wahsaga: <var> für dynamische Inhalte?

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hi,

Wo sind dann beispielsweise <function> oder <operator>, um andere Details von Programmcode ebenfalls so in Winzigste runtergebrochen auszuzeichnen?

Da ist halt ein Fehler im HTML-Design.

Warum ist var dann auch in XHTML 1.0 Strict noch vorhanden?
Wenn es wirklich nur dafür gedacht gewesen wäre, in

if(a == 15) { do_something(); }

das a mittels <var>a</var> auszuzeichnen, wäre es von Anfang an ziemlicher Humbug gewesen, und ja, da stimme ich mit dir überein, auch in HTML schon ziemlicher Quark.

Aber dann hätte man es doch in XHTML 1.0 Strict vermutlich entfernt?

Das wurde ja auch in der Mailing-Listen-Diskussion angesprochen:

Nun, da scheinen mir aber wirkliche Hardcore-Theoretiker am Werk zu sein.
Wenn die XHTML 2.0 (und die Welt) verbessern wollen, noch bevor es spruchreif ist, sollen sie meinetwegen.

Gerade weil solche Auszeichnungen fehlen (und auch im Grunde nicht in den HTML-Kern hineingehören), ist das var-Element so deplatziert.

Ich habe immer noch meine Zweifel an diesem Verständnis von var.

Wenn ich den Quellcode
if(<var>a</var> == 15) { do_something(); }
damit auszeichne, ist das m.E. wirklich großer Unfug.
Zu kennzeichnen, dass a eine Variable in einem Programmcode darstellen soll, dann aber Sprachkonstrukten wie dem if oder Funktionen keine spezielle Auszeichnung zu gönnen, ist - da stimmen wir ja offenbar überein - wirklich Humbug.

Sollte man beim Entwickeln von HTMl so einen Unfug gemacht, und das, was uns hier als offensichtlich erscheint, übersehen haben? Ich kann es mir nicht vorstellen.

Und (X)HTML dürfte von Anfang an nicht den Anspruch gehabt haben, sich für derart detailierte Auszeichungen einsetzen zu lassen. Es gibt code, es gibt samp - damit dürfte aus HTML-Sicht der Auszeichnung von Programmcode und -ausgaben Genüge getan sein.

Nehmen wir noch mal, was in SELFHTML dazu steht, wie ich bereits zitierte:

zeichnet einen Text aus mit der Bedeutung "dies ist eine Variable oder ein variabler Name"

Wenn ich ein Dokument personalisiere, wenn du dir die Seite anschaust, also <p>Hallo <var>Mathias</var></p> drüber schreibe - das wäre ein variabler Name. Wäre mir der Name des Nutzers nicht bekannt, stände dann stattdessen - und damit auch für eine unpersönliche Suchmaschine - halt <p>Hallo <var>Gast</var></p> drüber.

_Das_ erschiene mir ein sinnvoller Einsatz von var, und auch SELFHTMLs Formulierung "oder ein variabler Name" kann ich sehr gut in diese Richtung deuten. Ja, ich weiß, dass SELFHTML keinerlei normativen Charakter hat, auch Fehler enthalten kann - aber das erschiene mir logisch und sinnvoll. Und nein, ich will mich jetzt auch nicht darauf versteifen, dass SELFHTML von einem Namen spricht - ich habe das Beispiel mal analog gewählt, aber beispielsweise für meine relative Datumsangabe "heute" vs. "gestern" würde ich es genauso als sinnvoll ansehen:
Es handelt sich um die Auszeichnung eines variablen Bestandteils des Gesmatinhaltes, der aber kaum Relevanz besitzt. Und eben das möchte ich möglichst gut darstellen bzw. auszeichnen.

Die Spezifikation liest sich mit

Indicates an instance of a variable or program argument.

in der Tat eher so, wie auch Gunnar es sieht.
Aber darin kann ich wirklich wenig bis gar keinen Sinn ausmachen.
Die Deutung in Richtung variabler Inhaltsbestandteil wäre sinnvoll.

gruß,
wahsaga

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