Timo "God's Boss" Reitz: Windows und Co.

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Ich kenne viele Leute, jeder von denen, die Linux benutzen empfiehlt mir eine andere Distribution. Fragt man sie nach den Unterschieden (warum sie nicht Distribution X genommen haben) werden sie zu Pinguinen.

Ich weiß zwar nicht, wie das mit den Pinguinen gemeint ist, aber ich verwende Gentoo, weil dort die Pakete standardmäßig Code-Pakete sind und erst auf dem Rechner kompiliert werden. Der Grund, warum ich das tue, ist erstens Optimierung (dieser Grund wird natürlich nur vorgeschoben) und zweitens, dass ich dann total l33t bin (weil ja alles von mir kompiliert wird). Reicht das nicht? ;-)

Und was Linux angeht, da hat es einen Kernel irgendwo, dann einen Fenster-Manager (KDE oder Gnome oder Xfce).

Nein, es ist *noch* schlimmer. KDE, GNOME und Xfce sind nämlich keine Fenster-Manager, sondern Desktopumgebungen, die allerdings alle einen Fenstermanager mitbringen. KDE hat KWin, GNOME Metacity und Xfce Xfwm. Die Zahl ist schier unüberschaubar, Wikipedia listet allein zehn populäre Fenstermanager auf (selbst die Liste weiterer Fenstermanager ist unvollständig)! Das Problem, das du hier ansprichst, ist jedoch klar: Die riesige Vielfalt, eigentlich eine Stärke, ist zugleich eine gewaltige Schwäche für den unbedarften Anwender. Bei Microsoft kommt wenigstens alles aus einem Guss: Betriebssystem, Browser, E-Mailprogramm, Suchmaschine, Office. Und weil das viele Leute benutzen, gibt es auch viele, die bei Schwierigkeiten weiterhelfen können, auch wenn es nur ein bisschen ist.

Würden doch 6 Versionen grundsätzlich zulangen, 1x je Fenster Manager, 1x je nach Featureumfang / DAU-Stufe (1x Basic, 1x Professional). Man sich ja dann sowieso alles über irgendeine Paketverwaltung dazuinstallieren.

Und über welche Paketverwaltung? YUM? APT? Portage? urpm? Pacman?
Außerdem kann bei vielen Distributionen wählen, ob man nun KDE, Gentoo, Xfce oder XPde verwenden möchte, unterschiedliche Versionen wären da gar nicht nötig. Auch die Unterscheidung nach Basic und Professional müsste man nicht machen, könnte ja gleich die erste Installationsfrage sein ("Möchten Sie eine einfache oder komplizierte Installation?").

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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, meine Ausführungen sind Platin.