ShiNtoKu: Fremdsprachen wörtlich zitieren

Hallo,

ich arbeite momentan an einer wissenschaftlichen Hausarbeit.
Nun stellt sich mir die Frage, wie ich wörtlich aus Fremdsprachen zitiere.

Falls es eine Rolle spielt: Die fremdsprachigen Quellen sind ausschliesslich englisch; die Arbeit bezieht sich auf den Fachbereich Informatik (wo man gewisse Englisch-Kentnisse vorraussetzen kann?)

Nun, gibt es eine bestimmte Art, nach der ich zitieren muss oder habe ich verschiedene Möglichkeiten? Im letzteren Fall, wovon hängen diese ab?

* Kann/soll ich das wörtliche Zitat nur in englischer Sprache halten?
* Kann/soll ich englisch zitieren und eine Übersetzung als Anmerkung liefern? Wenn ja wie (geklammert dahinter, ...)?
* Kann/soll ich nur eine Übersetzung des Zitat als solches liefern?

Viele Grüße
Patrick

--
"Though this be madness, yet there's method in't."
sh:( fo:| ch:? rl:( br:^ n4:( ie:{ mo:) va:} de:> zu:) fl:| js:( ss:| ls:[
  1. Hallo Patrick,

    Nun stellt sich mir die Frage, wie ich wörtlich aus Fremdsprachen zitiere.
    [...]
    Nun, gibt es eine bestimmte Art, nach der ich zitieren muss oder habe ich verschiedene Möglichkeiten? Im letzteren Fall, wovon hängen diese ab?

    ich verstehe noch nicht ganz, worauf du hinaus willst. Wichtig ist m.E. beim Zitieren, dass man den Originaltext als Zitat kenntlich macht und unverändert wiedergibt. Dabei würde ich sogar so weit gehen, vermeintliche Fehler im Originaltext unverändert mitzuzitieren. Die einzige Veränderung, die ich für akzeptabel halte, ist das Auslassen von Passagen oder Wörtern, die in deinem Kontext nciht wichtig sind; dann sollte die Auslassung mit [...] kenntlich gemacht werden.

    * Kann/soll ich das wörtliche Zitat nur in englischer Sprache halten?

    Ja. Oder willst du es übersetzen?

    * Kann/soll ich englisch zitieren und eine Übersetzung als Anmerkung liefern? Wenn ja wie (geklammert dahinter, ...)?
    * Kann/soll ich nur eine Übersetzung des Zitat als solches liefern?

    Nein, das würde ich nicht. Abgesehen davon, dass du damit Angriffspunkte schaffst, falls deine Übersetzung nicht optimal ausfällt, würde ich allenfalls in meinem eigenen Text in "indirekter Rede" darauf Bezug nehmen. Also etwa: "Wie Mr. Goldsmith in [4] ausführt, kann man in diesem Fall annehmen, dass ... ".

    Hinweis: Das ist nur meine Meinung zum Thema. Da es deine Arbeit wird, musst du selbst deinen Standpunkt finden und ihn vertreten. :-)

    Schönen Sonntag noch,

    Martin

    --
    Die Zeit, die man zur Fertigstellung eines Projekts wirklich braucht, ist immer mindestens doppelt so lang wie geplant.
    Wurde dieser Umstand bei der Planung bereits berücksichtigt, gilt das Prinzip der Rekursion.
    1. Wichtig ist m.E. beim Zitieren, dass man den Originaltext als Zitat kenntlich macht und unverändert wiedergibt. Dabei würde ich sogar so weit gehen, vermeintliche Fehler im Originaltext unverändert mitzuzitieren.

      ACK, Martin. Dafür gibt es „[sic!]“.

      Beispiel:

      […] die in deinem Kontext nciht [sic!] wichtig sind

      ;-)

      dann sollte die Auslassung mit [...] kenntlich gemacht werden.

      Auch das. Wobei ich … U+2026 horizontal ellipsis (…) immer den drei einzelnen Pünktchen vorziehe; letztere können insbesondere am Zeilenende problematisch werden.

      Live long and prosper,
      Gunnar

      --
      „Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwerben.“ (Albert Einstein)
      1. Hallo Gunnar,

        [...] vermeintliche Fehler im Originaltext unverändert mitzuzitieren.
        ACK, Martin. Dafür gibt es „[sic!]“.

        aha, weiß ich das endlich auch mal! Ja, ich habe dieses Kürzel schon oft gesehen, aber noch nie begriffen, was der Schreiber damit eigentlich aussagen wollte.

        Beispiel:

        […] die in deinem Kontext nciht [sic!] wichtig sind
        ;-)

        Mist, erwischt...

        dann sollte die Auslassung mit [...] kenntlich gemacht werden.
        Auch das. Wobei ich … U+2026 horizontal ellipsis (…) immer den drei einzelnen Pünktchen vorziehe; letztere können insbesondere am Zeilenende problematisch werden.

