janowitsch: Microsoft visual web developer 2005 Express Edition

Hallo zusammen,

in der c't 4/06, Seite 174 gabs einen interessanten artikel über den MS web developer. Mit ihm kann man dynamische aspx Websiten gestalten ( im heft beigelegte CD oder hier zu bekommen http://msdn.microsoft.com/vstudio/express/vwd/ ).

Die Express edition kann uneingeschränkt für private und geschäftliche zwecke verwendet werden und beinhaltet auch eine MS SQL Datenbank.

Nun mache ich ca. ein jahr html,css und php und würde eine grafische "entwicklungsumgebung" als sehr arbeitserleichternd empfinden.

Nur leider hab ich noch keinen vorlauf was .aspx seiten eigentlich darstellen, im beispielquelltext des developers ist ein normales html grundgerüst zu finden mit seltsamen <asp:.... /> tags ;) .

Wär nett wenn mich mal einer aufklärt was asp bzw. diese asp tags eigentlich bedeuten. Ausserdem habe ich gelesen das man einen IIS (?) braucht um aspx seiten online zu stellen. Das würde mich auch sehr interessieren, ob ich da ne extra software brauche um die seiten vom meinem server abrufbar zu machen, oder nur nen zusätzlichen mime type einrichten muss.

Das Microsoft dieses Werkzeug kostenlos zur verfügung stellt macht mich misstrauisch. Ich halte den Developer auf den ersten Blick für eine Pima sache fürs Webdesign, auf der anderen Seite ist Microsoft ein Unternehmen das Profit machen muss.

Ich hab von der ganzen Webdesign Szene zwar sogut wie keinen blassen schimmer, aber probiert MS hier einen Standard einzuführen? (bzw. Marktbereiche zu erschließen). Der ganze Developer scheint meiner meinung nach auch sehr unter der Premisse "Web 2.0" ( http://de.wikipedia.org/wiki/Web_2.0 ) zu stehen, was auch so aussieht als wolle MS sein Produkt auf der Web 2.0 "Welle" zum besten Zeitpunkt mit einführen.

Habt ihr schon Erfahrungen mit dem Developer gemacht?
Ist er ein empfehlenswertes Werkzeug?

Gruß,

Jan

  1. Hi,

    also eigentlich würde ich gerne eine Menge schreiben, aber in Anbetracht der Uhrzeit und der Tatsache, dass mir sowieso was durchgehen würde verweise ich dich erstmal eine eine Seite mit dutzenden Einsteigertutorials für .NET(2).

    Um dann in kurz auf dein Posting einzugehen:
    Nein, die Express-Edition ist eigentlich nichts dubioses, sie stellt, wie man das bei kommerzieller Software häufiger sieht, einfach einen reduzierten Funktionsumfang bereit. Dementsprechend kann man eben nicht alles damit machen was die große kann, aber für den Einsteiger/Alltags-Bedarf reicht es zunächst mal.
    Generell ist Visual Studio IMHO _das_ Tool zur Entwicklung in .NET, es ist halt vom Hersteller selbst...
    Nun zum Thema grafische Entwicklungsumgebung. Ja, man kann damit auch HTML und CSS "grafisch" bearbeiten, aber ob das was das rauskommt gut ist hab ich noch nicht weiter ausprobiert, sicher ist aber, dass man damit nicht HTML und CSS produzieren sollte.
    Der Gedanke hinter ASP.NET ist im Prinzip der: Du baust dir eine Menge von Webcontrols, Steuerelementen wie auch immer du die Dinger, die sich in Feinheiten oder Fähigkeiten unterscheiden nennen willst, zusammen die eine Funktionalität komplett bündeln, ziehst sie in eine .aspx-Seite rein und rufst diese vom Server (ja, das muss ein IIS bzw. irgend jemand sein, der ASP.NET fähig ist) ab. ASP verarbeitet daraufhin die Steuerelemente, macht HTML draus, das dann an den Browser geht. Wenn da nun z.B. Formulare drin sind ist es aber nicht so, dass man die Felder von Hand wieder fängt, validiert und wegschreibt, sondern hierfür bietet ASP bzw. bieten die Controls eigene Methoden, die man eben auf der grafischen Oberfläche z.T. zusammenklicken kann, zum anderen Teil selbst programmieren muss.
    Genau diese Controls sind die komischen asp-Tags. Die werden vom Server verarbeitet und vor dem Versenden an den Client in HTML-Code verwandelt.

