Robert Bienert: Dann fassen wir mal zusammen...

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Moin!

Wenn man den Nutzer nötigt, überall Datenschleimspuren zu hinterlassen, stimmt das sogar, ansonsten sagt es noch nicht viel aus, ob bestellte Newsletter tatsächlich gelesen und/oder die werbende Webseite angeklickt wurden.

s.u.

Wieso sonst sollte ich so verbissen nach fragwürdigen Methoden suchen, meine Kunden auszuspionieren? Ich kann doch davon ausgehen, dass Besteller meines Newsletters ein prinzipielles Interesse an meinen Produkten haben. Im Gegensatz zu Werbepost kann man in Emails keine Gemüseabfälle einwickeln. Außerdem bitte ich dich, diesen Satz mit Format vs. Inhalte zu erläutern.

Damit meine ich, dass es völlig wurscht ist, ob es sich nun um eine Einkaufsbestätigung, eine Registrierungsmail, einen Newsletter oder sonst etwas handelt. Mir gings doch nur um die Vor- und Nachteile von HTML-Mails.

Dafür, dass es dir _ausschließlich_ um die Vor- und Nachteile von HTML-Emails ging, investierst du jetzt einen beträchtlichen Aufwand, mit uns über „e-Marketing“ zu diskutieren; sind das nicht zwei Themengebiete, die auf den ersten Blick reichlich wenig miteinander zu tun haben?

Und bevor mich hier der nächste in die Spammer-Ecke stellen will, vielleicht mal ein konkretes Beispiel:

Ich stelle grundsätzlich niemanden in eine bestimmte Ecke. Menschen, Dinge, Vorgänge sind im Allgemeinen viel zu kompliziert und ausdifferenziert, um sie in eine einzige Ecke zu stellen.

Ich kriege von meinem Lieblingskino in unregelmäßigen Abständen einen (willkommenen) Newsletter, der mich über aktuelle Filmreihen und Festivals informiert. Das hat also überhaupt nichts mir SPAM zu tun.

Haben wir jemals bestritten, dass Newsletter, die man _bewusst abonniert_, unerwünscht sind?

Jetzt zur Erfolgsmessung: Der gute Kinobetreiber bietet innerhalb der Mails Links zu Trailern an. Er kann also (ob er's tut weiß ich nicht) feststellen, wie häufig die Trailer über seinen Newsletter geöffnet wurden (das geht übrigens auch mit plaintext-mails). Das könnte für ihn doch ein praktischer Indikator sein, um damit sein Angebot dem Geschmack seiner Zielgruppe anzupassen, oder? Ist ein simples Beispiel, verdeutlicht aber das Prinzip.

Ob dein Provider so etwas tut, kannst du mit Hinweis auf geltende Datenschutzbestimmungen, bei ihm in Erfahrung bringen. Wie dein im Folgenden gebrachtes Amazon-Beispiel zeigt, _kann_ die Information, welcher Kunde sich für welche Filme interessiert, für das Kino hilfreich sein, um personalisierte Werbung anbieten zu können, _es muss aber nicht so sein_. So eine Personalisierung funktioniert nur dann, wenn sich die Kunden in bestimmte Ecken stellen lassen. Sobald man ohne Scheuklappen unterwegs ist und sich für viele unterschiedliche Dinge interessiert, greifen solche Personalisierungen nicht mehr.

Erfolgsmessung muss m.E. nicht immer gleich mit Spionage und verletzung der Privatsphäre gleichgesetzt werden. Amazon geht da sicherlich recht weit, will aber letztlich das Angebot im Hinblick auf die Kundenwünsche optimieren, auch wenn das nicht immer klappt (wenn ich mir da so meine Empfehlungs-Seite anschaue). Dein Supermarkt macht nichts anderes. Fernsehen, Radio, Print - überall wird Marktforschung betrieben. Das muss nicht immer gleich alles verteufelt werden, bloß weil ein Anbieter mal die Resonanz auf seine Kommunikation ermitteln möchte. In den meisten Fällen findet ja auch gar keine personalisierte Speicherung der Daten statt.

Woher willst du das wissen? Gerade Unternehmen, die zwar auch in Deutschland tätig sind, aber auf Grund eines außerdeutschen Geschäftssitzes nicht unter die deutschen Datenschutzbestimmungen fallen, speichern sehr viel personenbezogene Daten, bei Amazon sogar ganze Klickströme. In Deutschland gibt es das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, d.h. ich will wissen, was Unternehmen über mich und meine Gewohnheiten gespeichert haben. Wird diese Auskunft erschwert oder verweigert, muss ich doch davon ausgehen, dass dort Spionage begangen, geltendes Recht verletzt worden ist.
Aber, wie oben geschrieben, ist fraglich, wie aussagekräftig diese Informationen sind, um „das Beste des Kunden“ zu wollen – sein Geld. Für Otto Normalverbraucher mögen diese „passend zu ihrer letzten Bestellung“ oder „andere Kunden haben auch … gekauft“ recht nützlich sein, aber ich fühle mich bei so etwas bevormundet. Deshalb mag ich auch diese kleinen Läden in den Städten: Man kann dort stöbern, ohne gestört zu werden, aber wenn man Beratung sucht, findet man diese sofort und fachkundig. Natürlich ist so etwas aufwändig und kein Massenphänomen, aber ich denke, dass ich mit meinem Einkaufsverhalten nicht alleine bin. Hallo Marketing-BWLer, hier ist eine Marktlücke!

Schönes Wochenende,
Robert

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Was spricht eigentlich gegen HTML-Mails?

Josef K.
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    Dann fassen wir mal zusammen...

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