Puh, jetzt hast du mich abgehängt, ich kann deinen Ausführungen nicht ganz folgen. Ich habe mal auf der verlinkten Seite geblättert und würde jetzt deine Aussage so verstehen, dass wenn zwei Prozesse das Gleiche wollen immer eines den Vorang bekommt um Konflikfrei zu laufen!? Habe ich das jetzt richtig verstanden?
Ich hatte mich unklar ausgedrückt. Dich interessieren m.E. nicht die Prozesse sondern die Beschaffenheit des Dateisystems. Die Frage lautet: Verhält sich das Dateisystem so, dass es Anforderungen in einer Form abarbeitet, die man als sequentiell bezeichnen könnte zumindest als konfliktfrei. Ein Konflikt wäre zum Beispiel gegeben, wenn zwei Prozesse versuchen ein und dieselbe Datei anders zu benennen und das Dateisystem beiden meldet "OK", aber es dennoch nur eine Aktion ausgeführt hat oder wenn es einen inkonsistenten Zustand erlangt, in anderen Worten "Die Datei ist weg.".
Thompson, der auch in dem Gebiet einen Namen hat in dem ich früher meine Hauptkompetenzen hatte, dürfte sich der oben beschriebenen Problematik bewusst gewesen sein und die Sache adäquat bearbeitet haben. Kurzum: Die von Dir ins Auge gefasste Fehlerquelle schliesse ich aus. (Nichtsdestotrotz könntest Du mal die Bug-List des von Dir analysierten UNIX durchgehen. Muss aber nicht sein. ;)
(Übrigens ist Deine Frage (zumindest füpr mich ;) interessant, denn eigentlich interessiert Dich auch die Frage, ob Software deterministisch funktioniert. Ich meine, dass Betriebssysteme inkl. Dateisysteme so funktieren müssen (also transaktional). Werden allerdings Prozesse ausgeführt, dann ist nicht mehr vorhersehbar, welcher Prozess "gewinnt". In dieser Schicht funktioniert Software also nicht mehr deterministisch. (Wobei Physiker da durchaus eine andere, eine esoterische, Meinung pflegen könnten. ; ))