider eben nicht immer. Es wäre ja beruhigend, wenns explizit drin stünde.

Wenn nicht: Dort nachfragen.

Voll krass korrektes Antwort ;-) Aber drei mails, die ich da hingeschickt habe, kamen über "delivery"-System zurück und meldeten mir was von "unreachable".

Grüße aus Berlin

Christoph S.

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