Der Martin: FAT Festplatte -> Datenrettung

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Hallo,

nicht die Partitionstabelle wird defekt sein, sondern die File Allocation Table (FAT), also die Liste, die die Dateinamen beinhaltet und sagt welche Cluster dazugehören.

Moment, Moment - das sind zwei Paar Stiefel: Einmal das Verzeichnis, in dem die Dateinamen notiert sind, und einmal die FAT, in der die Verkettung der Cluster vermerkt ist.

In diesem Fall sieht es so aus, als sei das Verzeichnis defekt. Welches? Schon das Root Directory? Oder nur irgendein untergeordnetes? Mindestens genauso interessant ist IMHO die Frage, ob wirklich nur die Dateinamen verstümmelt sind, oder auch die restlichen Angaben wie Größe, Zeitstempel, Startcluster. Wenn nämlich alle Verzeichnisdaten Unsinn zeigen, könnte es sein, dass durch eine fehlerhafte Cluster-Verkettung (eine einzige reicht schon, z.B. der Startcluster des Root-Directory, der im Datenbereich des FAT32-Bootsektors mit vermerkt ist) eine Clusterkette auf der Platte als Verzeichnis interpretiert wird, die nie ein Verzeichnis war. Dann wird die Rettung schwierig, aber nicht unmöglich. Spezielle Recovery-Tools sollten da aber einiges machen können, weil sie, ohne die Verzeichnisstruktur zu kennen, die Clusterketten an sich analysieren können. Vorausgesetzt, wenigstens die FAT ist noch intakt.

Sind wirklich nur die Dateinamen falsch, die restlichen Angaben aber plausibel, dann räume ich einem Rettungsversuch über simples Kopieren sehr gute Chancen ein, wobei man die Namen alle wieder von Hand korrigieren müsste. Dieser Kopiervorgang sollte dann natürlich möglichst nicht mit dem Betriebssystem gemacht werden, das im Verdacht steht, dieses Schlamassel angerichtet zu haben. Ein von CD gestartetes Knoppix oder Windows PE oder BartPE wäre da vorzuziehen.

So long,
 Martin

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Wer im Steinhaus sitzt, soll nicht mit Gläsern werfen.