Hallo,
* indem er häufig abstürzt
Kann ich nicht nachvollziehen.
du vielleicht nicht, mir ist das aber sehr wohl als Problem aufgefallen - auf verschiedenen Rechnern.
* durch enormen Speicherhunger (oft >200MB, bei 256MB RAM insgesamt sehr lästig)
Das ist ein Punkt. Ich halte ihn allerdings persönlich nicht für praxisrelevant, da es IMHO nicht sinnvoll ist, Anwendungssoftware auf einer Grafikkarte laufen zu lassen. Und wenn das System nur 256MB RAM hat, muss es ja wohl eine Grafikkarte sein, richtig? ;-)
Seltsam. Ich habe noch nie eine Grafikkarte mit mehr als 16MB gehabt.
Und nur *ein* Rechner in meinem Zoo hat mehr als 256MB RAM.
Wir sollten nicht vergessen, dass die breite Masse der Anwender ihren PC jahrelang unverändert benutzt, nachdem sie ihn gekauft haben. Es dürften daher noch jede Menge PCs mit "wenig" Arbeitsspeicher in Gebrauch sein - auch wenn 1GB RAM heutzutage durchaus üblich ist.
* durch das kastriert implementierte Fenster/Tab-Handling (kein echtes MDI)
Ich unterstelle, dass dies eine Gewohnheitssache ist.
Natürlich ist es Gewohnheitssache - aber es *ist* definitiv eine Einschränkung gegenüber dem sonst bei Windows-Anwendungen üblichen Fensterkonzept (MDI).
* weil er die URLs der geöffneten Tabs nicht automatisch speichert
Komisch, genau aus diesem Grund würde ich Opera für weniger ausgereift halten, wenn es dort nicht einstellbar wäre.
Stimmt, kann man im Opera auch abstellen. Aber mir wäre nicht bekannt, dass man das im Firefox überhaupt _an_stellen kann.
All das sind Aspekte, in denen der Opera klaren Vorsprung hat,
Nein, der Vorsprung ist *nicht* klar, ganz im Gegenteil. Er ist *für Dich* klar.
Nein, er beruht auf neutralen, unbewerteten Tatsachen. Mag sein, dass diese Tatsachen für andere Anwender weniger praxisrelevant sind. Das ist aber immer so, wenn Produkte gegenübergestellt werden: Was die Tester als Nachteile hinstellen, ist für manche Nutzer vielleicht gar nicht von Belang.
Ich selbst kann Firefox nichts abgewinnen und benutze viel lieber Mozilla, empfehle Umsteigern aber dennoch grundsätzlich Firefox.
Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, zwischen Firefox und Mozilla zu unterscheiden - außer natürlich im Funktionsumfang. Aber ich bin bisher davon ausgegangen, dass sie in der Art und Qualität der Implementierung gleich sind.
auch wenn er mit sich der Umsetzung von HTML und CSS eventuell nicht ganz so korrekt an die W3C-Standards hält (obwohl mir auch da noch nix Negatives aufgefallen ist).
Mir fällt immer und immer wieder Neues auf, was schlicht und ergreifend nicht hätte sein müssen. Wenn von der 9.0 Beta zur 9.0 Final die Default-Größen von <select>-Feldern plötzlich wechseln, dann rechtfertigt die augenscheinliche Entwicklungsqualität IMHO kein besonders großes Vertrauen in die Konsistenz der Interpretation.
Äh, wenn du als beruflicher Webentwickler dich für Beta- und Preview-Versionen interessierst, hat das natürlich seine Berechtigung. Für den vielzitierten "Otto Normalverbraucher" würde ich es aber für puren Übermut halten, wenn er sich Versionen installiert, die noch nicht voll ausgereift sind. Meine Devise: Installiere eine neue Software frühestens ein bis zwei Jahre nach ihrem Erscheinen, und auch dann nur, wenn es einen gewichtigen Grund dafür gibt.
Insofern finde ich es auch unfair, wenn du Opera zum Vorwurf machst, dass zwischen der Beta und der Final noch Änderungen vorgenommen werden. Das Aufdecken von Mängeln durch sehr viele freiwillige Tester ist ja gerade der Sinn der Veröffentlichung von Beta-Versionen.
Aus den oben genannten Gründen contra Firefox
Du hast keine[1] Gründe gegen Firefox genannt.
Doch. Drei gewichtige, und einen vierten, den ich meinetwegen mit der Bemerkung "Geschmackssache" abschmettern lasse (Speichern offener Tabs). Die ersten drei sind einfach solid facts.
Schönen Tag noch,
Martin
Schon gewusst, dass Aftershave trotz des Namens eigentlich eher fürs Gesicht gedacht ist?