        Die Überlegung ist zwar berechtigt; die Systeme/Programme, mit denen ich bisher zu tun hatte, haben ... oder auch [...] jedoch immer zusammengehalten, auch bei einem Zeilenumbruch. Also kein Grund für Banausen wie mich, diese komischen Sonderzeichen zu benutzen. ;-)

        Schönen Sonntag noch,

        Martin

        --
        Nicht jeder, der aus dem Rahmen fällt, war vorher im Bilde.
        1. Die Überlegung ist zwar berechtigt; die Systeme/Programme, mit denen ich bisher zu tun hatte, haben ... oder auch [...] jedoch immer zusammengehalten, auch bei einem Zeilenumbruch. Also kein Grund für Banausen wie mich, diese komischen Sonderzeichen zu benutzen. ;-)

          Martin, du benutzt auch <br><br><br>, um etwas mehr Abstand zu bekommen? Jaja, nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.[tm]

          Ich find übrigens auch die automatische Umwandlung von "..." in "…"; von '"' in '„', '“' bzw. '”'; von "'" in "’"; von "--" in "–" bzw. "—" in Programmen wie M$ Word durchaus sinnvoll, solange der Nutzer noch Kontrolle darüber behält (was bei Word teilweise problematisch ist).

          Live long and prosper,
          Gunnar

          --
          „Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwerben.“ (Albert Einstein)
          1. Hallo Gunnar,

            Ich find übrigens auch die automatische Umwandlung von "..." in "…";

            eine ähnliche Diskussion hatten wir unlängst schon einmal. Meine Ansicht zur Verwendung der Ellipse in dicktengleichen [1] Schriften hat sich seitdem nicht geändert.

            von '"' in '„', '“' bzw. '”'; von "'" in "’"; von "--" in "–" bzw. "—" in Programmen wie M$ Word durchaus sinnvoll, solange der Nutzer noch Kontrolle darüber behält (was bei Word teilweise problematisch ist).

            Der Gedankenstrich sieht recht passend aus. Verwendest Du zwei Gedankenstriche —— als Geviertstrich?

            Freundliche Grüße

            Vinzenz

            [1] nur meine Rechtschreibung *g*

            1. Hallo Vinzenz!

              eine ähnliche Diskussion hatten wir unlängst schon einmal.

              Meine Ansicht zur Verwendung der Ellipse in dicktengleichen [1]
              Schriften hat sich seitdem nicht geändert.

              ... sieht aber auch nicht gerade hübsch aus. Außerdem kannst du
              hier doch auch Proportionalschrift anschalten.

              Der Gedankenstrich sieht recht passend aus. Verwendest Du zwei
              Gedankenstriche —— als Geviertstrich?

              Nein, dafür gibt es ein extra Zeichen: —. Aber wenn ich mich nicht
              irre, hat dieser Geviertstrich im Deutschen keine relevante
              typographische Bedeutung. Ich kenn’ den nur aus englischen Texten,
              wo er als Gedankenstrich benutzt wird.

              ℆, ℒacℎgas

              --
              Bei der intendierten Realisierung der linguistischen Simplifizierung
              des regionalen Idioms resultiert die Evidenz der Opportunität extrem
              apparent, den elaborierten und quantitativ opulenten Usus nicht assi-
              milierter Xenologien konsequent zu eliminieren!
              1. Hallo

                ... sieht aber auch nicht gerade hübsch aus. Außerdem kannst du
                hier doch auch Proportionalschrift anschalten.

                was ich nicht möchte :-)

                Nein, dafür gibt es ein extra Zeichen: —. Aber wenn ich mich nicht

                Nein, das ist _kein_ Geviertstrich, das ist ein Gedankenstrich. Genau aus diesem Grund habe ich doch meine Frage gestellt.

                Freundliche Grüße

                Vinzenz

                1. Hallo Vinzenz!

                  Nein, dafür gibt es ein extra Zeichen: —.
                  Nein, das ist _kein_ Geviertstrich, das ist ein Gedankenstrich. Genau
                  aus diesem Grund habe ich doch meine Frage gestellt.

                  Doch, ist es. Bevor du hier so patzig antwortest, hättest du das
                  Zeichen auch in einer proportionalen Schriftart anzeigen lassen
                  können, dann hättest du sehr wohl gesehen, dass es ein
                  Geviertstrich ist (siehe Gunnars Posting).

                  ℆, ℒacℎgas

                  --
                  Bei der intendierten Realisierung der linguistischen Simplifizierung
                  des regionalen Idioms resultiert die Evidenz der Opportunität extrem
                  apparent, den elaborierten und quantitativ opulenten Usus nicht assi-
                  milierter Xenologien konsequent zu eliminieren!
                  1. Hallo,

                    Nein, dafür gibt es ein extra Zeichen: —.
                    Nein, das ist _kein_ Geviertstrich, das ist ein Gedankenstrich. Genau
                    aus diesem Grund habe ich doch meine Frage gestellt.
                    Doch, ist es. Bevor du hier so patzig antwortest,

                    meine Antwort war nicht patzig, ich habe einen Gedankenstrich gesehen und genau dies zum Ausdruck gebracht, nichts anderes.