    Wie gesagt, die Sache ist viel komplexer und bietet enorme Möglichkeiten, schau dir am Besten mal ein Einsteigertutorial an und sieh dich ab da etwas um, dann merkst du was da wohl alles gehen könnte.
    Nur so als Beispiel was da alles schon von Haus aus mitkommt: Loginformular mit Registrierungs-Assistent, einfachster Ergänzung um zusätzliche Account-Informationen etc.

    Und für .NET generell gilt: Du bist nicht auf eine Programmiersprache eingeschränkt, sondern kannst je nach Lust und Laune z.B. für jede deiner aspx-Seiten eine andere .NET-fähige Sprache verwenden...

    MfG
    Rouven

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    1. Das hört sich ja prima an,

      von der zusammenfassung sämmtlicher Elemente erhoffe ich mir eine Arbeitserleicherung. Ich mach zwar noch nicht lange webdesign, bzw. nur gelegentlich, aber PHP besispielsweise finde ich sehr zeitraubend.

      Alleine die login Abteilung die ich mir in PHP gebastelt habe hatte unmengen von Zeilen und Tagen gefressen.
      Daher hoffe ich das der developer genau das richtige tool für mich ist.

      Nungut, bin dann mal asp.net tutorials lesen ;) .

      Gruß,

      Jan

      1. echo $begrüßung;

        von der zusammenfassung sämmtlicher Elemente erhoffe ich mir eine Arbeitserleicherung. Ich mach zwar noch nicht lange webdesign, bzw. nur gelegentlich, aber PHP besispielsweise finde ich sehr zeitraubend.

        Stell dir diese Art der Programmierung nicht zu einfach vor. Im Gegensatz zu PHP läuft bei .NET alles objektorientiert und ereignisgesteuert ab. Neben der Einarbeitung in objektorientierte Programmierung und das nicht gerade sehr kleine und übersichtliche .NET-Framework musst du auch einen Überblick bekommen, wann welches Ereignis auftritt, und wie man das für seine eigenen Zwecke ausnutzen kann. Vergleichbar ist das mit einem Wasserbecken in dem ein Delphin schwimmt. Ab und zu kommt er mal an die Oberfläche. Das sind die Momente, die deinem Programm zur Verfügung stehen. Wann und wo er aus dem Wasser kommt, ist jedoch nicht immer eindeutig vorhersagbar.

        Weiterhin ist durch die strengere Typenhandhabung ein anderes Herangehen an bestimmte Dinge möglich als auch notwendig. Während man in PHP "einfach mal ein Array nimmt", ist das bei .NET nicht mehr so einfach. Hier nimmt man eine Collection. Und wenn man nicht ständig Typumwandlungen verwenden will, weil die Collection-Klasse nur Werte vom Typ object speichert und auch nur object wieder hergibt, verbringt man die anderswo eingesparte Zeit mit dem Ableiten eigener typisierter Klassen von solchen allgemeinen Klassen.

        echo "$verabschiedung $name";

        1. Hi düdlfix,

          wenn du die Auslösung von Events unter der CLR nicht unter Kontrolle
          hast, solltest du vielleicht mal ein wenig in Klausur gehen und diese
          Technik studieren.

          In Bezug auf .NET 1.1 geb ich dir hinsichtlich der Collections und
          Dictionaries Recht. Aber es gibt genauso auch einfache Arrays,
          typisierte Arrays ... Du führst ja aber auch keine wirkliche Typen-
          umwandlung durch, sondern nur ein Boxing in eine bestimmte Typ-
          Definition. Object ist das allgemeinste Objekt, was es geben kann,
          wie soll man sonst flexibel gerade in Bezug auf Collections mit
          verschiedenen Typen arbeiten können? Wenn du dir eigene typisierte
          Collections schreibst, baust du auch nur eine Facade über dieses
          Boxing.

