Der Martin: Wie seht Ihr die allgemeine Entwicklung für Web-Entwickler?

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Hallo,

[1] Der Alles-Selbermacher, der kein Framework oder CMS nutzt.
[2] Komponentenzusammenführer, der Frameworks oder Redaktionssysteme benutzt
[3] Frameworkentwickler, der langjährige Erfahrung in mehreren Sprachen hat

ja, mit der Vision magst du richtig liegen. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich lieber zu [1] oder [3] gehören möchte - jedenfalls sicher nicht zu [2].

Wer sagt denn, dass man in fünfzehn Jahren noch wesentlich mit Programmiercode zu tun hat? Vielleicht gibt es eine Riesenbibliothek Businessobjekte, die man mit einem GUI verbindet und an den Kunden anpasst.

Nun ja, das Problem wird dasselbe sein wie heute: Mit vorgefertigten Bibliotheken und Objekten kann doch eigentlich nur derjenige effizient umgehen, der sie entworfen und implementiert hat. Ganz ehrlich: Schon heute ist es so, dass ich bei einer gegebenen Aufgabenstellung (Webprojekt oder Applikation) deutlich schneller zum Ziel komme, wenn ich "from scratch" ohne Einsatz von Fremdbausteinen arbeite, weil ich ansonsten eine Unmenge Zeit investieren muss, um mich erstmal in die Kniffe und Gemeinheiten eines Frameworks (eines CMS, einer Klassenbibliothek etc.) einzuarbeiten. Wenn ich die Technologien beherrsche, die dem zugrundeliegen, kann ich konkrete Lösungen oft schneller realisieren, als wenn ich sie aus dem relativ starren Korsett eines übergestülpten Gefüges zurechtbiegen muss.

[...] der Rest ist Computerarbeit, hat aber wenig mit unserem Asciitextgeschreibe von heute zu tun.

Und das würde ich sehr bedauern, liegt doch IMHO genau da die eigentliche große Herausforderung.

Schönen Abend noch,
 Martin

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Die beste Informationsquelle sind Leute, die jemand anderem versprochen haben, nichts weiterzuerzählen.
  (alte Journalistenweisheit)