                    Meiner Meinung nach hättest Du ohne Aufwand genau die Information hinzufügen können, die Gunnar gegeben hat: dass es sich trotz der identischen Darstellung bei dicktengleichen Schriften um unterschiedliche Zeichen handelt. Diese Information ist vital, wenn kein visueller Unterschied vorliegt. Du wusstest schließlich, dass ich mir das Forum in einer dicktengleichen Schrift anzeigen lasse.

                    Gelernt habe ich, dass die Darstellung der typographischen Striche in dicktengleichen Schriften vom typographischen Standpunkt als fehlerhaft angesehen werden kann. Lesbarkeit geht vor Prinzipientreue, das kann ich sehr gut nachempfinden.

                    Freundliche Grüße

                    Vinzenz

            2. Hi Vinzenz,

              eine ähnliche Diskussion hatten wir unlängst schon einmal.

              Hm, da niemand das Subject geändert hatte, hatte ich die verpasst.

              Meine Ansicht zur Verwendung der Ellipse in dicktengleichen [1] Schriften hat sich seitdem nicht geändert.

              Ich halte es bei der Verwendung der Zeichen wie bei der Verwendung der HTML-Elemente: ich gehe von deren Bedeutung aus, nicht von deren momentan gewünschter Darstellung.

              Wenn dir dicktengleiche Schrift missfällt, warum lässt du dir das Forum in einer solchen anzeigen?

              Live long and prosper,
              Gunnar

              --
              „Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwerben.“ (Albert Einstein)
              1. Hallo Gunnar,

                Hm, da niemand das Subject geändert hatte, hatte ich die verpasst.

                ich bekenne mich schuldig. Dafür habe ich es diesmal nachgeholt :-)

                Wenn dir dicktengleiche Schrift missfällt, warum lässt du dir das Forum in einer solchen anzeigen?

                weil ich die dicktengleiche Schrift für die Anzeige des Forums angemessen finde. Wenn mir ein Zeichen eines bestimmten Schriftartentyps missfällt, muss ich ja nicht gleich den Schriftartentyp wechseln, solange ich eine mir genehme Lösung habe. Tut mir leid, wenn Dir meine Lösung nicht passt. Mir passt Deine auch nicht, auch wenn sie — prinzipiell gesehen — richtig ist. Prinzipienreiterei ist mir eben aus Prinzip zuwider.

                Freundliche Grüße

                Vinzenz

                PS: Gesetzt den Fall, Du benötigtest einen Geviertstrich in einer dicktengleichen Schrift, wie sähe Deine Lösung aus?

                1. Tut mir leid, wenn Dir meine Lösung nicht passt.

                  Och, Vinzenz, ich bin da ziehmlich emotionslos, wie du dir das Forum anzeigen lässt.

                  PS: Gesetzt den Fall, Du benötigtest einen Geviertstrich in einer dicktengleichen Schrift, wie sähe Deine Lösung aus?

                  — U+2014 ist der Geviertstrich; egal ob in dicktengleicher oder proportionaler Schrift.

                  Live long and prosper,
                  Gunnar

                  --
                  „Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwerben.“ (Albert Einstein)
  2. Hallo ShiNtoKu,

    * Kann/soll ich das wörtliche Zitat nur in englischer Sprache halten?
    * Kann/soll ich englisch zitieren und eine Übersetzung als Anmerkung liefern? Wenn ja wie (geklammert dahinter, ...)?
    * Kann/soll ich nur eine Übersetzung des Zitat als solches liefern?

    Ich würde die zweite Variante wählen, wobei du dann in der Übersetzung auch freier werden und sie auch in indirekte Rede setzen kannst.

    Gruß Gernot

  3. moin ShiNtoKu :)

    * Kann/soll ich das wörtliche Zitat nur in englischer Sprache halten?
    * Kann/soll ich englisch zitieren und eine Übersetzung als Anmerkung liefern? Wenn ja wie (geklammert dahinter, ...)?
    * Kann/soll ich nur eine Übersetzung des Zitat als solches liefern?

    Ich habe in meiner Diplomarbeit eine ähnliche Variante wie deine zweite benutzt. Das Zitat habe unverändert übernommen (eventuell mit Auslassungen) und als Fußnote eine Übersetzung angeboten in dieser Art: "dt.: deutscher Text des Zitates".

    liebe Grüße aus Berlin
    lina-

    --
    Self-Code: ie:% fl:( br:^ va:) ls:/ fo:| rl:( ss:) de:] js:| mo:)