          Unter .NET 2.0 gibt es generische Typen, die man erst zur Benutzung
          konkretisieren muss. Damit erreicht man dann eine gewisse Typen-
          Sicherheit bei Collections, die man vorher durch die Verallgemeinerung
          mittels object nicht hatte.

          Ciao, Frank

          1. echo $begrüßung;

            wenn du die Auslösung von Events unter der CLR nicht unter Kontrolle
            hast, solltest du vielleicht mal ein wenig in Klausur gehen und diese
            Technik studieren.

            Danke für denn Tipp, aber hier geht es ja nicht um mich.

            Die Auslösung der Events ist ja grade die Herausforderung für einen angehenden Programmierer eventgesteuerter Programme. Beim guten alten PHP hat man die Kontrolle über den Programmablauf in eigener Hand und gab ihn gelegentlich an Funktionen ab. Der OP stellt es sich nun wesentlich einfacher vor, sich stattdessen das Korsett der Ereignisse anzuziehen. Seine Euphorie ein wenig zu bremsen war mein Anliegen, damit die Enttäuschung nicht zu groß wird. Ohne Studium (im weitesten Sinne) und dem Sammeln von Erfahrung wird er weder mit der einen noch mit der anderen Technik ein Meister werden.

            echo "$verabschiedung $name";

            1. Hi,

              dass es dir lediglich um den Originalposter ging, ging aber aus deiner
              Antwort für mich nicht zweifelsfrei hervor.

              Ciao, Frank

  2. Hallo Jan,

    Nun mache ich ca. ein jahr html,css und php und würde eine grafische "entwicklungsumgebung" als sehr arbeitserleichternd empfinden.

    Visual Studio/Webdeveloper kann manchmal arbeitserleichternd als grafische Oberfläche sein, aber ganz um das bearbeiten von Code kommst Du, wenn Du sauber programmieren/coden willst nicht aus, da muss ich Dich enttäuschen...;o) Immerhin wird jetzt auch valider XHTML Code unterstützt.

    Nur leider hab ich noch keinen vorlauf was .aspx seiten eigentlich darstellen, im beispielquelltext des developers ist ein normales html grundgerüst zu finden mit seltsamen <asp:.... /> tags ;) .

    Diese ASP.NET Controls werden dann gerendert an die abrufenden  Browser ausgeliefert. Durchaus auch für die unterschiedlichen Browser in unterschiedlicher Weise gerendert (!).

    Wär nett wenn mich mal einer aufklärt was asp bzw. diese asp tags eigentlich bedeuten. Ausserdem habe ich gelesen das man einen IIS (?) braucht um aspx seiten online zu stellen. Das würde mich auch sehr interessieren, ob ich da ne extra software brauche um die seiten vom meinem server abrufbar zu machen, oder nur nen zusätzlichen mime type einrichten muss.

    Das .NET Framework läuft auf dem IIS, es gibt aber eine Umsetzung für Linux, die aber nch nicht ganz ausgereift ist (Stichwort "Mono"). Dieses Framework muss auf dem Webserver vorhanden sein, damit .NET Projekte funktionieren.

    Das Microsoft dieses Werkzeug kostenlos zur verfügung stellt macht mich misstrauisch. Ich halte den Developer auf den ersten Blick für eine Pima sache fürs Webdesign, auf der anderen Seite ist Microsoft ein Unternehmen das Profit machen muss.

    Es gibt viele Möglichkeiten, wie man trotz "kostenloser" Software damit Geld verdienen kann.

    Habt ihr schon Erfahrungen mit dem Developer gemacht?
    Ist er ein empfehlenswertes Werkzeug?

    Ich arbeite seit 2002 hauptsächlich mit Visual Studio (.NET). Komme gut damit zurecht und es läßt sich schnell und komfortabel damit arbeiten.

    Gruß
    LeKuchen

    1. Danke fürs feedbak

      Gruß