Hallo,
danke für Deine ausführliche Stellungnahme!
Frameworks können sicher sehr nett sein. Aber sie coden nicht für einen. Sie designen keine User-Interfaces, sie erstellen keine Datenbanken, sie optimieren keine SQL-Querys, sie machen kein Feintuning im Code.
Nein, aber sie nehmen einem viel Arbeit auf der Programmebene ab.
Gefragt wird sein, was Kunden nachfragen. Ehrlich gesagt habe ich noch keinen Kunden erlebt, der bei mir "eine Website mit Framework X" bestellt hat. Kunden, die einfach nur eine Webseite mit Y drauf haben wollen (setze für Y Dinge wie "Kontaktformular, Webshop, News, Newsletter,...") hingegen sind die Norm.
Na klar. Mir ist auch klar, daß den Kunden meistens in erster Linie der Preis interessiert.
Es ist aber schwierig, eine Anwendung schneller selbst aus dem Boden zu stampfen, als sie z.B. auf Django aufzusetzen - selbst wenn man kein Python kann.
Das mag sein, aber das ist ja auch weit außerhalb der Zuständigkeit eines Frameworks, sondern erfordert immer menschliche Intelligenz.
Genau - und deshalb vermute ich ja eben eine stärkere Verschiebung des Berufsbildes eines Web-Entwicklers (ich spreche nicht von "richtigen" Programmierern, die Software mit C++, C# oder Java entwickeln) hin zum Konzeptionellen, was ja nichts Schlimmes sein muß - ich selbst befasse mich jedenfalls viel lieber mit Konzepten als mit irgendwelchen Scriptfehlern.
;)
Für wen überflüssig? Für dich selbst? Warum dieses?
Es gibt ausgereiftere Lösungen, die - da von mehreren Leuten entwickelt - auch besser ausgetestet und optimiert sind.
Das finde ich nicht schlimm. Es ist halt so.
Wenn du heute den Auftrag für eine Website erhalten würdest, welcher den Einsatz entweder deiner JS-Lib oder eines dir noch unbekannten anderen JS-Frameworks rechtfertigen würde - welche Wahl würdest du da treffen? Du würdest doch höchstwahrscheinlich dein eigenes Produkt einsetzen.
Ja, aber eher aus Faulheit oder Zeitmangel.
Ich fände es aber gar nicht schlecht, wenn etwa das "Prototype"-Framework sich zu einer Art Quasi-Standard entwickelte und wiederum von PHP- oder anderen Frameworks benutzt würde.
Denn JS-Frameworks gibt es, wenn man genau hinschaut, dann doch weit mehr als nur eines. Das bedeutet: Mit der Entscheidung, eines der vielen zu nutzen wird auch die Gefahr eingekauft, dass genau dieses veraltet, nicht weiter gepflegt wird, sich als technische Sackgasse entpuppt, oder sonst negative Nebenwirkungen birgt. Murphy halt.
Da gebe ich Dir recht.
Was heißt denn "weiterbringen"? Kommt kein Geld in die Kasse? Denn darum geht es doch in erster Linie.
Nee, das meine ich nicht.
Wie schon geschrieben: ich habe einfach keine Lust mehr, 8 Stunden am Tag mit Scripts zu verbringen (zumal das andere viel besser können als ich, scheint mir). Ich will das Web mitgestalten - und wenn es Werkzeuge (wie Du ganz richtig sagst) gibt, die einem das erleichtern - warum diese nicht nutzen?
Bzw.: _muß_ man diese nicht sogar nutzen, weil es nicht nur mehr Spaß macht, sondern auch sinnvoll und wirtschaftlich ist?
Dazu muß man das Framework allerdings erst einmal beherrschen. Und das klappt nur dann, wenn man bereit ist, dafür Zeit zu investieren.
Ja, da hast Du vollkommen recht - und das ist genau der kritische Punkt. Weder als Freelancer noch als Angestellter in einer kleinen Agentur hat man diese Zeit.
Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Und mich interessiert eben, wie das andere Leute handhaben. Learning by doing - also "projektbegleitendes Lernen"?
Du erlebst also gerade den Konflikt zwischen deiner eigenen gefühlten Unzulänglichkeit und den überstrahlenden Positivbeispielen der bekannten Programmierpersönlichkeiten, die auf ihrem Level unerreichbar scheinen.
Jau - der Visionär gefangen im Körper eines Programmierers.
:)
Thanx und ciao,
Andreas
"No, Sir, I don't like it." - (Mr. Horse)